Das Teufelsweib

  • Gmeiner
  • Erschienen: März 2018
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  • Gmeiner, 2018, Titel: 'Das Teufelsweib', Originalausgabe
Das Teufelsweib
Das Teufelsweib
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Karin Speck
801001

Histo-Couch Rezension vonOkt 2020

Eine abenteuerliche Reise von Syld nach Marokko

Das Kräuterweib Theresa ist auf Syld zu Hause. Die Frau lebt allein und zurückgezogen, als die Flut ihr einen fremden Ritter anspült. Theresa nimmt den Mann auf, pflegt ihn und sie verlieben sich. Einige Zeit später finden die beiden mehrere Leichen und ein lebendes Baby. Sie nehmen das Mädchen als Tochter an und sind 20 Jahre glücklich. Dann jedoch werden die zwei ermordet und das Mädchen mit dem Namen Anna Maria muss fliehen. Der Zufall will es, dass sie auf der Flucht von Piraten aufgegriffen wird und so als Sklavin an den Hof von Marrakesch kommt. Auf ihrem weiten Weg zurück in die Freiheit erfährt die junge Frau so einiges über ihre wahre Herkunft. Eine gefahrvolle Reise, die auf Syld ihren Anfang nahm, nimmt ihren Lauf.

Flucht und Verfolgung

Der Autor Bernhard Wucherer versteht es, seine Leser in den Bann zu ziehen. Auf den ersten Seiten stellt er die Kräuterfrau und ihr Leben im 14. Jahrhundert vor, nur um wenige Seiten später schon die Insel zu verlassen und seine Protagonistin in ein völlig anders Leben zu schicken. Gleich zu Beginn in seiner Widmung macht er klar, dass das vorliegende Buch ein Abenteuerroman über Flucht und Verfolgung ist. Genauso ist es dann auch. Anna Maria wird auf eine lange, gefahrvolle Reise geschickt. Sie erlebt den Schrecken der Sklaverei, aber auch Freundschaft und sogar Liebe.

Der Autor hat es gut verstanden, historische Begebenheiten, wie zum Beispiel die Machtverhältnisse in Marokko mit in seine fiktive Geschichte einfließen zu lassen. Er versteht es ebenso, die Leser zu verzaubern und ihnen das fremde Marokko näherzubringen. Das Leben in einem Harem wird genauso geschildert, wie es Einblicke in die Medizin im Orient gibt. Aber auch die Gefahren und die unterschiedlichsten Menschen werden anschaulich geschildert. Er erzählt davon, wie nah Liebe und Hass beieinanderliegen. Seine Charaktere haben einige Hürden zu überwinden und nicht immer geht es gut für sie aus. Allerdings gilt das nicht für Anna Maria. Auch wenn sie einiges an Schrecken erleben muss, gelingt ihr es immer wieder, sich in ihrem Leben zurechtzufinden und am Ende sogar Glück zu finden. 

Einige zu viele glückliche Zufälle

Der Erzählstil ist zu Beginn sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber hat man sich erst einmal darauf eingelassen, lesen sich die Seiten wie von selbst. Die Charaktere sind zudem facettenreich gestaltet. Auch wenn es vielleicht ein wenig viele Zufälle waren, die der jungen Frau immer wieder das Leben gerettet haben, ist diese Geschichte gute Unterhaltung.

Am Ende des Buches befindet sich ein Anhang, den man vielleicht schon vor Beginn lesen sollte. Es handelt sich dabei um ein umfangreiches Personenregister, welches schon ein klein wenig von den Protagonisten erzählt und ein Glossar der fremden Begriffe, die einiges Fremdes erklären.

Fazit:

Bernhard Wucherer erzählt eine abenteuerliche Geschichte von Liebe und Leid, von Glaube und Hoffnung. Er nimmt seine Leser mit in eine fremde Welt. Auch wenn es vielleicht einige zu viele Zufälle gibt, ist doch für gute Leseunterhaltung gesorgt. Nach der letzten Seite möchte man unvermeidlicherweise wissen, wie es mit Anna Maria und ihren Gefährten weitergeht, denn die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende erzählt und die Fortsetzung bereits im Handel erhältlich.

Das Teufelsweib

Bernhard Wucherer, Gmeiner

Das Teufelsweib

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