Die Henkerstochter und der Fluch der Pest

  • Ullstein
  • Erschienen: Mai 2020
  • 3
Die Henkerstochter und der Fluch der Pest
Die Henkerstochter und der Fluch der Pest
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Karin Speck
921001

Histo-Couch Rezension vonJul 2020

Familie Kuisl in Kaufbeuren

Magdalena und ihr Mann Simon leben in München, aber wirklich glücklich ist die Henkerstochter dort nicht. Ein Familientreffen in der Heimat könnte sie aufmuntern, aber natürlich geht dies nicht problemlos vonstatten. Ihr Treffen wird von einem Mann unterbrochen, der schwer krank zu sein scheint, dieser bittet Jakob Kuisl um Hilfe. Der Mann verstirbt, doch vorher hat er dem Henker noch etwas Geheimnisvolles zugeflüstert. Ein Mörder mit zwei Gesichtern geht in Kaufbeuren um, und was hat der schwarze Reiter damit zu tun? Kaufbeuren ist in Gefahr, soviel steht fest. Gemeinsam macht sich die Familie Kuisl auf den Weg, denn auch der Sohn von Magdalena ist auf dem Weg in diese Stadt. Was werden sie vorfinden? Eine Stadt fest im Griff der Pest oder einen durchtriebenen Mörder? 

Intrigen, Pest und Verrat

Dieser Henkerstochter-Roman ist bereits der 8. Band dieser Reihe. Eigentlich könnte man nun meinen, es würde langsam etwas Langatmiger und Ruhiger werden, aber nichts davon trifft zu, ganz im Gegenteil. Dieser Roman befasst sich mit dem Ausbruch der Pest in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Jetzt könnte man natürlich sagen, Bücher über die Pest gibt es doch schon so viele und jetzt noch einen? Wer diese Reihe kennt, weiß, dass es spannend und dramatisch zugleich zugehen wird, und diese Erwartungen werden erfüllt. Oliver Pötzsch hat es geschickt verstanden, seine Protagonisten mit der Pest zu verbinden. Natürlich ist es nicht nur diese Krankheit, die das Bild bestimmt, sondern ebenso Mord, Intrigen und Verrat. Ausführlich beleuchtet der Autor das Thema der Pest. Er schildert, wie die Krankheit verlaufen ist und wie sie behandelt wurde. Genauso erfährt der Leser, wie sich die Pest verbreitet hat und auch, wie die Bevölkerung davon erfahren hat. Es gab auch in dieser Epoche bereits Flugschriften mit Nachrichten, die schnell verbreitet wurden.

Falsche Spuren

Pötzsch erzählt von der Angst, die die Pest ausgelöst hat, aber auch davon, wie Menschen versucht haben, sich dagegen zu wehren. In dem Umfeld dieser Krankheit können dunkle Mächte wunderbar gedeihen und der Henker und seine Familie haben viel zu hinterfragen und zu klären. Seltsam an diesem Ausbruch der Krankheit in Kaufbeuren ist nämlich, dass sie anscheinend nur vermögende und im Rat der Stadt sitzende Menschen betrifft. Klar, dass Jacob Kuisl und Magdalena gleich eine Verschwörung wittern. Ihre Suche nach Spuren und tatverdächtigen Subjekten führt sie quer durch die Stadt und auch vor ihre Tore. Geschickt, wie immer, hat der Autor seine Spuren gelegt. Magdalena, Simon und auch Jacob folgen Fährten, jeder auf seine eigene Art und Weise und eben des Öfteren auch mal in die falschen Richtungen.

Da die Familie von Magdalena ja nun langsam auch größer wird, wirkt sich das auch auf die Handlung und die Anzahl der Protagonisten aus. Es gibt hier dementsprechend mehrere Schauplätze und Charaktere, die aber alle für die Entwicklung der Geschichte wichtig sind und sich ganz zum Schluss gut zusammenfügen. Ein Handlungsstrang ist zum Beispiel dem Sohn Peter gewidmet. Er war in Wien bei Hofe und ist nun mit einer wichtigen Nachricht nach Kaufbeuren unterwegs. Sein Weg und auch die Geschehnisse rund um seine Geschwister sind mit dem eigentlichen Hauptstrang um Magdalena und ihren Vater gekonnt verknüpft. Die Wechsel zwischen den Handlungssträngen sorgen nicht nur für Abwechslung und Spannungswechsel, sondern lassen sich auch wunderbar unterhaltsam lesen.

Fazit:

„Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ schildert nicht nur den Verlauf, den die Pest genommen hat, sondern vor allem von den Menschen, die gegen sie kämpften. Das historische Umfeld hat der Autor gut recherchiert und seine fiktive Geschichte gekonnt darum geknüpft. Den Lesern dieser Reihe erwartet auch in diesem 8. Band Spannung und Unterhaltung, sowie historische Details aus dieser Epoche.

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest

Oliver Pötzsch, Ullstein

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest

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