Alexandre Dumas

Der französische Schriftsteller Alexandre Dumas Davy de la Pailleterie wurde am 24. Juli 1802 in Villers-Cotterêts, Aisne, geboren. Sein Großvater war zusammen mit dessen jüngeren Bruder Plantagenbesitzer auf Saint Domingue (heute Haiti) und zeugte dabei mit der Sklavin Marie-Césette Dumas vier Kinder. Nachdem er Mutter und die Kinder als Sklaven verpfändet hatte, kehrte er nach Frankreich zurück, löste aber den jüngsten Sohn Thomas Alexandre aus und nahm ihn mit und liess ihm eine gute Erziehung angedeihen. Er überwarf sich mit Thomas, der als einfacher Dragoner in die Armee eintrat und den Namen Thomas Dumas seiner Mutter annahm.

Während eines Aufenthalts lernte Thomas in Villers-Cotterêts die Gastwirtstochter Marie Labouret kennen, die er 1792 heiratete. Nach vielen Kriegen und Gefangenschaften kehrte er zurück und wurde 1802 Vater des kleinen Alexandre. Vier Jahre später verstarb er, und Marie gelang es, dem Jungen das Adelsprädikat in den Namen setzen zu lassen. Der Junge erhielt keine gute Schulbildung, nahm aber mit 14 Jahren die Stelle eines Schreibers bei einem Notar an. Er entdeckte seine Leidenschaft für das Schreiben von Geschichten und verfasste mit einem Freund zusammen Theaterstücke.

Im Jahr 1822 ging er schließlich nach Paris und erhielt Dank der Vermittlung eines Kollegen seines Vaters und seiner außerordentlich schönen Handschrift einen Posten im Büro des Duc d´Orléans, dem späteren Bürgerkönig Louis-Philippe. Zwei Jahre später erblickte sein Sohn Alexandre Dumas der Jüngere das Licht der Welt, der ebenfalls Schriftsteller werden sollte.

Im Jahr 1825 veröffentlichte er sein erstes Theaterstück als Co-Autor und lernte 1828 im Salon des Autors Charles Nodier viele andere berühmte Autoren, darunter Victor Hugo, kennen. Bekannt wurde er allerdings erst 1829 mit dem historischen Drama Henri III et sa cour (dt. Heinrich III. und sein Hof). Im Jahr 1830 beteiligte er sich aktiv an der Julirevolution, ging jedoch schon zwei Jahre später auf Distanz zum König, dem er ja früher als Schreiber gedient hatte.

Ab 1835 probierte er sich im neumodischen Genre der Novelle und begann mit dem Schreiben von meist historischen Abenteuergeschichten, die zunächst als Fortsetzungsroman in der Zeitung erschienen und später als Gesamtwerk erneut in Druck kamen. Insgesamt schrieb er mit mehreren Angestellten rund 600 Bände, die zum Teil auch nach Drucklegung für die Bühne adaptiert wurden und im 20. Jahrhundert auch verfilmt wurden. Durch die hohen Auflagen der Zeitungen und der außerordentlichen Beliebtheit seiner Geschichten konnte er sich so ein beträchtliches Vermögen zusammensammeln.

Zu seinen berühmtesten Geschichten, die meist im Kontext historischer Ereignisse stehen, zählen Les trois musquétaires (dt. Die drei Musketiere) von 1844, dessen Fortsetzung von 1845 Vingt ans après (dt. Zwanzig Jahre später), Le Comte de Monte-Cristo (dt. Der Graf von Monte Christo, 1845/46) und Le collier de la reine (dt. Das Halsband der Königin) von 1848/50. Im Jahr 2004 wurde durch Zufall das Manuskript des verschollen geglaubten Romans Le Chevalier de Sainte-Hermine (dt. Der Graf von Sainte-Hermine) von 1869 entdeckt und 2009 veröffentlicht.

Neben seinen zahlreichen literarischen Unternehmungen zeigte er vielerlei politische, unternehmerische und gesellschaftliche Aktivitäten und veranstaltete für seine Freunde of rauschende Feste. Dies führte dazu, dass er trotz enormer Einkünfte des öfteren in Schulden geriet und diesen durch Flucht ins Ausland zu entgehen suchte. Durch seine so entstandenen Berichte über Auslandsaufenthalte in Belgien, Russland oder Italien kam so wieder Geld in seine Kassen. Ebenso erfolgreich vermarktete er seine Memoiren, die in mehreren Bänden erschienen sind.

In seinen letzten Lebensjahren verlief sein Lebensstil jedoch ruhiger, und durch seinen Bankrott in den letzten Jahren lebte er bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1870 bei seinem Sohn.

Im Jahr 2002 wurden seine Gebeine in den Pariser Pantheon überführt, wohl auch als Zeichen gegen Rassismus, denn Dumas war wegen seines leicht negroiden Aussehens aufgrund seiner Herkunft immer wieder verschmäht worden. Im Pantheon ruht er nun in unmittelbarer Nähe der Gebeine von Größen wie Voltaire, Rousseau und Zola.

Historische Romane von Alexandre Dumas (Auswahl):

  • (1844) Die drei Musketiere 
    Les trois mousquétaires
  • (1845) Zwanzig Jahre später 
    Vingt ans après
  • (1845) Die Bartholomäusnacht (auch unter Die Königin Margot erschienen)
    La reine Margot
  • (1846) Der Graf von Monte Christo
    Le Comte de Monte-Cristo
  • (1848) Der Mann in der eisernen Maske (zunächst unter Der Vicomte von Bragelonne, zehn Jahre später erschienen)
    Le Vicomte de Bragelonne
  • (1850) Die schwarze Tulpe
    La Tulipe noire
  • (1849) Das Halsband der Königin
    Le Collier de la reine
  • (1869) Der Graf von Sainte-Hermine (zunächst als Fortsetzungsroman)
    Le Chevalier de Sainte-Hermine

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