Zeitpunkt.
19.08.1883

Geburt von Coco Chanel

Gabrielle Chanel, genannt „Coco“, kam am 19. August 1883 in Saumur an der Loire zur Welt, ihre Eltern waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht miteinander verheiratet, was ein Jahr später erfolgte. Als sie zwölf Jahre alt war, starb die Mutter und sie und ihre ältere Schwester Julia wurden vom Vater als Halbwaisen in ein von Nonnen geführtes Waisenhaus gegeben, den Vater sahen sie nie wieder. Hier lernte die den Beruf der Näherin und ging mit 18 Jahren für zwei Jahre nach Moulins, wo sie in einem Geschäft für Babyartikel arbeitete und Aufträge als Schneiderin annahm. Durch ihre Gesangseinlagen im örtlichen Varieté erhielt sie ihren Spitznamen „Coco“. 1906 lernte sie in Vichy den Textilindustriellen Étienne Balsan kennen, der ihr Liebhaber und Förderer wurde. 1909 eröffnete sie in Paris ein Hutatelier, das schnell durch außergewöhnliche Kreationen bekannt wurde. 1910 eröffnete sie ein weiteres Hutatelier und 1913 im Seebad Deauville eine Modebotique, was als eigentliches Gründungsdatum des Modelabels Chanel gilt. Bereits 1916 beschäftigte sie 300 Näherinnen, konnte schnell ihre Schulden begleichen und gründete 1924 ein zunächst unabhängiges Parfumgeschäft. 1931 ging sie kurzzeitig nach Hollywood, wo ihre Kreationen den Regisseuren nicht extravagant genug waren, aber sie konnte Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich als Kundinnen gewinnen. Im Zweiten Weltkrieg sollte sie im Auftrag der deutschen Besatzer als Spitzel tätig sein. Nach dem Krieg wurden ihr die Nazi-Kontakte zur Last gelegt, wurde aber durch gute Beziehungen nicht belangt, auch da sie 1944 nach Lausanne fliehen konnte. Hier lebte sie bis 1954 und ging dann zurück nach Paris, wo sie ein neues Geschäft eröffnete und bis zu ihrem Tod am 19. Januar 1971 in einem Zimmer im Hotel Ritz lebte. Sie bleibt in Erinnerung für die Erfindung des „kleinen Schwarzen“ kurzen Damenrocks, körperbetonte Kleidung und das Parfüm Chanel No. 5, das sie 1921 entwickelte. Sie ist auf dem Friedhof Bois-de-Vaux in Lausanne begraben.