Zeitpunkt.
17.12.1644
Christina wird Königin von Schweden
Als ältestes überlebendes Kind des schwedischen Königs Gustav II. Adolf hätte sie schon nach dessen Tod Königin werden sollen, war damals, im Jahr 1632, aber erst fünf Jahre alt. So trat si unter der Vormundschaft ihrer Mutter die Regentschaft an und wurde auf Wunsch des Vaters wie ein Kronprinz erzogen. 1636 ging die Vormundschaft an Reichkanzler Axel Oxenstierna, da die Mutter als verantwortungslos galt. Christina lernte nun reiten und jagen, legte wenig Wert auf ihr Äußeres und wurde wie ein Junge erzogen. An ihrem 18. Geburtstag am 17. Dezember 1644 übernahm sie offiziell das Regierungsamt, wenngleich die Krönung wegen des Torstenssonkrieges verschoben werden musste. Gemeinsam mit ihrem Cousin Karl Gustav befreite sie sich von der Bevormundschaft Oxenstiernas und ernannte ihn zum Generalissimus über das schwedische Heer. Christina setzte sich 1648 für den Westfälischen Frieden ein und verbot 1649 Hexenprozesse in Schweden. Sie interessierte sich sehr für Literatur und richtete Bibliotheken ein, auch dem Theater war sie sehr zugetan, beides so sehr, dass sie darüber ihre Regierungsgeschäfte vernachlässigte. Bereits 1651 bot sie das erste Mal ihren Rücktritt von der Krone an, was von Oxenstierna jedoch abgelehnt wurde. 1654 schließlich dankte sie tatsächlich und musste wegen des Nordischen Krieges über Antwerpen nach Innsbruck floh, wo sie zum Katholizismus konvertierte. Ab 1655 lebte sie in Rom, wo sie sich der Kunst und der Musik widmete. Sie heiratete nie und starb vollkommen überschuldet am 19. April 1689 in Rom. Sie wurde in den Vatikanischen Grotten bestattet und wird heute noch verehrt, da sie sich für religiöse Toleranz einsetzte.
Ein Zeitpunkt. von Carsten Jaehner
Foto: © istock.com/SLA-central
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