Zeitpunkt.
17.07.1918
Ermordung der letzten Zarenfamilie Romanow
Zar Nikolaus II. hatte am 1. November 1894 erst 26jährig den russischen Thron bestiegen, nachdem sein Vater, Zar Alexander III., im Alter von 49 plötzlich verstorben war. Die Heirat mit Alix von Hessen-Darmstadt wurde vom geplanten 1895 auf den 26. November 1894 vorgezogen, mit der Konversion zum Russisch-Orthodoxen Glauben nannte sich die neue Zarin Alexandra Fjodorowna. Der Ehe wurden fünf Kinder beschieden, die Töchter und Großfürstinnen Olga (geb. 1895), Tatjana (geb. 1897), Maria (geb. 1899) und Anastasia (geb. 1901) sowie1904 der langersehnte männliche Thronfolger Zarewitsch Alexei. Nikolaus regierte als autokratischer Herrscher in den zu großen Fußstapfen seines Vaters und hatte nie ein politisches Konzept oder einen Vorausblick. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs traf Russland völlig unvorbereitet. Zwar hatten die Russen das größte Heer der Welt, doch war es mangelhaft ausgerüstet und ausgebildet und in seinen Strukturen völlig veraltet. Mit der Februarrevolution versagten seine Truppen dem Zaren den Dienst und zwangen ihn zum Rücktritt. Am 15. März 1917 trat er vom Thron zugunsten seines Bruder Michail zurück und verzichtete auch für seinen Sohn Alexei auf alle Herrschaftsansprüche. Michail lehnte die Krone ab und besiegelte damit das Ende des Zarentums. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde die Familie Romanow nach Jekaterinburg gebracht, wo sie am 17. Juli 1918 während der Evakuierung der Stadt exekutiert wurde. Die Gebeine wurden erst 1979 entdeckt, was aber zu Zeiten der Sowjetunion nicht öffentlich gemacht werden durfte. Erst 1991 wurden sie geborgen und ein Jahr später einwandfrei identifiziert. 1998 wurden sie in St. Petersburg feierlich beigesetzt. Die Familie wurde von der Russisch-Orthodoxen Kirche am 20. August 2000 heiliggesprochen.
Literatur zum Zeitpunkt.
Ein Zeitpunkt. von Carsten Jaehner
Foto: © istock.com/SLA-central
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