Zeitpunkt.
10.06.1926
Tod des Architekten Antoni Gaudí
Antoni Gaudí y Cornet kam am 25. Juni 1852 in Reus, möglicherweise aber auch in Riudoms in Südkatalonien zur Welt. Sein Vater war Kupferschmied, sein Großvater und Urgroßvater waren Kesselschmiede, wodurch ihm bereits ein Sinn für Formen in die Wiege gelegt wurde. Zudem beobachtete er schon als Kind die Natur, da ihn eine rheumatische Krankheit am Spielen mit Gleichaltrigen hinderte, sodaß auch hier ein Grundstein für seine Zukunft gelegt war. Von 1873 bis 1878 studierte er an der Architekturschule in Barcelona, wobei seine Ergebnisse nicht besonders gut, aber sehr kreativ waren. 1878 lernte er auf der Pariser Weltausstellung den Industriellen Eusebi Güell kennen, der fortan sein Mäzen, Förderer und Freund wurde. Viele Werke Gaudís tragen heute Güells Namen, das bekannteste ist der Park Güell, in dem er ab 1906 in einem Haus lebte. 1882 wohnte Gaudí der Grundsteinlegung der neuen Kathedrale Sagrada Familia bei. Nach einem Zerwürfnis mit dem ursprünglichen Architekten schlug die Bauleitung Gaudí als neuen Architekten vor, der die Pläne komplett überarbeitete und neben anderen kleineren Bauten bis zuletzt begleitete, die letzten 15 Jahre nur noch an der Kirche. Am 7. Juni 1926 wurde er auf dem Weg zur Baustelle von einer Straßenbahn erfasst und blieb bewusstlos liegen. Er hatte keine Ausweispapiere bei sich und wurde nicht erkannt. Wegen seines verwahrlosten Äußeren wurde er nicht medizinisch versorgt und erst Stunden später mit einem Taxi in ein Hospital gebracht, wo er drei Tage später von einem Freund gefunden wurde. Sie liessen ihn in ein Privatzimmer bringen, wo er noch am selben Tag starb. Er wurde mit Erlaubnis Papst Pius XI. in der Krypta der Sagrada Familia bestattet, im Jahr 2000 begann ein Seligsprechungsverfahren der Katholischen Kirche für ihn.
Literatur zum Zeitpunkt.
Ein Zeitpunkt. von Carsten Jaehner
Foto: © istock.com/SLA-central
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