Zeitpunkt.
14.05.1796

Erste Pockenimpfung

Das Wort „Pocke“ stammt aus dem Germanischen und bedeutet soviel wie „Beutel“, „Tasche“ oder „Blase“. Pockenviren sind mit 200 bis 400 nm die größten der bislang bekannten Viren. Sie können von Mensch zu Mensch übertragen werden, meist durch Tröpfcheninfektion beim Husten, aber auch durch das Einatmen von Staub, der beim Ausschütteln von Kleidung infizierter Menschen Verbreitung findet. Die Inkubationszeit dauert eine bis zweieinhalb Wochen, meist 12 bis 14 Tage. Einem schweren Krankheitsgefühl folgen Kopfschmerzen, nach ein bis fünf Tage sinkt das Fieber und steigt dann wieder an, worauf Hauterkrankungen sichtbar werden, die immer denselben Verlauf nehmen. Bei schwachem Verlauf trocknen die Pusteln nach zwei Wochen ein und hinterlassen Narben. In 30 Prozent aller Fälle verläuft die Krankheit tödlich. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatten die Versuche für einen Impfstoff ihren Höhepunkt. Edward Jenner impfte mit einem von ihm und Kollegen aus Kuhpocken entwickelten Impfstoff den 8jährigen Jungen James Phipps, dessen Krankheitsverlauf sehr leicht verlief und der nach sechs Wochen Zeichen von Immunität zeigte. Der Impfstoff kann noch fünf Tage nach Ausbruch der Krankheit verabreicht werden. Durch ein konsequentes Impf- und Bekämpfungsprogramm wurden die Pocken 1980 von der WHO weltweit für ausgerottet erklärt.