Zeitpunkt.
18.10.1913

Einweihung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig

Im Rahmen der Befreiungskriege fand vom 16. bis 19. Oktober 1813 bei Leipzig die wohl entscheidende Schlacht statt. Auf der einen Seite standen Russland, Österreich, Preußen und Schweden und auf der anderen Seite die Truppen Napoleons, insgesamt 600.000 Soldaten kämpften gegeneinander in der bis dahin größten Schlacht der Weltgeschichte, der sogenannten Völkerschlacht. 92.000 Soldaten wurden getötet oder verwundet. Am letzten Tag hatten die Alliierten die Franzosen eingekesselt, Napoleon hatte selbst nicht mit einer Niederlage gerechnet und konnte sich nur mit Mühe retten. Einzig die Straße nach Weißenfels war nicht besetzt und ließ die Franzosen abziehen. Nach der Schlacht brach in Leipzig eine Typhus-Epidemie aus. Schon früh gab es Gedanken an ein Denkmal, da Sachsen jedoch auf der Seite Napoleons gekämpft hatte, wurden die Pläne zunächst nicht weiter verfolgt. Schon ab 1814 wurden jedoch erste Gedenksteine in ganz Deutschland errichtet, zum 50. Jahrestag 1863 gab es eine große Gedenkfeier und 44 Gedenksteine, mit denen der Schlachtablauf verfolgt werden konnte. Zudem wurde ein Grundstein für ein Denkmal gelegt, das aber zunächst nicht gebaut wurde. 1895 und 1896 wurden Wettbewerbe ausgeschrieben, doch keiner der Entwürfe überzeugte vollends, sodaß der Berliner Architekt Bruno Schmitz, der das Kyffhäuserdenkmal errichtet hatte, den Auftrag für das Völkerschlachtdenkmal bekam. Der Grundstein wurde am 18. Oktober 1896 gelegt, das Richtfest 15 Jahre später am 18. Oktober 1911 gefeiert und die Einweihung schließlich am 18. Oktober 1913 in Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. vorgenommen. Mit 91 Metern Höhe zählt es zu den größten Baudenkmälern Europas und besitzt einen eigenen Chor, der im Inneren des Denkmals regelmäßig Konzerte gibt, auch mit Orgel.