Guido Knopp
„Ein Roman darf alles.“
07.2011 Die Histo-Couch im Interview mit Prof. Dr. Guido Knopp über historische Romane, seine Sendungen und seine Zukunftspläne.
Chefredakteur Carsten Jaehner war an einem lauen Juni-Nachmittag in Mainz im ZDF zu Gast bei Prof. Dr. Guido Knopp, Leiter der Redaktion „Zeitgeschichte“ des Senders, und machte mit ihm ein Interview. Guido Knopp liest gerne historische Romane und tat dies bereits als Jugendlicher, als er sich, in einer Zeit ohne Fernseher und Computer, aus dem gut sortierten Bücherschrank seiner Eltern bedient hat.
Histo-Couch: Herr Knopp, vielen Dank, dass Sie sich für ein Interview mit der Histo-Couch zur Verfügung stellen!
Guido Knopp: Sehr gerne!
Histo-Couch: Die Histo-Couch wird in diesem Jahr fünf Jahre alt! Inzwischen haben wir eine Datenbank mit über 4000 Romanen, und wir gehen auch auf die 1000 Autoren zu. Es wird immer mehr, man wird wahrscheinlich nie fertig damit. Was denken Sie, warum historische Romane so beliebt sind?
Guido Knopp: Historische Romane sind wohl unter anderem auch deshalb so beliebt, weil sie ihre Leser tief in den Zeitgeist einer Zeit hinein führen, der ihnen verschlossen bleibt, wenn sie ihn nur durch trockene Sachliteratur zu ergründen versuchen. Wie Menschen fühlten, wie Menschen dachten, auch, wenn es sich um fiktionale Geschichten handelt, das ist durch den historischen Roman wunderbar vermittelbar, denke ich. Am überzeugendsten sind historische Romane meines Erachtens dann, wenn die fiktionale Geschichte einen realen, authentischen, historischen Hintergrund hat. Und wenn es den Autoren gelingt, eine überzeugende, spannende, auch emotional bewegende fiktionale Geschichte vor realem Hintergrund zu erzählen, das macht, glaube ich, den Reiz, den Charme und auch den Erfolg eines historischen Romans aus.
Histo-Couch: Es gibt Verlage, die meinen, dass der historische Roman sich auf dem absteigenden Ast befindet. Sehen Sie das genauso, und woran könnte das vielleicht liegen?
Guido Knopp: Ich bin kein Verlags-Manager, deswegen kann ich das im Detail nicht beurteilen. Aber möglicherweise ist einer der Gründe gerade der Erfolg guter historischer Romane. Denn wenn wir sehen, welchen Erfolg die Blockbuster unter den historischen Romanen haben, nennen wir mal Ken Follett: „Die Säulen der Erde“, dann gibt es natürlich wie in allen Fällen Nachahmer, die versuchen, ebenfalls auf der Welle des Erfolges mitzureiten. Aber wenn es möglicherweise „minder begabte“ Autoren sind, dann sind das eben Bücher, die nicht diese Wucht, diese Kraft, diesen Charme haben. Die Perlen unter den historischen Romanen, das ist wie mit den Perlen unter den Filmen, sind wenige, Graubrot gibt es viele.
Histo-Couch: Gerade „Die Säulen der Erde“ ist bei der ZDF-Sendung „Das große Lesen“ im Jahr 2004 auf Platz 3 gewählt worden, nach „Der Herr der Ringe“ und der „Bibel“ und wird von vielen als „die Mutter aller historischer Romane“ bezeichnet. Zurecht? Haben Sie es gelesen?
Guido Knopp: Ich habe es gelesen, schon vor einer ganzen Reihe von Jahren. Nun ja, „die Mutter der historischen Romane“, das gilt vielleicht für die jetzige, heutige Lesergeneration. Ich bin ja nun schon ein bisschen älter und habe schon einige andere Lesegenerationen „absolviert“. Das würde ich also nicht so unterschreiben wollen. Es gibt doch eine ganze Reihe historischer Romane aus früheren Epochen, die mindestens gleichwertig sind. Nehmen Sie mal aus dem 19. Jahrhundert Leo Tolstois „Krieg und Frieden“, das ist ja ein klassisches Beispiel für einen historischen Roman. Wenn es „die Mutter der historischen Romane“ gibt, dann würde ich am ehesten zum Beispiel Leo Tolstois „Krieg und Frieden“ ansehen. Aber cum grano salis, für die jetzige, heutige, nicht länger als zwanzig Jahre zurückdenkende Lesergeneration mag das stimmen.
Histo-Couch: Auf Platz 4 landete damals „Das Parfüm“ von Patrick Süskind, auf Platz 7 „Der Medicus“ von Noah Gordon und auf Platz 10 „Die Päpstin“ von Donna Woolfolk Cross. Wir haben also vier historische Romane unter der Top Ten. Unter den Top Ten finden sich keine Krimis oder Thriller, die heute die Verkaufszahlen anführen und die Bestsellerlisten. Woran könnte das liegen?
Guido Knopp: Ich kann mir vorstellen, dass Krimis und Thriller immer eher den Verdacht widerlegen müssen, eine Art „Gebrauchsliteratur“ zu sein, die man oft auch im Taschenbuchformat liest, und dass man, wenn man sie im Eisenbahnabteil vergisst, dann nicht schnell wieder in den Zug springt, um sie noch rasch zu holen, denn man denkt, lieber Gott, es ist ja „nur“ ein Krimi. Ein historischer Roman vermittelt vielleicht mehr so etwas wie „Wertgehalt“, wohingegen ein Krimi vielleicht nicht ganz den „Stellenwert“ hat.
Histo-Couch: „Die Säulen der Erde“ hat über 1000 Seiten und hat es trotzdem fast bis an die Spitze des ZDF-Rankings geschafft. Historische Romane fangen ja gerne mal bei 400, 500 Seiten an, auch bis 1000 Seiten, während Krimis oder andere Romane meist nur bis 300 oder 400 Seiten gehen. Kann es sein, dass diese hohe Seitenzahl auch die Leser von der Lektüre abschreckt? Warum können sich Autoren von historischen Romanen nicht kürzer fassen?
Guido Knopp: Da kann man nur subjektiv antworten: Sie sollen es bitte nicht tun. Denn es gibt ja keine größere Leselust, als sich über zwei oder drei Nächte hinweg mit einem Buch zu beschäftigen, mit klassischen Krimis etc. ist man ja nach einem Abend, einer Nacht, einem Morgen in der Regel schon fertig. Bei mir ist es ja so, dass ich Romane im allgemeinen und historische Romane im besonderen eigentlich nur dann lesen kann, wenn ich in den Ferien bin. Dann gibt es wenige schönere Genüsse, als sich in ein Buch zu vertiefen und in seinem Arbeitszimmer anzufangen, auf der Couch weiterzumachen und es auf der Terrasse zu vollenden, wieder ins Arbeitszimmer, wieder auf die Terrasse, und irgendwann hat man’s fertig, und man bedauert es, dass die 1200 Seiten schon gelesen sind. Nein, sie sollen es bitte nicht tun. Wenn von guten Autoren geschrieben, dann sind 1200 Seiten Leselust wirkliche Lust.
Histo-Couch: Die Definition „historischer Roman“ ist nicht eindeutig festgelegt. Man fängt in der Steinzeit an, aber es ist nicht klar, bis wohin man das zählen will. Wir gehen auf der Histo-Couch bis zu den Weltkriegen, andere meinen, dass historische Romane nur welche sein dürfen, deren Autoren die Zeit, über die sie schreiben, nicht mehr selbst erlebt haben dürfen. Ist das sehr streng gefasst oder wie denken Sie darüber?
Guido Knopp: Ich finde, es ist eigentlich zu streng gefasst. Ich meine, dass es auch wirklich gute historische Romane gibt, die in der Zeitgeschichte spielen. Wenn ich den eben erwähnten Ken Follett mal benennen darf, so ist das letzte Buch, das er geschrieben hat, „Sturz der Titanen“, ein wahrhaft zeitgeschichtliches Buch, weil es ja die Zeit zwischen 1914 und 1945 behandelt. Ich habe das Buch gelesen, fand es vorzüglich und freue mich auf die Fortsetzungsbücher. Es ist, wie ich finde, eine nahezu geniale Art, um die Jahre zwischen 1914 und 1945 mal als eine Einheit zu sehen, was wir jetzt gerade momentan mit einer Fernsehserie tun. Ich produziere eine Fernsehserie mit dem Arbeitstitel „Der Dreißigjährige Krieg des 20. Jahrhunderts“, der eben diese Jahre 1914 bis 1945 mal als eine Einheit empfindet. Und das war es ja, denn je mehr Jahre vergehen seit dieser Ära, desto mehr zeigt sich ja doch, dass es ein großer Krieg gewesen ist, der Dreißigjährige Krieg des 20. Jahrhunderts. Ein Weltbürgerkrieg, wenn Sie so wollen. Insofern ist diese zeitgeschichtliche Phase, denke ich, voll berechtigt.
Wenn ich andere Romane mal anschaue aus dem Ersten Weltkrieg, Erich Maria Remarque: „Im Westen nichts Neues“, ist auch ein historischer Roman. Oder nehmen wir aus dem Zweiten Weltkrieg einen sehr populären Roman von Hans Hellmut Kirst: „08/15“, das hat mir als acht-, neunjährigem, als der ich es aus der Bibliothek meiner Eltern stibitzt habe, so viel an Vorstellungskraft über die Empfindungen, Gefühle, von einfachen Landsern auf deutscher Seite in diesem Zweiten Weltkrieg gegeben, dass ich davon profitiert habe.
Histo-Couch: Sie beschäftigen sich ja auch in Ihren Fernsehsendungen sehr viel mit Zeitgeschichte, hauptsächlich mit dem Dritten Reich und dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Aber es gibt nicht sehr viele historische Romane über diese Zeit, verglichen mit anderen Epochen. Woran mag das liegen?
Guido Knopp: Es mag daran liegen, dass diese Phase ja eher eine düstere Phase der Geschichte ist, dass es ja sehr harte, schmerzliche Erfahrungen sind, die da von den Menschen erlebt wurden. Es ist eher ein Stoff, der in den Bereich der Erlebnisberichte gehört. Das sind dann oft auch Memoiren oder Sachbücher im Erlebnisstil. Die fiktionale Form des ausgeschmückten Romans verbietet sich dabei, wenn ich Themen wie Holocaust oder auch Flucht und Vertreibung bedenke. Es gibt aber auch Gegenbeispiele, sogar Romane oder Essaybücher über das schlimmste Kapitel des 20. Jahrhunderts, Auschwitz. Doch was fehlt, ist natürlich der eine große Roman über den Zweiten Weltkrieg. Vielleicht wird Ken Follett jetzt mit dem dritten Teil seiner großen Trilogie das Gegenbeispiel liefern. Warten wir es ab.
Histo-Couch: Ist das Thema vielleicht zeitlich auch zu nah und zu präsent?
Guido Knopp: Kann sein. Wenn das Kriterium eines großen historischen Romans sein sollte, dass man möglichst wenig über eine Zeit wissen soll, um sehr viel Ausschmückungs- und Interpretationspotenzial zu haben, dann würde sich die Romanform für das 20. Jahrhundert auch künftig verbieten. Weil wir ja recht viel über diese Zeit wissen, selbst zum Teil in ihr gelebt haben und noch mit lebenden Menschen über diese Zeit sprechen können. Ich glaube aber, die Zeit für solche Romane aus dem 20. Jahrhundert kommt noch.
Histo-Couch: Es gibt noch weitere Roman-Epochen, die nicht so sehr bedient werden, wie Inkas/ Mayas, die alten Griechen oder die Geschichte Amerikas, jedenfalls nicht hier bei uns. Das Mittelalter und das 19. Jahrhundert sind sehr stark vertreten. Woran kann das liegen?
Guido Knopp: Ich denke vor allem, dass das unsere eigene Geschichte ist. Die Kirchen und andere Gebäude sind ja noch da aus dieser Zeit, es gibt Überlieferungen, bestimmte Familien lassen sich bis in diese Zeit zurückverfolgen. Das Mittelalter ist für breite Schichten der Bevölkerung ein großes Faszinosum, ein weißer Fleck im Bewusstsein. Wir haben das gemerkt bei unseren beiden großen Fernsehreihen über die Geschichte der Deutschen „Die Deutschen“. Da waren die Sendungen über das Mittelalter mit die erfolgreichsten, in der Spitze bis zu 7 Millionen Zuschauer. Das rührt natürlich von der Frage, die gestellt wurde: Wer sind wir? Woher kommen wir? Und diese mittelalterlichen Themen behandeln und beantworten diese Fragen. Bei sachbezogenen Dokumentarfilmen haben Sie da natürlich immer einen fiktionalen Kern, denn Sie können ja nicht alles wissen und haben so einen gewissen Interpretationsspielraum. Für historische Romane gilt das allemal. Es ist natürlich wirklich jammerschade, dass es nicht DEN großen deutschen in die Welt ausstrahlenden Autor über die grandiose Geschichte des deutschen Mittelalters gibt, aber vielleicht kommt er noch, oder es gibt ihn schon, nur wissen wir es noch nicht.
Histo-Couch: Wer weiß. Es gibt einen derzeitigen Trend bei historischen Romanen neben dem Mittelalter, das ja immer funktioniert, das ist eine Gattung, nennen wir sie mal „Auswandererromane“, wo Schicksale von Menschen erzählt werden, die nach Australien, Neuseeland, Afrika, Südamerika oder Kanada auswandern. Ist das historisch interessant?
Guido Knopp: Das hängt von der Qualität des Buches ab. Ich habe noch keinen dieser Romane gelesen, deswegen kann ich das nicht beurteilen. Als Stoff mag es interessant sein, wenn es dieses historische Phänomen beschreibt. Ich weiß nicht, ob es DEN großen deutschen Roman über Auswanderungen nach Amerika gibt, das wäre aber von historischem Interesse, weil es ja mittlerweile bis zu 120 Millionen Amerikaner gibt, direkt oder indirekt, die von deutschen Auswanderern abstammen. Zu erfahren, warum diese Menschen ausgewandert sind, wie sie ihre ersten Jahre und Jahrzehnte in den Vereinigten Staaten verbracht haben, das würde mich persönlich interessieren, aber ich habe noch keinen solchen Roman entdeckt.
Histo-Couch: Haben Sie eine bevorzugte Epoche? Man könnte meinen, das wäre das 20. Jahrhundert? Warum ist das Ihr Schwerpunkt?
Guido Knopp: Nun ja, das hat einen ganz einfachen Grund: Ich bin hier im Hause dafür zuständig. Ich wurde zum Chef des Ressorts „Zeitgeschichte“ des ZDF Mitte der 80er Jahre ernannt, und „Zeitgeschichte“ ist ja die Geschichte der noch Lebenden, wobei der Anfang der Zeitgeschichte natürlich interpretationsfähig ist. Wenn man sagen würde, sie sei noch die Geschichte der noch Lebenden, dann würde sich ja der Beginn immer mehr dynamisch in die Jetztzeit hinweg verändern, woran ich natürlich kein Interesse habe. Denn mein Interesse ist natürlich, dass der Erste Weltkrieg zum Beispiel zur Zeitgeschichte gehört, und diese Zuständigkeit liegt auch bei mir. Und es ist ja in den letzen Jahren auch gelegentlich gelungen, dass wir gemeinsam mit unseren Kollegen der Kultur, die für frühere Jahrhunderte zuständig sind, zusammengearbeitet haben und gemeinsam die großen Epochen der deutschen Geschichte wie zum Beispiel bei den „Deutschen“, die ja vom 10. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert reichen, behandelt haben. Also, es liegt daran, dass „Zeitgeschichte“ mein professionelles Metier ist, für das ich zuständig bin, was nicht heißt, dass mich andere Epochen nicht interessieren.
Histo-Couch: Sie haben also keine Epoche, wo Sie sagen würden, dass Sie da besonders gerne Romane darüber lesen?
Guido Knopp: Die eine Epoche schließt die andere nicht aus. Es hängt von der Qualität des Stoffes ab. Ich erinnere mich beispielsweise, wenn ich in die eigene Biographie mal zurückschaue, dass ich sehr gerne von Annemarie Selinko (auch aus dem Bücherschrank meiner Eltern) den Roman „Désirée“ gelesen habe, die Geschichte einer Seidenhändlerstochter aus Marseille, die später Königin von Schweden wurde, aber als junges Mädchen mal mit Napoleon liiert war. Oder wenn ich mal als anderes Beispiel nehme (auch aus dem Bücherschrank meiner Eltern, Sie sehen, wie hilfreich der gewesen war), das Buch des finnischen Autors Mika Waltari: „Sinuhe der Ägypter“. Das hat mir sehr viel Einblick gegeben in die spannende Amarna-Epoche, diese revolutionäre Phase des Alten Ägypten aus dem 15. Jahrhundert vor Christus, als die alten Götter plötzlich zerschlagen wurden im wahrsten Sinne des Wortes, wo der Pharao sich Echnaton nannte und Nofretete seine Frau war, also mit die spannendste Phase der altägyptischen Geschichte. Es darf dabei nicht die einzige Lektüre über die Zeit sein, wenn man sich dafür interessiert, aber die Kombination aus historischem Roman, aus wissenschaftlich fundiertem Sachbuch und dann möglicherweise auch aus einem guten wuchtigen Spielfilm, der aus einem guten historischen Roman entsteht, das macht dann die richtige Mischung aus. So ein Spielfilm entsteht ja interessanterweise nicht auf der Basis eines Sachbuchs, sondern meistens auf der Basis eines guten historischen Romans. Nehmen Sie mal T. H. Lawrence: „Die sieben Säulen der Weisheit“, als Film: „Lawrence von Arabien“. Oder „Doktor Schiwago“ von Boris Pasternak, auch ein historischer Roman. Sie sehen, mein Interesse liegt eigentlich in keiner speziellen Epoche.
Histo-Couch: Sie haben kürzlich eine Sendereihe mit einer Expedition zum Südpol gehabt. Waren Sie auch da?
Guido Knopp: Nein, ich war nicht da.
Histo-Couch: Wären Sie gerne hingefahren?
Guido Knopp: Ich habe mit dem Gedanken gespielt. Aber die Geschichte musste aus organisatorischen Gründen über Weihnachten produziert werden, denn man musste ja erst mal zum Südpol zu kommen. Dann musste man ein solches Rennen überhaupt veranstalten dürfen, und jemand musste hier die Fäden zusammen halten. Und da ich über Weihnachten schon versprochen hatte, auf einem Schiff, der „MS Europa“, ein paar Vorträge zu halten, habe ich das Versprechen dann auch gehalten, zumal das in warmen Gefilden war (lacht). Das war eine große Sache. Wir haben das zum hundertsten Jahrestag der Eroberung des Südpols 1911-2011 produziert, und mir erschien bei der Frage, wie man adäquat an dieses große Ereignis erinnert, das ja mit der Mondlandung und der Mount Everest-Besteigung vergleichbar ist, ein Wettrennen zwischen zwei Nationen, die sich in freundschaftlicher Rivalität gegenüberstehen, wie in diesem Falle Deutschland und Österreich, am passendsten. Das haben wir gemacht. Es war eine hochkomplexe Geschichte, die aber erfolgreich verlaufen ist, auch ohne mich vor Ort.
Histo-Couch: Gibt es in Zukunft eventuell noch mehr solche Formate?
Guido Knopp: Ich will das nicht ausschließen.
Histo-Couch: Für historische Romane ist auch die Recherche vor Ort sehr wichtig, wenn der Text authentisch werden soll. Forschen Sie für Ihre Sendungen auch vor Ort, und wie wichtig ist das?
Guido Knopp: Das ist ganz wichtig und unabdingbar. Früher, als ich noch selbst vor Ort war, habe ich das natürlich intensiv gemacht. Heute ist das so, dass man als „Chef“ die Autoren selbstverständlich in die Archive und vor Ort entsendet. Also, ich lasse forschen, wenn Sie so wollen, anders geht es auch gar nicht. Aber Vor-Ort-Recherche ist unabdingbar, ob es nun „Location“-Recherche ist, klassische Film-Recherche oder ob das, wie in unserem Fall, Zeitzeugen-Recherche ist oder auch natürlich Archiv-Recherche, das gehört zum Handwerk. Das ist unabdingbar, das muss sein. Und immer wieder finden sich dann erstaunlicherweise Novitäten.
Histo-Couch: Im Rahmen Ihrer Sendung „ZDF-History“ gibt es auch gelegentlich Folgen der amerikanischen History Channel-Reihe. Gibt es da große Unterschiede zwischen den Sendungen? Was kann man vielleicht voneinander lernen, oder gibt es etwas, was „wir“ besser machen als „die“ oder umgekehrt?
Guido Knopp: Mit den Kollegen haben wir ein Partnerschaftsabkommen. Es ist so, dass die von uns viel aus dem Primetime-Programm übernehmen, und wir für unsere History-Reihe, die ja wöchentlich läuft, im Jahr bis zu zehn Sendungen von denen übernehmen, die wir dann umarbeiten. Die Unterschiede sind in den letzten Jahren weniger geworden, als sie am Anfang waren. Am Anfang war der History Channel in seinen Filmsequenzen doch, ich sage mal, sehr „amerikanisch“, aber wir haben uns einander angenähert. Es gibt eine internationale spannende Art, Geschichte zu präsentieren, und ich kann glaube ich schon mit Fug und Recht sagen, und das wird uns von „außen“ auch bestätigt, dass wir da seit Mitte der 90er Jahre sehr stilbildend gewesen sind. Wir haben einen gewissen Stil in Sachen Geschichtsvermittlung kreiert, der auch international anerkannt worden ist und an dem man sich orientiert hat. Und jetzt muss es andere geben, die neue Stile entwickeln.
Histo-Couch: Gibt es irgend etwas, was Ihnen an Ihrer eigenen Sendung nicht gefällt? Zum Beispiel der Sendetermin?
Guido Knopp: Nein, eigentlich nicht. Wir haben ja zwei Sendetermine: einen Primetime-Termin, 20:15 Uhr am Dienstag, das ist der gängige Termin, und wir haben sonntags den Latenight-Termin. Die passen eigentlich ganz gut zueinander. Es wäre nicht gut, wenn der zweite Termin früher wäre, denn dann wäre er zu nahe an dem ersten. Wir wissen genau, welche Themen in die Primetime und welche Themen in die Latenight passen. Und die Latenight ist in hohem Maße erfolgreich. Die Primetime hat eine starke Konkurrenz und muss sich behaupten, muss kämpfen. Die Latenight ist Marktführer, hat die besten Quoten im deutschen Fernsehen in dieser Sendezeit, und das musste man sich erst in langen Jahren erarbeiten. Gegen die Sendezeit habe ich nichts. Wenn ich etwas beanstande, dann ist das gelegentlich die Tatsache, dass wir nicht zu allem, was wir wissen, auch die passenden Archivbilder haben. Weil es sie einfach nicht gibt. Aber damit muss man zurechtkommen.
Histo-Couch: Wenn Sie eine Sendung vorbereiten, lesen Sie dann nur Sachtexte oder auch Belletristik? Sei sagten ja zu Anfang, dass ein Roman vielleicht ein besseres Verständnis für eine historische Figur oder ein historisches Ereignis liefern kann.
Guido Knopp: Man liest zur Vorbereitung in der Regel eigentlich doch nur Sachliteratur. Man hat ja so viel zu tun in der Faktengewinnung eines Themas, in der Zeitzeugen-Recherche, in der Archiv-Bearbeitung, dass man da wirklich gut beschäftigt ist. Aber das, was man als Basis, an Lektüre im historischen Romanbereich natürlich schon besitzt, kann man gleichwohl einfließen lassen. Bei unserem „Dreißigjährigen Krieg“ wird zwangsläufig nicht nur das einfließen, was wir über den Ersten Weltkrieg ohnedies schon wissen, sondern auch die durchaus subjektive Sicht von Ken Follett, der ja diese Ära auch als eine Einheit begreift. Und das ist mir sympathisch. Der Fundus wird nie endgültig abgeschlossen sein.
Histo-Couch: Es werden in historischen Romanen auch gerne mal Schlachten oder ähnliches zeitlich verlegt, damit sie besser in eine bestimmte Handlung passen. Ist das legitim, oder ist das eine unzulässige Verfremdung? Meistens weisen die Autoren in einem Nachwort auch darauf hin, dass sie es getan haben.
Guido Knopp: Da es ein Roman ist, ist das legitim. Der Roman darf alles. Aber bei einem Leser wie mir, der, wie am Anfang geschildert, gerne den authentischen Background hat und die fiktionale Geschichte dann sozusagen als Girlande, als Schneise durch den Dschungel empfindet, der ist dann schon ein wenig verstimmt, weil ich glaube, dass ein wirklich guter Autor das nicht nötig hat. Nehmen wir mal als Beispiel Robert Harris mit seiner „Cicero“-Trilogie, das sind erstklassige Bücher, oder auch in seinem „Pompeji“-Roman. Also, diese wirklichen Klasse-Autoren haben es doch nicht nötig, das reale Geschehen nach Gusto umzugestalten. Sie lassen es so, wie es ist, und sie erzählen die fiktionale Geschichte dann dazu.
Histo-Couch: Man findet auf der Histo-Couch immer wieder bei bestimmten Büchern Kommentare von Jugendlichen, die das Buch wohl als Schullektüre gelesen haben, beispielsweise der Roman „In dreihundert Jahren vielleicht“ von Tilman Röhrig, der über den Dreißigjährigen Krieg handelt, oder eben „Im Westen nichts Neues“. Glauben Sie, dass historische Romane das Interesse von Schülern an Geschichte wecken können?
Guido Knopp: Ich glaube ja. Dem Geschichtsunterricht wird ja oft vorgeworfen, dass er trocken und spröde sei und im Auswendiglernen von Geschichtszahlen kulminiere. Das wurde mir und meiner Generation oft erzählt. Ich habe da immer wieder drauf gesagt: Nein, bei mir war das nicht so. Ich hatte einen ganz tollen Geschichtslehrer Mitte der 60er, der es im Unterricht verstanden hat, schon damals Filme von Landesfilmbildstellen auszuleihen (das konnte man damals schon machen, nur kaum einer hat es gemacht), Tonbänder einzusetzen, im Unterricht Schallplatten einzusetzen – das waren ja die Vermittlungsmedien der damaligen Zeit -, und der uns damit ein so authentisches, nahes, direktes Geschichtsbild vermittelt hat, dass das immer die spannendste Stunde in der ganzen Woche gewesen ist. Gut, Historische Romane passen nicht in den Unterricht selbst, weil sie zu lang sind, aber für die Vorbereitungslektüre auf Geschichtsunterricht denke ich, ist das eine wunderbare Sache, um ein Thema wirklich zu erfassen. Aber welcher Schüler hat heute noch Zeit, neben seinen ganzen anderen Verpflichtungen auch noch als Vorbereitung auf den Unterricht einen historischen Roman zu lesen? Aus privatem Spaß, aus privater Freizeitlust denke ich „ja“, da sind ja Ihre User die ideale Zielgruppe, da wird es der Fall sein. Wir haben zum Verband deutscher Geschichtslehrer eine wunderbare Beziehung. Wir arbeiten zusammen bei Reihen wie „Die Deutschen“, aber das bezieht sich jetzt auf den Einsatz von Filmen im Unterricht, die natürlich in der knappen kurzen Form von 45 Minuten wie eine Unterrichtsstunde besser in den Unterricht passen als ein 800-Seiten-Wälzer. Wobei man um jeden Schüler froh sein soll, der aus eigenem Antrieb zum Roman im Allgemeinen und zum historischen Roman im Besonderen greift. Das kann ich nur begrüßen, und beglückwünschen.
Histo-Couch: Gibt es ein Thema, das Sie noch gerne behandeln würden, das aber aus irgendwelchen Gründen nicht klappt?
Guido Knopp: Ich habe in meiner Berufslaufbahn im ZDF bisher das große Glück gehabt, dass ich all das behandeln konnte, was ich behandeln wollte. Das ist ein großes Glück. Es gibt natürlich immer wieder Themen in der Zukunft, bei denen man sich vorstellen kann, dass das ein interessanter Stoff ist. Ich glaube, es wäre jetzt unklug, diese Themen zu nennen, denn die Konkurrenz liest ja möglicherweise mit. Ich sage mal so: Es gibt solche Themen, und Sie können sich drauf verlassen, dass ich einige davon in den nächsten Jahren, sei es noch als ZDF-Mann, sei es dann schon als außerhalb des ZDF stehender – ich bin ja in anderthalb Jahren sozusagen Pensionär des Hauses – auf jeden Fall noch realisieren werde.
Histo-Couch: Können Sie sich vorstellen, vielleicht selber mal einen historischen Roman zu schreiben?
Guido Knopp: Das kann ich mir vorstellen. Ich habe mit dem Gedanken nicht nur gespielt, sondern mich auch gelegentlich schon damit getragen, eigentlich sogar mit zwei Themen. Das eine, das schon länger rumort, ist das Thema „1989/90“, diese spannende, schönste Phase der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Es war ja wirklich ein Wunder der Geschichte, dass es dazu gekommen ist, es hätte ja nicht dazu kommen müssen. Vieles war so angelegt, dass es auch anders hätte kommen können. Und wenn man das in einer fiktionalen Geschichte, möglicherweise einer deutsch-deutschen Familiengeschichte kombiniert, die durch alle Irrungen und Wirrungen führt und internationalen Background hat mit all den Dingen, die die Verhandlungen der Siegermächte für Deutschland bedeuten, die Revolution auf den Strassen der DDR, der Mauerfall, die Stasiaktenstürmung im Januar 1990 – all das in eine kraftvolle Romanform zu fassen, das ist eine große Herausforderung. Ebenso groß wie meine eigene Familiengeschichte. Sie hat schon einen Titel.
Histo-Couch: Wollen Sie ihn mir verraten?
Guido Knopp: „Meine Geschichte“. Sie beginnt bei der Familie meines Vaters und hat viel mit Flucht und Vertreibung zu tun, trifft dann auf die Geschichte meiner Mutter in Westdeutschland, die aus einer Hugenottenfamilie stammt. Die Hugenotten sind ja 1683 aus Südfrankreich vertrieben worden und über die Schweiz und Württemberg nach Hessen gekommen. Hessen war entvölkert durch den Dreißigjährigen Krieg und der Landgraf war heilfroh, dass er gute Leute ansiedeln konnte und denen Land gegeben hat. Da gab es eigene Hugenottendörfer, die sich zweihundert Jahre lang als französische Dörfer fortentwickelt haben. Und die Deutschen haben sich dann dort auch teilweise französisiert, um anerkannt zu werden, eine hochinteressante Geschichte. Diese Dörfer sind dann erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wirklich germanisiert worden, die französische Sprache wurde dann zurückgedrängt. Meine Großmutter wurde noch auf den Namen „Susette“ getauft, da sieht man, wie sich das Hugenottendenken fortentwickelt hatte. Lange Rede, kurzer Sinn: Eine solche Familiengeschichte ist ein großer Reiz, aber sie kostet auch Zeit.
Histo-Couch: Was für Sendungen, Formate, Events oder Bücher planen Sie für die Zukunft – wenn Sie das verraten dürfen oder wollen?
Guido Knopp: Also, in der nächsten Zeit, in der ich noch beim ZDF bin, also in diesem Jahr, wird es im August ein Buch „Der heilige Krieg“ geben, zu einer Serie, die wir im ZDF produzieren, ein Fünfteiler. Darin geht es über die Geschichte der Auseinandersetzungen und Kriege, des Gegeneinanders, aber auch des Miteinanders von Christen und Moslems, von Mohammed bis Bin Laden. Das ist eine große, weite Geschichte von der Expansion des Islam, die Kreuzzüge, die Türken vor Wien, den Imperialismus, der Kolonialmächte, bis hin zum Terrorismus einiger weniger von Al-Kaida. Und dann kommt im November/ Dezember eine Serie „Geheimnisse des Dritten Reiches“, wo die Teile Titel haben werden wie „Hitlers Familie“ oder „Rommels Mythos“, die vielleicht einen Hinweis geben, was in den jeweiligen Filmen oder auch in den Buchkapiteln, die es im Buch dazu gibt, enthalten ist. Das sind zwei von den Projekten, die ich jetzt mal nennen kann, weitere möchte ich noch nicht nennen.
Histo-Couch: Ist eines Ihrer Bücher vielleicht mal die Vorlage zu einem historischen Roman geworden?
Guido Knopp: Das weiß ich jetzt konkret direkt nicht. Ich weiß, dass ich als Figur in irgendwelchen historischen Romanen schon mal genannt werde, aber soweit ich das überblicke, sind das keine sehr bedeutenden Bücher, die jetzt das Genre international vertreten.
Histo-Couch: Wenn Sie die Möglichkeit einer Zeitreise hätten und zu einem beliebigen historischen Ereignis Ihrer Wahl reisen könnten, um direkt dabei zu sein, was wäre das?
Guido Knopp: Ach, da gäbe es eine ganze Reihe Aber wenn ich mal in sehr frühe Jahrhunderte gehen darf, dann wäre es beispielsweise das 10. Jahrhundert nach Christus, das Jahr 955, die Schlacht auf dem Lechfeld. Die Ungarn werden von einem vereinten Heer des fränkisch-deutschen Reiches unter Otto I. zurückgeschlagen. Das ist deswegen für mich interessant, denn meine Frau ist gebürtige Ungarin. In der deutschen populären und auch wissenschaftlichen Literatur sind Züge der Ungarn nach Westen immer als Raubzüge, als Züge von marodierenden Heeren, brandschatzenden und mordenden Horden aus den Steppen des Ostens beschrieben worden. Das war so der „klassische“ Weg. Die sind dann von einem deutschen Ritterheer auf dem Lechfeld zurückgeschlagen worden, und auf dem Lechfeld habe sich zum ersten Mal so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl der Stämme herausgebildet, der Franken, Sachsen, Bayern und Schwaben, die zusammengeführt wurden von Otto, um den Feind zurückzuschlagen. Zum ersten Mal entstand so ein deutsches Gemeinschaftsgefühl. In der ungarischen Schulliteratur liest sich das ganz anders. Da waren das eigentlich fast noch friedliche Erkundungsritte von einigen Spähern nach Westen, zum zu kucken, ob von da Gefahr droht für das eigene Territorium. Das wird da also eher etwas verharmlost geschildert. Bei uns schaute man auf die „Feinde aus dem Osten“, das ist ja immer ein Topos, der sich ja immer weiter fortgesetzt hat, auf die Mongolen bezogen, auf die Kosaken, bis hin auf den Sturm der Stalin-Truppen 1945, und es war ja mitunter auch nie ganz falsch. Jedenfalls prallen da zwei Geschichtsbilder aufeinander. Und das war die erste Folge in der Reihe „Die Deutschen“, die wir im ZDF hatten. Sie können sich vorstellen, dass ich da unter intensiver familiärer Beobachtung stand bei der Beantwortung der Fragen: Wie bearbeitest du das denn? Wie behandelst du das jetzt? Ich habe versucht, das salomonisch zu machen, beide Geschichtsbilder zu integrieren. Ob uns das gelungen ist, weiß ich nicht. Die deutschen schriftlichen Quellen sind sehr spärlich, und ungarische schriftliche Quellen gibt es überhaupt nicht. Die ersten ungarischen schriftlichen Quellen gibt es erst sehr viel später, Generationen später. Man ist bei der Behandlung der Frage, was die Ungarn betrifft, auf archäologische Artefakte und Überreste angewiesen, Waffen, Zaumzeuge und solche Dinge, die natürlich nicht wirklich helfen bei der Beantwortung der Frage. Also, da dabei gewesen zu sein und das mal wirklich selbst beurteilen zu können, das wäre natürlich eine schöne Herausforderung – aber ich sag mal: mit den medizinischen Möglichkeiten von heute, nicht mit denen von damals (lacht).
Histo-Couch: Haben Sie einen Historischen Lieblingsroman? Oder einen Autoren?
Guido Knopp: Einen Historischen Lieblingsroman möchte ich jetzt eigentlich gar nicht sagen. Also, ich finde Ken Follett toll, den lese ich sehr gerne, und da muss man sich auch wirklich selber am Zaumzeug halten, um gelegentlich mal innezuhalten und aufzuhören. Ich mochte auch die erwähnten Bücher von Mika Waltari und Annemarie Selinko. Auch natürlich von Remarque, nicht nur „Im Westen nichts Neues“, er hat ja auch noch ein paar weitere historische Romane geschrieben. „Arc de Triomphe“ zum Beispiel, ein wunderbares Buch. Das sind Bücher, die ich gerne mochte, und da es Bücher sind aus meiner Kindheit, aus dem bereits erwähnten Bücherschrank meiner Eltern, da bleiben die besonders im Gedächtnis.
Histo-Couch: Vielen Dank für das Interview.
Guido Knopp: Alles Gute für die Histo-Couch und Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Ich wünsche Ihnen viele User, viele Leser und dass Ihr Anliegen auch wirklich verbreitet wird.
Das Interview führte Carsten Jaehner.
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