Im Haus des Zauberers
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- Erschienen: Januar 2008
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- , 2007, Titel: 'At the House of the Magician', Originalausgabe
Eine gefällige Geschichte ohne allzu viel Tiefgang
Kurzgefasst:
Die junge Lucy träumt davon, ihr Heimatdorf zu verlassen und eine Anstellung als Dienstmädchen zu finden. Am liebsten in einem reichen Haus, das so nah wie möglich bei der von ihr angebeteten Königin Elisabeth ist. Per Zufall gerät sie in das Haus des Dr. Dee, seines Zeichens Zauberer und persönlicher magischer Berater der Königin. Fasziniert beobachtet Lucy die geheimnisvollen Experimente und Zeremonien, die Dr. Dee mit seinem Kollegen Mr Kelly durchführt. Bis sie einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur kommt, das die Königin in höchste Gefahr bringt.
In dieser Reihe stellt Mary Hooper die junge Lucy ins Zentrum, die vor ihrem gewalttätigen Vater aus ihrem kleinen Heimatdorf fliehen muss und eine Anstellung als Dienstmädchen im Haus von Doktor John Dee findet. Dee ist der Astrologe der von Lucy über alle Maßen verehrten Königin Elisabeth I. und im Hause geschehen immer wieder geheimnisvolle Dinge. Doch Lucy lässt sich davon nicht beirren. Froh darüber, eine Anstellung gefunden zu haben und bestrebt, ihrer Mutter aus großen finanziellen Nöten zu helfen, ist sie gar bereit, an einer Scharade mitzuwirken, bei der sie in die Rolle eines kürzlich verstorbenen Mädchens schlüpfen muss. Doch während der ungewöhnlichen Inszenierung geschieht Unerwartetes.
Im leichten Plauderton
Erneut hat Mary Hooper für ihren Roman eine Mischform gewählt, die sowohl Jugendliche als auch Erwachsene anzusprechen vermag. Im leichten Plauderton schildert Lucy ihre Erlebnisse und lässt dabei eine bunte Welt vor den Augen der Leser entstehen. Ganz nebenbei schildert die Autorin das Leben in der Zeit von Elisabeth I. und deren Zwist mit ihrer Halbschwester Mary Stuart. Durch die Augen von Lucy ist einiges über die Königin zu erfahren, so etwa ihre Angst vor dem Altern. Da dies alles mit einem leicht naiven Unterton erzählt wird, bleibt die Lektüre unterhaltsam, wenn auch da und dort etwas seicht.
Gute Einführung in die Geschichte
Mary Hoopers Bücher, so auch die Reihe um Lucy, sind auch für „alte Hasen" im Genre der historischen Romane angenehm zu lesen, bieten allerdings wenig Neues. Wer sich allerdings neu mit diesem Genre befasst, wird durch „Im Haus des Zauberers" gut eingeführt und findet schnell den Zugang. Allerdings verzichtet die Autorin darauf, die Auseinandersetzung von Königin Elisabeth I. mit ihrer Halbschwester Mary Stuart näher zu erläutern und so einen etwas breiteren Hintergrund zu geben, vor dem einige Handlungen etwas besser zu verstehen wären. Hier ist zu hoffen, dass in den Nachfolgebänden tiefer auf die Geschichte eingegangen wird.
Schöne Aufmachung
Lust zum Lesen bringt die Aufmachung des Buches mit sich. Sowohl das Cover als auch das Buch selbst kommen gefällig daher und heben sich von der großen Masse im historischen Bereich wohltuend ab. Verzichtet wurde dabei auf die Gestaltung als Jugendbuch, das wohl die erwachsene Leserschaft eher hätte zögern lassen. So ist ein überaus ansprechendes, nettes Werk entstanden, das schnell gelesen ist, immer wieder zum Schmunzeln anregt und trotz allem eine gewisse Spannung aufrechterhalten kann. Wer allerdings tiefsinnige historische Literatur sucht, den wird Mary Hoopers „Im Haus des Zauberers" nicht befriedigen können. Wer hingegen auf der Suche ist nach einem sprachlich guten, aber vom Inhalt her nicht allzu anspruchsvollen Buch, wird gut bedient.
Die Geschichte um Lucy wird mit verschiedenen Nachfolgebänden weitergeführt.
Mary Hooper, -
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