Die Blutritter

  • Blanvalet
  • Erschienen: Januar 2008
  • 2
  • Blanvalet, 2007, Titel: 'Brethren 2: Crusade', Originalausgabe
Die Blutritter
Die Blutritter
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Nicole Goersch
781001

Histo-Couch Rezension vonJan 2008

Komplex-komplizierte Konflikte im 13. Jahrhundert

Akkon im 13. Jahrhundert: Der Tempelritter William Campbell rettet seinem Großmeister das Leben, so dass dieser ihn befördert und gleichzeitig die Aufgabe überträgt, die Hintermänner des Attentats zu suchen. Unterdessen braut sich am Hof von Sultan Baybars in Kairo eine Intrige zusammen, in die nicht nur sein eigener Sohn verstrickt ist, da nicht jeder ein Befürworter des mühevoll erlangten Waffenstillstands mit den Christen ist.

Als der Markt in Kabul überfallen wird, ist auch Elwen, Williams heimliche Liebe, in großer Gefahr. Der Frieden zwischen den beiden Religionen steht auf tönernen Füßen, dennoch setzt William mit seinen Verbündeten alles daran, diesen zu halten und zu stabilisieren, aber wird es den wenigen Männern gegen eine solche Übermacht gelingen?

Zäher Beginn

Die ersten zweihundert Seiten dienen als Einleitung auf die nervenaufreibenden Geschehnisse und als Vorstellung der zahlreichen Charaktere, die diesen Roman bevölkern. Ein Personenregister wäre dabei von Vorteil gewesen. Dies hätte hilfreich die beiden Landkarten zu Beginn des Buches ergänzt.

Allerdings sind die Beschreibungen der Orte, vor allem die Kairos, beeindruckend und äußerst gut gelungen, ebenso wie die Charakterisierung der Figuren, deren Handlungen geschickt in den Kontext eingebunden sind und mit Hilfe von bildhaften Beschreibungen verdeutlicht werden. Manchmal wirken sie jedoch - gerade zu Beginn - etwas zu einseitig schwarz-weiß gezeichnet.

Die komplizierte Machtstruktur mit vielen Intrigen, guten und bösen Meinungen, Kriegstreibern und Friedenssuchern verlangt nach Aufmerksamkeit. Die Dynamik, die sich zwischen dem Wechsel von der christlichen und der muslemischen Ebene vollzieht, ist wirklich gelungen. So erlangt der Leser einen Wissensvorsprung und wird mit der aufgebauten Spannung angestachelt, sich tiefer in die Geschichte fallen zu lassen.

Anspielungen auf den 1. Band

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der Reihe um Tempelritter William Campbell. Es ist nicht zwingend notwendig, den ersten zu kennen, aber durch die zahlreichen Anspielungen auf die Handlung der Blutschrift wird der Leser neugierig gemacht, was denn vorgefallen sei, weil die Vergangenheit der Figuren natürlich die Voraussetzung für die jetzigen Ereignisse liefert.

Die Sprache ist flüssig erzählt und lässt sich angenehm lesen. Man kann sich, wenn man die Durststrecke der ersten Seiten geschafft hat, gut in die Details und das bunte Treiben im 13. Jahrhundert rund um das Heilige Land fallen lassen. Die Personen werden dabei zunehmend diffiziler, ebenso wie die Handlungen steigend kniffliger und heikler werden. All das ist durchaus spannend verknüpft, allerdings muss man bei der ein oder anderen Szene nach der Glaubwürdigkeit im Kontext zu der damaligen Zeit fragen, zum Beispiel was die Eigenständigkeit Elwens betrifft, die sie innerhalb ihres Diensthauses ausübt.

Gefährlich und bezaubernd zugleich

Es wird nichts ausgelassen: von Verrat an Freund und Feind über Intrigen, begünstigt durch Neid und Eifersucht, bis hin zu Mord aus hinterlistigen, herrschsüchtigen oder aus klaren, rachsüchtigen Gründen. Dabei wird die gefährlich-kriminelle, aber auch die faszinierend-bezaubernde Atmosphäre des Vorderen Orients lebendig, wobei erstere definitiv überwiegt.

Ein Wälzer für lange Herbstabende, an denen man sich gerne in andere Welten entführen lässt.

Die Blutritter

Robyn Young, Blanvalet

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