Mord auf der Siersburg

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  • Erschienen: Januar 2003
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  • , 2003, Titel: 'Mord auf der Siersburg', Originalausgabe
Mord auf der Siersburg
Mord auf der Siersburg
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Jörg Kijanski
751001

Histo-Couch Rezension vonFeb 2008

Ein sehr kurzer, aber gelungener Debütroman

Kurzgefasst:

Hoch geht es her bei den Vorbereitungen zu einem Hochzeitsfest auf Burg Siersberg. Gaukler, Barden und stolze Ritter hoch zu Ross treffen ein, um den Hochzeitspaar zu huldigen. - Da machen Handwerker eine grausige Entdeckung: Eine mumifizierte Frauenleiche steckt in einem Zuflussrohr zur Burgzisterne. Dame Ermentrude und Bruder jerome, der Burgkaplan wollen das mysteriöse Rätsel der Mumie lösen. Bei ihren Ermittlungen verschwindet die Zofe der Dame spurlos und bei der Hochzeitsfeier geschieht ein Mord. - Werden die beiden das düstere Geheimnis lüften, das Burg Siersberg umgibt und Licht in das Dunkel bringen?

 

Christi Himmelfahrt, 1243. Herzog Mathäus II. von Lothringen, Lehnsherr der Siersburg, und Herzog Arnold von Isenburg liegen im Streit und so droht von Isenburg einmal mehr die Siersburg anzugreifen. Arnold von Siersberg, der Burgherr, kann jedoch vermittelnd eingreifen und so können sich alle Burgbewohner und deren zahlreiche Gäste auf die bevorstehende Hochzeit von Arnulph, dem Sohn des Burgherrn, mit der reichen Kaufmannstochter Binzela von Randeck freuen. Doch am Tag der Ankunft der Braut geschieht das Unfassbare:

Arbeiter finden bei Reparaturarbeiten in einem Zuflussrohr der Burgzisterne eine mumifizierte Frauenleiche. Die soeben angereiste Tante von Arnold von Siersberg, Dame Ermentrude, ist schockiert und gleichermaßen begeistert, kann sie doch so ihre Nase in fremde Angelegenheiten stecken. Hierzu bedient sie sich Bruder Jeromes Hilfe, der als Schreiber und Burgkaplan auf der Siersburg arbeitet.

Die Untersuchungen erweisen sich jedoch als schwierig, denn offensichtlich wird seit Jahren keine Frau mehr vermisst. Andererseits muss es sich um eine Frau handeln, die auf der Siersburg lebte. Wie hätte ihre Leiche sonst in die streng bewachte Burganlage gelangen können? Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst verschwindet Ermentrudes langjährige Zofe Mechthild spurlos, dann Ermentrudes wertvoller roter Rubin und nicht zuletzt eine prall gefüllte Geldkatze. Bei der Hochzeitsfeier kommt Ermentrude schließlich ein Verdacht und so macht sie sich mit Jerome und Burgherr Arnold auf dem Weg zu einem wichtigen Zeugen. Und siehe da, es geschieht ein weiterer Mord ...

„Mord auf der Siersburg" spielt auf Burg Siersberg

Es ist etwas verworren. Der Debütroman von Barbara Mansion heißt „Mord auf der Siersburg" und spielt auf Burg Siersberg. Zur Klarstellung: Die „Siersburg" war eine hochmittelalterliche Burganlage bei Siersburg und stand auf dem Siersberg. Die Ruine der Burg ist übrigens noch heute ein beliebtes Ausflugsziel im Saarland.

Jetzt aber zum Wesentlichen, denn schließlich möchten Sie ja wissen, was von diesem Roman zu halten ist. Zunächst einmal fallen zwei Dinge auf; die für einen historischen Roman äußerst überschaubare Seitenzahl und der für ein Taschenbuch deftige Preis. Knappe 160 Seiten für 12,90 Euro dürften alleine dafür sorgen, dass dieses „Büchlein" kein Erfolgsschlager wird. In dieser Preiskategorie erwarten Mittelalterfans schließlich die ganz dicken Schinken. Und hier liegt der Schwachpunkt, denn es steht zu befürchten, dass der völlig überzogene Preis viele interessierte Leserinnen und Leser abschrecken wird, denn nach drei Stunden Lesezeit ist der Spaß bereits vorüber. Genau dies wäre aber schade, denn für einen Debütroman schlägt sich „Mord auf der Siersburg" ausgezeichnet.

Schon wegen der Protagonisten lesenswert

Alleine das „Zusammenspiel" zwischen der resoluten Dame Ermentrude, die sich auch gerne mal in eine den Männern vorbehaltene Gesprächsrunde drängt, und dem tollpatschigen Burgkaplan Jerome ist ein herrlicher Spaß. Hinzu kommt, dass die damalige politische Situation ausreichend dargestellt wird, mittelalterliche Atmosphäre in Ansätzen aufkommt und der Krimiplot durchaus ansprechend ist, da mehrere Tatverdächtige vorhanden sind. Dies alles auf so wenigen Seiten ordentlich zu platzieren ist schon eine Kunst, zumal für eine Debütantin.

Eine giftig-besserwisserische alte Dame, ein devot-trotteliger Kaplan, ein dem Wein zugeneigter Burgherr, ein wichtigtuerischer Ritter, ein undurchsichtiger Spielmann und eine Braut, deren Eltern und Brüder unter denkwürdigen Umständen zu Tode kamen, sind die Protagonisten dieses bunten Mittelalterschauspiels. Das Buch ist im Asaro Verlag erschienen, dem beim Druck leider einige Patzer unterlaufen sind. So wird beispielsweise an einer Stelle der Rittersaal nach dem „s" getrennt. Ansonsten ist der Autorin sehr zu wünschen, dass sie weitere Fälle für das Duo Ermentrude/Jerome zum Leben erweckt und dies gerne über deutlich mehr Seiten. Dann könnte man auch noch mal über den Preis reden ...

Mord auf der Siersburg

Barbara Mansion, -

Mord auf der Siersburg

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