Das Erbe der Kaffeeprinzessin
- Droemer-Knaur
- Erschienen: Januar 2007
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- Droemer-Knaur, 2007, Titel: 'Das Erbe der Kaffeeprinzessin', Originalausgabe
Die Kaffeefamilie - Teil 2
Kurzgefasst:
Teresa hat von ihrer Mutter Felicitas, die in Bremen nur die "Kaffeeprinzessin" genannt wird, nicht nur die leuchtend blauen Augen geerbt, sondern auch deren Willensstärke und Durchsetzungsvermögen. Beide Eigenschaften hat sie dringend nötig, als nach dem Krieg die Villa der Familie von den Engländern besetzt wird. Teresa steht vor der schier unlösbaren Aufgabe, das Erbe der Kaffeedynastie Andreesen weiterzuführen. Manchmal möchte sie schier daran verzweifeln, doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Als ihr Weg sie nach Brasilien führt, in jenes Land, für das ihr Herz schon seit jeher schlägt, trifft sie dort ihren Geliebten Pedro wieder, den sie nie vergessen hat...
Der Familie Andreesen gehört ein großes Bremer Kaffeeunternehmen, dass die verwitwete Felicitas Andreesen leitet. Einfach ist das nicht gerade. – In der Fortsetzung von "Die Kaffeeprinzessin" erzählt die Autorin mehr über Felicitas Schicksal und das ihrer Kinder. Speziell ihre Tochter Theresa wird in den Mittelpunkt der Handlung stellt. Sie muss einige Prüfungen bestehen, denn im Leben wie in der Liebe geht es mitunter ganz schön kompliziert zu!
Berechtigte Verfolgungsangst
Die geheimen Drohungen, der Unfall ihrer Tochter Gesa und die rebellischen Aktionen ihres zweiten Mannes Steffen machen Felicitas zu schaffen. Sie fürchtet, dass das alles miteinander zusammenhängt, dass der Unfall womöglich ihr galt, dass sie beobachtet wird, damit man Steffen findet. Doch es bleibt vorerst nur, mit der Angst zu leben. Irgendwann kehrt Ruhe ein, die Nachrichten bleiben aus und Felicitas wähnt sich wieder sicher.
Mit den geheimnisvollen Nachrichten und Ereignissen um Felicitas Beobachter hat Karin Engel einen zusätzlichen Spannungsbogen eingebaut, der immer dann wieder auftaucht, wenn man ihn schon fast vergessen hat, ebenso wie Felicitas selbst. Beim Lesen entstehen ganz unterschiedliche Thesen über den Verfolger, was die Neugier auf eine Auflösung wach hält. Eine wirklich nette Idee, die der Geschichte zu Gute kommt.
Plantage der Liebe
Bei einer Reise mit ihrer Mutter auf die Plantage, die den Kaffee liefert, verliebt sich Theresa hals über Kopf in Manuel und würde am Liebsten direkt bleiben. Ihre Mutter Felicitas nimmt sie allerdings mit zurück nach Deutschland und überträgt ihr nach und nach die Leitung der Firma. Felicitas wandelt nämlich selbst noch einmal auf den Spuren der Liebe. Theresa muss indessen feststellen, dass sie nicht nur die Sehnsucht nach Manuel mitgenommen hat, sondern auch das Ergebnis ihrer Liebe: Sie erwartet ein Kind.
Generationsübergreifende Geschichten
Wer am Ende des ersten Buches mit dem Ausgang von Felicitas Schicksal nicht ganz zufrieden war, wird im zweiten Teil entschädigt. Ihre Geschichte wird hier weitererzählt und bleibt spannend. Nebenbei wird der Fokus der Geschichte behutsam auf Teresa, Felicitas jüngste Tochter, gelenkt. Dem aufmerksamen Leser werden einige Gemeinsamkeiten der beiden Frauen auffallen. Und auch sonst ist es eine richtige Familiensaga, in der alle Familienmitglieder wieder mit von der Partie sind. Durch die verzweigten Handlungen und besonders durch die glaubhaften, zwischenmenschlichen Beziehungen bleibt der Roman lebhaft und kurzweilig.
Solide Fortsetzung
Auch dieser Roman ist eine nette Lektüre und schöne Fortsetzung. Allerdings werden manche Spekulationen und Erwartungen nicht erfüllt. Die Auflösungen sind nicht immer stark, aber okay, eben solide. Blickt man auf die teils detaillierten Schilderungen aus der Zeit hat Karin Engel gewiss gute Arbeit geleistet. Sie beschreibt sehr vorstellbar die Kriegs- und Nachkriegszeit und scheut sich nicht, die Dinge beim Namen zu nennen. Kein Spitzenroman, aber dennoch ansprechende Unterhaltung!
Karin Engel, Droemer-Knaur
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