Das Bildnis der Novizin

  • Goldmann
  • Erschienen: Januar 2009
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  • Goldmann, 2009, Titel: 'The Miracles of Prato', Originalausgabe
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Rita Dell'Agnese
881001

Histo-Couch Rezension vonDez 2008

Einfühlsam erzählte Liebesgeschichte aus dem 15. Jahrhundert

Kurzgefasst:

Eine wahre Liebesgeschichte aus der Renaissance über die verbotene Beziehung zwischen einer Novizin und einem Mönch.

Prato, 15. Jahrhundert: Die junge Lucrezia Buti muss gegen ihren Willen in ein Kloster. Nur schwer passt sie sich dem strengen Tagesablauf an. Doch dann lernt sie Fra Filippo Lippi kennen, einen Mönch, der in der Konventskapelle ein Madonnenfresko malt. Das Antlitz der Mutter Gottes will dem Maler nicht recht gelingen - bis er Lucrezia sieht und in ihr seine Madonna erkennt. Die junge Novizin steht Fra Filippo fortan Modell. Dabei kommen sich die beiden schnell näher und beginnen eine leidenschaftliche heimliche Beziehung. Aber dann wird Lucrezia schwanger ...

 

Anstatt von ihrem wohlhabenden Verlobten heimgeführt zu werden, wird Lucrezia Buti zusammen mit ihrer Schwester Spinetta nach dem Tod ihres Vaters in ein Kloster gebracht. Die junge, lebenshungrige Frau kann sich mit ihrem Schicksal nur schwer abfinden. Da fällt sie Frau Filippo Lippi auf. Der Maler, der den Auftrag hat, ein wichtiges Gemälde für die Medici zu malen, kann sein Glück kaum fassen, hat er doch im Antlitz von Lucrezia gefunden, was er schon seit einiger Zeit gesucht hat. Inspiriert von ihrer Schönheit nimmt Fra Filippo Lippi die junge Novizin zum Vorbild für seine Madonna. Es gelingt ihm, die Novizin zum Modell-Sitzen in sein Atelier zu holen. Doch das gefällt nicht allen.

Dramatische Szenen

Dem Autorenpaar Albanese/Morowitz gelingt es, mit „Das Bildnis der Novizin" eine wahre Liebesgeschichte aus dem 15. Jahrhundert einzufangen und ihr Leben einzuhauchen. Schlüssig und liebevoll schildern sie, wie sich die Lucrezia und Filippo näher kommen, wie ihre gemeinsame Liebe zu den Farben in ihnen eine tiefe Verbundenheit weckt und wie sich Lucrezia immer mehr aus den Armen der Kirche herauswindet. Dramatisch hervorragend gelungen ist die Geburt des gemeinsamen Kindes Filippino, das der Novizin sofort weggenommen wird. Nur dank einflussreichen Freunden und einem unermüdlichen Kampf gelingt es, Mutter und Kind wieder zu vereinen.

Gemälde vor Augen

Die beiden Autorinnen haben für dieses Buch einen anschaulichen Erzählstil gewählt und so gelingt es ihnen mühelos, nicht nur die Protagonisten zum Leben zu erwecken, sondern auch die Neugier auf die Gemälde Filippo Lippis. Die detaillierte Schilderung der Gedankengänge des Malers wie auch jener von Lucrezia vermag es, die Gemälde vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Wohltuend ist die flüssige Sprache, die ohne unnötige Schnörkel auskommt und dem Lesefluss nicht im Wege steht. Ebenso angenehm ist die Ausschmückung der weiteren Protagonisten, die in ihrer Handlungsweise stimmig wirken, ohne in ein Extrem zu kippen.

Geschichte als Nebenschauplatz

Während sich die Handlung klar um die Liebesgeschichte von Fra Filippo Lippi und Lucrezia Buti dreht, werden die geschichtlichen Details und viele politische Zusammenhänge jener Zeit quasi als Nebenschauplatz mitgeführt. Die Erzählung ist aber intensiv genug, um einiges aufzunehmen, was die damalige Zeit prägte und ein rundes Bild vom Geschehen in Prato und Rom zu zeichnen.

Das erste Buch der beiden Autorinnen, die sich von ihrem Hintergrund her ausgezeichnet ergänzen, weckt definitiv die Freude auf weitere Romane aus dieser Feder.

Das Bildnis der Novizin

Laurie Albanese, Goldmann

Das Bildnis der Novizin

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