Die schwarzseidene Dame
- Gmeiner
- Erschienen: Januar 2009
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- Gmeiner, 2009, Titel: 'Die schwarzseidene Dame', Originalausgabe
Ein toter Tagelöhner und die geisterhafte Gestalt einer schwarzverschleierten Dame bilden tödliches Geheimnis in Düsseldorf
Kurzgefasst:
Düsseldorf, November 1819. Im Rhein wird ein toter Mann entdeckt: Dietrich Lohner, Tagelöhner und Gelegenheitsgauner. Am selben Tag beginnt in der ehemaligen Kreuzherrenkirche die Suche nach der Gruft der mehr als 200 Jahre zuvor ermordeten Herzogin Jakobe von Baden. Die junge Schreibkraft Isolde Heinrich protokolliert die Grabungen. Als sie am Abend nach Hause geht, steht plötzlich eine schwarz verschleierte, geisterhafte Frau vor ihr.
Während die Polizei nach Lohners Mörder fahndet, versucht Isolde, das Geheimnis um die mysteriöse Dame in Schwarz zu lösen. Bis sie merkt, dass beide Fälle zusammenhängen...
Im November 1819 soll die junge Schreibkraft Isolde Heinrich die Ausgrabungen in der ehemaligen Kreuzherrenkirche zu Düsseldorf protokollieren. Es sollen die Gebeine der Jakobe von Baden, die um die zweihundert Jahre zuvor unter mysteriösen Umständen zu Tode kam, gefunden und umgebettet werden. Auf dem Weg zu ihrem ersten Arbeitstag wird Isolde durch eine Menschenmenge aufgehalten, da im Rhein ein Toter gefunden worden ist. Es handelt sich um den Tagelöhner Dietrich Lohner, dessen markante Verletzung Isoldes Interesse weckt. Dieses Ereignis wird bald durch die aufregende Arbeit in der Gruft der Kreuzherrenkirche in den Hintergrund gedrängt. Als Isolde am Abend auf dem Heimweg ist, erscheint ihr eine schwarzverschleierte, geisterhafte Frau, die sie vor der weiteren Arbeit in der Gruft warnt. Die Erscheinung verschwindet jedoch zu schnell, als dass Isolde erkennen kann, um wen es sich handelt.
Geister gibt es nicht, nein auf keinen Fall, oder vielleicht doch?
Fortan spukt die geisterhafte Gestalt Isolde im Kopf herum, und sie versucht, neben ihrer Arbeit und ihrer Sorge um die kranke Mutter, das Geheimnis der schwarzgekleideten Dame zu ergründen, während die Polizei den Tod des Tagelöhners aufzuklären sucht. Ihr zur Seite steht dabei der undurchsichtige Reporter Robert Weitering, der ihr ebenfalls Kopfzerbrechen beschert. Und dann gibt es da auch noch Albert Corte, den Sohn eines Apothekers aus Solingen, mit dem Isolde verlobt ist. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter der unheimlichen Erscheinung oder gibt es gar einen Zusammenhang mit dem Tod des Tagelöhners?
Spannende Erzählung vor geschichtlichem Hintergrund
Die Romanhandlung ereignet sich im Düsseldorf des Jahres 1819, doch spielen die Ereignisse um Jakobe von Baden, die in den Jahren 1585 bis 1597 in Düsseldorf lebte, ein bedeutende Rolle. Den einzelnen Kapiteln ist jeweils ein Tagebuchausschnitt der Jakobe vorangestellt, so dass sich zwei Handlungsstränge nebeneinander bilden, die zu einer Verbindung streben. Die Erzählweise ist leicht und flüssig zu lesen. Die Protagonisten, allen voran Isolde, werden schnell zu Vertrauten, an deren Schicksal der Leser teilhaben will. Ihre Fürsorge für die Mutter und die Unsicherheit wegen Albert werden ebenso stimmig erzählt wie auch ihr Interesse an ihrer Arbeit sowie der Wissenschaft und Bildung. Auch die Nebenhandlungen, wie die Ereignisse um Isoldes Freundin Clara und ihre Familie, sind harmonisch erzählt und zeichnen ein Gesellschaftsbild, das zwischen der traditionellen Rolle und dem neuen Bild der Frau pendelt.
Dramatische Handlung, die den Leser fesselt
Doch auch die ereignisreiche Aufklärung des Todes des Tagelöhners und die Geschehnisse um Jakobe von Baden kommen nicht zu kurz und machen den Roman zu einem reizvollen kurzweiligen Buch. Durch die zwei Ebenen der Handlung entsteht ein ganz eigener Spannungsbogen, der bis zum Schluss, der Auflösung und Zusammenführung der Handlungen, gehalten wird. Das Buch ist ausgestattet mit einem Nachwort, in dem die historischen Ereignisse um Jakobe von Baden und der Ausgrabung ihrer Gebeine nachgezeichnet werden und einem kleinen Glossar.
Insgesamt ein spannender und abwechslungsreicher Roman für vergnügliche Lesestunden.
Sabine Klewe, Gmeiner
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