Das Geheimnis von Santiago

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  • Erschienen: Januar 2010
  • 3
  • , 2007, Titel: 'Das Geheimnis von Santiago', Originalausgabe
Das Geheimnis von Santiago
Das Geheimnis von Santiago
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Rita Dell'Agnese
791001

Histo-Couch Rezension vonJan 2010

Hommage an die Opfer religiöser Intoleranz

Kurzgefasst:

Nordspanien im 13. Jahrhundert: Der junge Holzschnitzer Eder ist auf der Suche nach seiner Geliebten Alazais, die auf dem Weg nach Santiago de Compostela von einem fanatischen Mönch entführt wurde. Gleichzeitig begeben sich ein jüdischer Arzt und ein arabischer Apotheker auf die Reise, um eine geheimnisvolle Karte zu entschlüsseln. Verbirgt sich das Geheimnis des uralten Gänsespiels auf dem Jakobsweg?

 

Die Geschichte vom jungen Holzschnitzer Eder Bozat findet in "Das Geheimnis von Santiago" eine Fortsetzung. Wieder begegnet der junge Mann dem fanatischen Mönch Robert Lepetit, der nach nichts mehr trachtet, als die in seinen Augen "Ungläubigen" zu vernichten. Dabei scheut der Mönch vor keinem noch so grausigen Verbrechen zurück. Doch Eder Bozat ist nicht allein: im jüdischen Arzt Don Ezequiel Falaquera und dessen maurischen Freund, dem Apotheker Hadi al-Suri hat der junge Mann verlässliche Freunde gefunden. Noch ein weiterer Freund steht Eder Bozat zur Seite: Es ist der Berufspilger Ugo Ermengol, der jedoch eine eher undurchsichtige Rolle spielt. Eder Bozat hat sich auf den Weg gemacht, um seinen väterlichen Freund und Vertrauten, den Templer Bertrand de Garlande vor Lepetit zu warnen. Zugleich erhofft er, vom Templer mehr über das Schicksal seiner kleinen Tochter zu erfahren. Doch der Weg zum Templer ist voller Gefahren, denn Robert Lepetit ist sich nur zu bewusst, dass er erkannt worden ist.

Eine klassische Fortsetzung

Wer Das Geheimnis von Santiago lesen möchte, tut gut daran, zunächst Die Madonna von Santiago zu lesen. Denn nur so erschließt sich die Geschichte gleich von Beginn. Kennt jemand den ersten Teil nicht, wird es eine ganze Weile dauern, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt und greifbar wird. Leider weist zunächst nichts darauf hin, dass man es hier mit einer Fortsetzung zu tun hat. Dies dürfte beim einen oder anderen Leser so viel Verwirrung stiften, dass das Buch aus der Hand gelegt wird.

Liebevoll skizziert

Toti Lezea ist ihrem Stil treu geblieben. Liebevoll skizziert sie gerade die "Nebenfiguren", lässt ihnen Raum, um sich zu entwickeln und einen eigenen Geist zu leben. Dies zeichnet den Roman aus: Er ist nicht nur ein Plädoyer für Toleranz, er ist vielmehr das, was die Autorin im Laufe des Geschehens einer Madonnenfigur zuordnet: Eine Hommage an die Opfer religiöser Intoleranz. Interessanterweise siedelt die Autorin den Roman ausgerechnet auf dem Pilgerweg an, also einem Ort, mit dem keiner der Reisenden - mit Ausnahme wohl von Ugo Ermengol - wirklich verbunden ist. Es scheint hin und wieder, als sie die Autorin hier einem Trend gefolgt und habe einen Schauplatz gewählt, der sich gut verkaufen lässt, aber mit dem eigentlichen Geschehen nur wenig verbunden ist.

Zu augenfälliger Mahnfinger

Es ist kaum zu übersehen, dass Toti Lezea den Mahnfinger hebt und für ein faires Miteinander der Religionen wirbt. Leider trübt dies auch etwas den Verlauf der Geschichte. Man fühlt sich zu sehr an die mahnende Lehrerin erinnert. Dies ist schade, hat der Roman selber doch ein großes Potential. Sprachlich schmeichelnd und vom Tempo her angenehm liest sich das Buch ansonsten leicht weg. Hilfreich ist das Personenregister gleich zu Beginn.
Alles in Allem legt Toti Lezea einen spannenden Roman vor, der zudem sehr schön aufgemacht ist. Die farbige Darstellung des Gänsespiels auf dem Cover und auf den Buchinnenseiten ist ein Genuss und beweist, dass es anders geht als mit angeschnittenen Torsi. Dennoch sollte sich wirklich jeder den ersten Band beschaffen, bevor er sich auf Das Geheimnis von Santiago einlässt. Dann aber wird das Buch viel Freude bereiten.

Das Geheimnis von Santiago

Toti Lezea, -

Das Geheimnis von Santiago

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