Die Blutkönigin
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- Erschienen: Januar 2010
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- , 2010, Titel: 'Die Blutkönigin', Originalausgabe
Ein Volk stellt sich Cäsar entgegen - und zahlt blutigen Tribut
Kurzgefasst:
Für den jungen Caradoc bricht eine Welt zusammen: Er und Duana sind schon lange heimlich ein Paar und wollen heiraten. Enttäuscht gibt er sein altes Leben auf und zieht mit König Ambiorix in eine letzte Schlacht, in der sein Volk sich verzweifelt zehntausenden römischen Legionären entgegenwirft. Schon bald wird sich das Schicksal eines ganzen Volkes entscheiden.
Duana wartet auf den Augenblick, in dem sie und ihr Geliebter Caradoc vor die Druidin treten können, um Mann und Frau zu werden. Doch das Schicksal hat anderes vor mit der 14jährigen Duana. Sie soll die Nachfolge der Druidin Meredyd antreten und einem Leben an der Seite von Caradoc entsagen. So will es das Blutorakel. Nicht nur für Duana bricht eine Welt zusammen. Auch Caradoc kann seine Geliebte nicht vergessen. Er zieht an der Seite von König Ambiorix in die Schlacht. Nach vielen Erniedrigungen und großer Not hat das Volk der Eburonen begonnen, gegen die römischen Besetzer aufzubegehren. Sie greifen eine Legion an, mit unabsehbaren Folgen.
Überzeugend aufgebaut
Römerromane sind nicht jedermanns Sache. Der Autor Günter Ruch hat mit Die Blutkönigin aber einen Roman geschaffen, der sich vom Gewohnten abhebt und geschickt in die Thematik einführt, ohne dabei in die Nähe eines eher leblosen Geschichtsbuchs zu rutschen. Mit den Protagonisten Duana und Caradoc hat der Autor Figuren geschaffen, die den Leser mühelos durch das Geschehen begleiten, sich aber nicht in strahlender Heldenmanier über die eigentliche Geschichte legen. Die beiden Hauptfiguren lassen dieser genügend Raum, um sich vor dem Auge des Lesers geschickt und spannend zu entfalten.
Schlachtengetümmel und Pathos
Natürlich darf bei dieser Thematik das strömende Blut nicht fehlen. Im Schlachtengetümel verlieren tausende Menschen ihr Leben, was von Günter Ruch in eindringlicher Art erzählt wird. Der Autor erzählt aber auch von Stolz und Ehre, die die verzweifelten Eburonen antreiben. Hier fließt manchmal etwas viel Pathos ein, dank der soliden Grundlage durch den Romanverlauf mag dies aber verziehen werden. Dass es Günter Ruch geschafft hat, seine Geschichte auf schlanken 247 Seiten zu erzählen, ohne dass man den Eindruck bekommt, es könnte etwas fehlen, beweist das Erzähltalent des Autors. Er serviert mit Die Blutkönigin eine runde Geschichte, die mit allem versehen ist, was einen guten historischen Roman ausmacht.
Kleiner Fingerzeig
Besonders geglückt ist Günter Ruch die Entwicklung, die das Volk durchmacht. Im Laufe der Auseinandersetzung mit den Römern erkennen sie, dass sie von alten Traditionen teilweise lassen müssen, wollen sie eine Chance haben, als Volk zu überleben. Schweren Herzens beugen sich die Menschen der "modernen" Zeit, werden offen für Veränderungen. Dass der Autor einen kleinen Fingerzeig und eine Verknüpfung zu einem Geschehen herzustellen vermag, das viele Jahre später für eine Wendung in der Geschichte sorgen wird, ist ein witziges, aber durchaus überzeugendes Detail.
Dieser Roman kann auch jenen empfohlen werden, die sich kaum für die Eroberungsfeldzüge von Julius Cäsar interessieren. Denn auch wenn diese geschichtlichen Ereignisse natürlich eine Rolle spielen, so sind es vielmehr die feinen Psychogramme der Menschen, die dem Roman seine Würze und Tiefe geben.
Günter Ruch, -
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