Die Pfeiler der Macht
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- Erschienen: Januar 1994
- 13
- , 1993, Titel: 'A Dangerous Fortune', Originalausgabe
Lieben und Intrigen in Londons Finanzwelt!
England im 19. Jahrhundert. Im britischen Königreich herrschen zwar die Adligen doch die finanzielle Macht liegt in den Händen der großen Bankiersfamilien. Die wohl mächtigste unter Ihnen sind die Pilasters, beherrscht von Augusta Pilaster, der Matriarchin. Doch dann geschieht an einer angesehenen Schule ein Unglück: ein Schüler kommt an einem Badesee zu Tode. An der Angelegenheit beteiligt sind Edward und Hugh Pilaster - Sprösslinge des angesehenen Hauses. Während Augusta mit allen Mitteln verhindern will, dass ihr Sohn Edward beschuldigt wird, will Hugh - aus einem verstoßenen Zweig der Familie stammend - seinen Weg in der familieneigenen Bank gehen. Dabei wird sein Weg immer wieder von Maisie gekreuzt - der Liebe seines Lebens. Doch Feinde und Familienfehden zerren die beiden immer wieder auseinander und versuchen, Hughs Aufstieg zu verhindern ...
Das viktorianische England als Schauplatz, eine mächtige Bankiersfamilie im Zentrum der Handlung - das sind gute Zutaten für einen spannenden historischen Roman aus der Feder von Ken Follett, der sich vor vielen Jahren mit Die Säulen der Erde in die Spitzengruppe der Autoren von historischen Romanen katapultierte. Während letzteres im Mittelalter angesiedelt ist, spielt Die Pfeiler der Macht im 19. Jahrhundert: eine spannende Epoche voller Umwälzungen, in der Standesunterschiede und die persönliche Herkunft ebenso wie das Geld noch den Unterschied machen - doch die unteren sozialen Schichten lehnen sich auf.
Spannend, leidenschaftlich und mitreißend
Wer Ken Follett und seine historischen Romane kennt, weiß: es geht zur Sache. Es wird geliebt, gestritten, intrigiert, gemordet, gehofft, verzweifelt und gehasst. Hugh Pilaster, der Protagonist der Geschichte, kämpft sich nach oben, strauchelt, stürzt, steht wieder auf. Er trifft die Liebe seines Lebens, verliert sie aus den Augen, trifft sie wieder. Das kann man als festgefahrene Schiene und als vorhersehbar bezeichnen - doch Follett beherrscht diese Geschichten aus dem Effeff und weiß mit Ihnen zu überzeugen. Selbst wenn man als Leser ahnt, wohin die Reise geht, hält man nahezu den Atem an, wenn der Autor seine Figuren wieder in Gefahr bringt.
Diese Fähigkeit, eine emotionale Verbindung zwischen seinen Charakteren und den Lesern herzustellen, zeichnet Ken Follett in besonderem Maße aus, denn es führt dazu, dass der Leser in die Geschichte hineingezogen und von ihr mitgerissen wird - selbst wenn sie unter etwas zu eindimensionalen Charakteren und einer etwas vorhersehbaren Handlung leidet.
Flotter Schreibstil, Unterhaltung pur
Genauso verhält es sich mit dem Schreibstil: Folletts Schreibe ist spannend, einfach, unterhaltsam, flott. Literarisch sind seine Werke nie der große Wurf - doch nicht immer muss das Rad neu erfunden werden. Denn Follett schreibt so spannend und bildlich, dass sich die gut 600 Seiten schnell lesen lassen und eine große und lange Geschichte kurzweilig erzählt wird.
Fans von Follett und seiner Art, zu erzählen, können hier bedenkenlos zugreifen. Wer Folletts Geschichten aufgrund ihrer Vorhersehbarkeit und ihrer relativ einseitigen Figuren nicht mag, wird sich auch hier bestätigt finden. Letztlich bleibt Die Pfeiler der Macht ein spannender und mitreißender historischer Roman - reine Unterhaltung. Nicht mehr, aber gewiss auch nicht weniger.
Ken Follett, -
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