Moeller entpuppt sich

  • -
  • Erschienen: Januar 2009
  • 2
  • , 2009, Titel: 'Moeller entpuppt sich', Originalausgabe
Moeller entpuppt sich
Moeller entpuppt sich
Wertung wird geladen
Birgit Stöckel
791001

Histo-Couch Rezension vonSep 2011

Ein wohltuend anderer historischer Roman

Kurzgefasst:

Johann Phillip Moeller, hoher Staatsbeamter in der Umbruchszeit des 18. Jahrhunderts, flieht vor bürokratischer Enge, faden Mitmenschen und vor der schwierigen Liebe zu einer Frau nach Süden. Auf der Reise in der Kutsche erinnert er sich an den Verlauf dieser Beziehung, die er durch seine Flucht beendet hat. Moeller begegnet spätsommerlichen Naturschauspielen, wundersamen Menschen und rätselhaften Erscheinungen, zum Beispiel einem nächtlichen Waldbrand, dessen Ursache er sich nicht erklären kann. Angekommen in der alten Reichsstadt Regensburg möchte er eigentlich nur ein paar Stunden ausruhen, doch ziehen ihn die Geschichten eines greisen Gelehrten und eines zügellosen Reichstagsgesandten magisch in ihren Bann. Ein unaufgeklärter Mordfall scheint dabei mit seiner Vergangenheit zusammenzuhängen, und Moeller wird klar, was seinen seltsamen Erlebnissen zugrunde liegt. Durch eine außerordentliche Begebenheit wird sich der Kreis in unserer Zeit schließen...

 

Ulrich Effenhauser legt mit Moeller entpuppt sich einen kurzweiligen Roman aus der Zeit Goethes vor. Der Staatsbeamte Johann Philipp Moeller macht sich auf die Reise nach Italien, um aus einer schwierigen Beziehung zu einer verheirateten Frau auszubrechen. In Rückblicken erfährt der Leser vom Beginn dieser Liebe, von seiner Arbeit am Hofe des Fürsten, vom langweiligen und oft gleichförmigen gesellschaftlichen Leben. Die teilweise überspitzte Darstellung einiger Charaktere macht dabei einen großen Teil des Reizes aus, denn der Autor beschwört so eine lebendige und amüsante Atmosphäre hinauf, die den Leser mitnimmt und in diese Zeit transportiert.

Gut gelöst ist die Unterscheidung zwischen Gegenwart und Vergangenheit im Schriftbild. Die Rückblicke sind kursiv gedruckt, so dass es nicht schwierig ist, sich innerhalb der Geschichte zurechtzufinden.

Nicht ganz einfache Sprache

Die Sprache Effenhausers ist zunächst teilweise gewöhnungsbedürftig, da er sehr ausufernd, blumig, teilweise sogar schwülstig schreibt. Da fällt es nicht immer leicht, konzentriert bei der Stange zu bleiben, besonders, da manche Gedankengänge sehr weitschweifig, fast schon philosophisch beschrieben werden. Hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, so schafft es auch die Sprache zum Teil, die Leser mitzutragen und durch die Geschichte zu führen.

Durchgehender Spannungsbogen

Zunächst werden die einzelnen Handlungsstränge langsam aufgebaut, um dann zusammengeführt und am Ende der gut 200 Seiten aufgelöst zu werden. Somit wird der Spannungsbogen kontinuierlich aufrecht erhalten und der Leser bleibt bei der Stange. Allerdings ist manche Auflösung etwas verwirrend und man muss sich als Leser schon gut konzentrieren, damit man versteht, wie was zusammen hängt. Hier wäre eine etwas klarere Sprache durchaus wünschenswert gewesen.

Insgesamt ist Moeller entpuppt sich ein gelungener Debütroman, der sich aus der Masse der historischen Romane abhebt und eine erfreuliche Abwechslung zu den zahlenmäßig stark vertretenen Mittelalterromanen.

Moeller entpuppt sich

Ulrich Effenhauser, -

Moeller entpuppt sich

Ähnliche Bücher:

Deine Meinung zu »Moeller entpuppt sich«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Zeitpunkt.
Menschen, Schicksale und Ereignisse.

Wir schauen auf einen Zeitpunkte unserer Weltgeschichte und nennen Euch passende historische Romane.

mehr erfahren