Der Kreuzfahrer
- Droemer-Knaur
- Erschienen: Januar 2012
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- Droemer-Knaur, 2010, Titel: 'Holy Warrior', Originalausgabe
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Im Jahr 1190 muss der legendäre Robin von Locksley den englischen König Richard Löwenherz auf den Dritten Kreuzzug begleiten. Alles nur, um eine alte Schuld zu begleichen. Doch der Weg ins Heilige Land ist mit viel Blut gepflastert, denn auch ein Verräter aus den eigenen Reihen trachtet Robin nach dem Leben.
Es gibt Bücher, die sollte man nicht lesen. Schlimmer noch, man sollte sie gar nicht erst kaufen. Der Kreuzfahrer von Angus Donald ist ein solches Buch.
Angus Donald hat es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht, die Legende von Robert von Locksley, besser bekannt als Robin Hood, zu demontieren. Und dies gelingt ihm ausgesprochen gut. Denn sein Robin Hood ist meilenweit von jeder bekannten positiven Beschreibung entfernt. Dieser Robin meuchelt, metzelt, foltert und zerstümmelt auf seinem Weg ins Heilige Land alles, was ihm in die Quere kommt. Er scheut sich auch nicht davor, ein Mädchen hilflos zurückzulassen, das dann von einer Horde Menschen zerrissen wird, nur weil er sich eine Menge Geld von ihrem Vater verspricht.
Haarsträubende Fehler
Ein Sympathieträger ist er nicht. Es ist auch im Grunde nicht weiter schlimm, dass Donald versucht, das Heldenbild Robin Hood in Frage zu stellen, nur die Art und Weise wie er das tut, ist einfach schauderhaft. Schauderhaft schlecht geschrieben. Das Buch wimmelt vor fragwürdiger Logik und auch haarsträubenden Fehlern. Kartoffeln in Europa, im 12. Jahrhundert?!
Seine Darstellung der Kriegsszenen ist anschaulich und extrem blutig, ebenso wie der Krieg damals wie heute ist. Das ist auch einer wenigen Pluspunkte. Donald beschönigt nichts.
Doch das reicht nicht aus. Denn das gravierendste Manko ist, dass keinerlei Stimmung aufkommen will. Zu langatmig und auch schlicht zu langweilig sind etliche Passagen. Ein Spannungsbogen ist nicht existent. Es zieht sich wie Kaugummi und ein Ende ist nicht in Sicht. Der Schreibstil ist plump und wenig ansprechend. Keine Grazie, kein feines Wortgespür.
Kurz gesagt, man sollte die Finger von diesem Roman lassen. Es gibt dutzende Robin Hood-Romane, die um Längen besser sind.
Angus Donald, Droemer-Knaur
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