Die Meeresflüsterin

  • Droemer-Knaur
  • Erschienen: Januar 2012
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  • Droemer-Knaur, 2012, Titel: 'Die Meeresflüsterin', Originalausgabe
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Daniela Loisl
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Histo-Couch Rezension vonJun 2012

Ein schon zu Tode gerittenes Thema

Ahlbeck im beginnenden 20. Jahrhundert. Fenja, eine junge und hübsche Frau aus einfachen Verhältnissen, wird durch Zufall Kindermädchen in einem reichen Haushalt. Sie verliebt sich in einen Rittmeister, der gesellschaftlich weit über ihr steht und somit eigentlich unerreichbar für sie ist. Aber dem nicht genug, ihre Arbeitsgeberin und Herrin ist auch noch ihre Rivalin, hat sie doch selbst ein Auge auf den schmucken Offizier geworfen.

Mainstream pur

Dass Katryn Berlinger keine anspruchsvollen Bücher schreibt, ist bekannt, und viele Leser suchen gerade leichte, seichte Unterhaltung zum Ausspannen. Mit diesem Buch erzählt die Autorin die Geschichte eines einfachen Mädchens, das durch Zufall dem Mann ihrer Träume begegnet und sich in ihn verliebt. Dass auch er von ihr hingerissen ist, versteht sich von selbst. Aber bevor es - wenn überhaupt - eine Bindung geben kann, müssen die beiden natürlich noch eine Menge Hürden bewältigen.

Nichts Neues, nichts Außergewöhnliches und schon gar nichts Innovatives hat diese Geschichte. Schon tausendfach in abgeänderter Form gibt es Lektüre mit derselben Konstellation der Protagonisten und der Leser weiß im Grunde von Beginn an, was ihn erwartet und wie die Geschichte enden wird. Zu Gute halten muss man der Autorin, dass sie es versteht, sehr lebendig  und kurzweilig zu erzählen, und das wird es wohl auch sein, was ihre Fans schätzen. 

Das etwas andere Kind

Einen kleinen, aber für das Buch sehr positiven Exkurs, bietet die Autorin mit dem von der Protagonistin Fenja zu betreuenden Jungen Berthold. Berthold kann nicht laufen und wird von seinem behandelnden Arzt gezwungen, ein speziell angefertigtes Gerüst aus Metall zu tragen, in dem er sich kaum bewegen kann. Wie die Menschen auf ihn reagieren und was sich der junge Mann mitmachen muss, hat die Autorin sehr liebevoll dargestellt. Dies ist wohl auch das Highlight des ansonsten sehr vorhersehbaren Romans. Dass aber Fenja die Gabe hat, Berthold zu helfen, bestätigt leider wieder den gewohnt eng bemessenen Rahmen in den Katryn Berlinger ihre Geschichte gepresst hat.

Charakterliche Einfallslosigkeit

Dass Fenja hübsch, fleißig, intelligent und charakterlich einwandfrei ist, ist genauso vorgegeben wie dass der Offizier Achim gutaussehend, aufrichtig und ehrbar ist. Dass so gute Figuren einen Gegenpol brauchen versteht sich von selbst. Diesen Part übernehmen Fenjas Vater ebenso wie der grobe, ungehobelte und brutale Baldur, der hinter Fenja her ist und den sie heiraten soll.

Dass es weder vielschichtige Charaktere noch interessante Figuren oder gar Tiefgang in der Erzählung gibt, wird wohl nur die Leser nicht stören, die Berlingers Bücher kennen und sich dies auch nicht anders erwarten.

Die Meeresflüsterin

Katryn Berlinger, Droemer-Knaur

Die Meeresflüsterin

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