Der Daker - Gladiator wider Willen

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  • Erschienen: Januar 2010
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  • , 2010, Titel: 'Der Daker - Gladiator wider Willen', Originalausgabe
Der Daker - Gladiator wider Willen
Der Daker - Gladiator wider Willen
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Eva Schuster
701001

Histo-Couch Rezension vonAug 2012

Verbotene Liebe in der Antike

Kurzgefasst:

Anfang des ersten Jahrhunderts n. Chr. findet das Römische Reich mit der Eroberung Dakiens (heutiges Rumänien) die bisher größte Ausdehnung. Auf dem Rückweg der römischen Legionen kreuzen sich die Wege des machtbesessenen Römers Marcellus und des stolzen Dakers Argon, womit ein erbarmungsloser Kampf um Herrschaft und Unterwerfung, Gewalt und Hass, Liebe und Leidenschaft beginnt. Nachdem Argon seine gesamte Familie durch die Römer verloren hat, wird er von dem Tribun Marcellus versklavt und in die Provinz Veneter verschleppt. Er wird im Hause des dortigen Statthalters gegen seinen Willen zum Gladiator ausgebildet, um in der Arena durch grausame Spiele das Publikum zu unterhalten. Die Feindschaft zwischen ihm und Marcellus, geschürt durch den unbeugsamen Widerstand gegen seine neuen Herren, eskaliert schließlich durch die verbotene Liebe von Argon zu Darina, der Tochter des Statthalters...

 

Anfang des 2. Jahrhunderts nach Christus: Kaiser Trajan zieht mit seinen Soldaten gegen Dakien, das heutige Rumänien, in den Krieg. Nach heftigem Widerstand unterliegen die Daker schließlich, ihr König Decebalus flieht und tötet sich selbst.

Zu den Opfern gehört auch die Familie des dakischen Bauern Gideon: Seine beiden ältesten Söhne fallen schnell im Krieg, sein Hof wird zerstört, seine Frau Viola erkrankt und stirbt. Zurück bleiben nur Gideon, seine Tochter Fabia und sein jüngster Sohn Argon, die gemeinsam in mühevoller Arbeit den Hof wieder aufbauen.

Als einer der letzten Römer verlässt Tribun Marcellus das eroberte Dakien. Auf dem Rückweg in seine Provinz Veneter macht er Halt auf Gideons Hof - mit katastrophalen Folgen. Argon wird von Marcellus als Sklave genommen und nach Veneter verschleppt. Dort kommt er zu dem Statthalter Sertorius Timius, der eine Leidenschaft für die Gladiatorenspiele hat. Timius zwingt Argon, zum Gladiator ausgebildet zu werden. Ausgerechnet zwischen Argon und der Tochter des Statthalters Darina, die auch von Marcellus begehrt wird, entwickelt sich eine verbotene Liebe ...

Brot und Spiele

Romane über Gladiatoren im Römischen Reich gibt es viele, das Volk der Daker wird dabei allerdings selten beleuchtet. Dunja Wegmann widmet sich in ihrem Debütroman einem recht gängigen Schema ohne große Überraschungen: Ein mutiger junger Mann, der versklavt wird und sich dennoch nicht brechen lässt, grausame Herrscher und eine verbotene Liebe, garniert mit der schaurig-schönen Atmosphäre der Gladiatorenarena.

Im Mittelpunkt steht der junge Daker Argon, ein Mann um die Zwanzig, der bislang nur den heimischen Bauernhof kannte. Seiner sterbenden Mutter musste er versprechen, niemals in den Krieg zu ziehen - und ausgerechnet jener Argon, der nie zuvor ein Schwert gehalten hat, muss nun in der Arena um sein Leben kämpfen. Argon hat durch den Krieg seine Brüder und seine Mutter verloren, der grausame Marcellus nimmt ihm zudem seinen Vater und seine geliebte Schwester. Gerade als er glaubt, dass ihn nichts mehr am Leben hält, begegnet er Darina, der sechzehnjährigen Tochter des Statthalters. Für Darina sind Sklaven gleichwertige Menschen und sie ist zutiefst entsetzt über das Leid, das Argon erdulden musste. Dazu hasst sie Marcellus, der ihr gegenüber immer zudringlicher wird und der sie zur Frau nehmen will. Ein Jahr Aufschub konnte Darina ihrem Vater noch abringen, doch sie fürchtet sich vor dem Tag, an dem Marcellus die Heirat einfordern wird. Die Handlung ist damit auf mehreren Ebenen spannend und brisant: Argon muss in der Arena um sein Leben kämpfen, ihre Liebe muss geheim bleiben und der Hass zwischen Argon und Marcellus wird durch Marcellus´ Verlangen nach Darina noch zusätzlich geschürt.

Geradlinige Hauptfiguren

Argon und Darina sind sympathisch, allerdings auch ein bisschen simpel geraten in ihrer Charakterisierung. Argon ist der Prototyp des trotzigen Helden, der sich auch durch schwerste körperliche Misshandlungen nicht brechen lässt. Darina ist die schöne, sanftmütige junge Frau, die auf ihr Herz hört und sich ganz ihrem Gefühl hingibt, übertrieben rein und gutherzig. Dem sadistischen Marcellus und dem oberflächlichen, grausamen Sertorius fehlen wiederum jegliche positiven Eigenschaften, vielleicht abgesehen von Sertorius´ Liebe zu seiner Tochter. Dafür gibt es bei den Nebenfiguren einige erfreuliche Grautöne zu verzeichnen - der Zenturio Aurius etwa distanziert sich von Marcellus´ Verhalten und zeigt Mitleid mit Argon, der Gladiatorenmeister Marius teilt mit Argon den Hass gegenüber Marcellus.

Hin und wieder fallen ein paar Zeichensetzungsfehler ins Auge, dafür ist der Stil sehr flüssig und lässt sich sehr angenehm lesen. Lediglich der Anfang geht ein wenig schleppend voran, da zunächst die Vorgeschichte und die historische Lage kurz zusammengefasst werden. Sobald aber die Hauptfiguren eingeführt werden und damit auch die wörtliche Rede Einzug in den Roman hält, liest sich das Werk sehr flott. Die Handlung schreitet ohne Längen rasch voran - ein bisschen zu rasch manchmal. Vor allem die Gefühle zwischen Argon und Darina entwickeln sich wie im Zeitraffer. Darina hat kaum ein Wort mit dem Gefangenen gewechselt, als sie schon von Liebe spricht, Argon ergeht es nicht anders. Das Verhalten der beiden erinnert ein wenig an einen Kitschroman und liest sich romantisch, allerdings nicht wirklich realistisch.

Das Werk setzt keine Vorkenntnisse über die Antike voraus - im Gegenteil bleibt die Darstellung der historischen Umstände recht oberflächlich. Aufgrund der recht einfach gehaltenen Struktur und des Verzichts auf komplexe Entwicklungen und Hintergründe eignet sich der Roman durchaus auch für Jugendliche - vor allem junge Mädchen ab vierzehn, fünfzehn Jahren, die sich für historische Liebesgeschichten interessieren, werden hier gut unterhalten.

Insgesamt bietet der erste Roman des Zweiteilers Der Daker solide Unterhaltung und ein kurzweiliges Lesevergnügen, wenn man keine allzu anspruchsvolle Handlung oder ausgefeilte Charaktere erwartet. Das Werk macht neugierig auf den zweiten Teil und das weitere Schicksal des Gladiators Argon und seiner geliebten Darina.

Der Daker - Gladiator wider Willen

Dunja Wegmann, -

Der Daker - Gladiator wider Willen

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