Der Daker - Gladiator aus Liebe
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- Erschienen: Januar 2010
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- , 2010, Titel: 'Der Draker - Gladiator aus Liebe', Originalausgabe
Fortsetzung einer dramatischen Liebesgeschichte im Alten Rom
Kurzgefasst:
Argon, der Daker, liebt Darina, die Tochter eines römischen Statthalters. Dadurch eskaliert die Feindschaft mit dem machtbesessenen Centurio Marcellus und dieser will ihn hinrichten lassen. Nur weil er ein guter Gladiator ist, wird er zur Arbeit in einem Steinbruch verurteilt. Marcellus hingegen zwingt Darina, die inzwischen ein Kind von Argon erwartet, in die Ehe und setzt mit ihr seine erfolgreiche Laufbahn an der Seite des Kaisers in Rom fort. Fortan schwanken Argon und Darina zwischen verzweifelter Hoffnung und hoffnungsloser Verzweiflung; obwohl voneinander getrennt, sind sie noch nicht bereit, sich ihrem Schicksal zu ergeben. Argon versucht Darina zu finden und geht jedes Risiko ein, wissend, dass er kaum eine Chance hat, sein Herzensziel zu erreichen.
Das Römische Reich, Anfang des 2. Jahrhunderts: Nachdem die heimliche Liebe zwischen dem versklavten Gladiator Argon aus Dakien und Darina, der Tochter eines römischen Statthalters, aufgeflogen ist, eskaliert der Hass zwischen Argon und dem Tribun Marcellus - denn Marcellus hat Argon einst eigenhändig gefangen genommen und möchte selbst Darina heiraten.
Da sich Argon als Gladiator bewährt hat, wird er nicht zum Tode verurteilt, sondern kommt als Strafgefangener in einen Steinbruch. Dort gelingt ihm zusammen mit anderen Gefangenen ein Aufstand, der jedoch niedergeschlagen wird. Viele sterben, auch Argon gilt als tot - doch er und zwei Freunde können heimlich entkommen. Unter Gefahren schlägt sich Argon zurück nach Veneter durch, um Darina wiederzusehen. Doch er muss erfahren, dass Darina mit Marcellus verheiratet wurde und mit ihm nach Rom gegangen ist.
In Rom gehört Tribun Marcellus zu den engsten Vertrauten von Kaiser Trajan. Während Marcellus die Gunst von Kaiser und Volk genießt, leidet Darina schlimmste Qualen - sie glaubt ihren geliebten Argon tot und wird regelmäßig von Marcellus geschlagen und vergewaltigt. Doch Argon wird erneut zum Gladiator - diesmal freiwillig, um in Rom seine Darina wiederzusehen. Tatsächlich wird die Kaiserin auf ihn aufmerksam ...
Ein Daker geht nach Rom
In Gladiator aus Liebe setzt sich die Geschichte um den Daker Argon und die Römerin Darina nahtlos fort. Die Situation der Liebenden sieht schwieriger aus denn je: Darina hat den verhassten Marcellus heiraten müssen, der ihr mitteilt, Argon habe sein Leben in dem Sklavenaufstand verloren. Ihre einzige Vertraute ist ihre mütterliche Sklavin Phila, die sie immer wieder dazu drängt, sich nicht aufzugeben. Abwechselnd verfolgt der Leser Darinas und Argons Schicksal. Argon sieht keinen anderen Weg, Darina wieder nahe zu sein, als sich in Rom als Gladiator zu verdingen - unter dem Namen "Fabius", in der Hoffnung, dass seine wahre Identität verborgen bleibt. Sein Können sorgt dafür, dass die Kaiserin ihn in ihre Schule aufnimmt und von da an ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Argon Darina wiedersehen kann. Allerdings gewinnt Argon neben Marcellus auch noch einen zweiten Todfeind hinzu - Appius, den bisherigen Star unter Milenias Gladiatoren und ihr persönlicher Günstling. Appius ist selbst dem gestählten und nunmehr kampferfahrenen Argon körperlich überlegen und sehnt sich eine Gelegenheit herbei, um den verhassten Daker zu töten. Wie im ersten Band leidet Argon nicht nur durch die Trennung von Darina, sondern er verliert auch Freunde - manchmal, weil sie in ihre Heimat zurückkehren und manchmal durch den Tod.
Kurzweilige Lektüre
Und wie im ersten Band gibt es nicht nur Schwarzweißmalerei bei den Charakteren, sondern auch vielschichtige Figuren - etwa die Sklavin Liliana, die Marcellus zunächst verfallen ist und die sich dann mit Darina solidarisiert. Oder Arminius, der Gladiatorenmeister, der eine ähnliche Rolle einnimmt wie Argon als Gladiatorenmeister in Veneter - diszipliniert und durchaus streng, aber mit Herz und Verständnis für seinen Schützling. Spannend ist die Handlung allemal, der Leser fiebert dem Moment entgegen, in dem sich Darina und Argon wiedersehen und in dem Marcellus erfährt, dass sein Feind noch lebt. Der Roman ist flüssig geschrieben und kurzweilig, die Handlung lässt sich ohne große Konzentration verfolgen. Die Geschichte der beiden ungleichen Liebenden ist anrührend und unterhaltsam, sofern man kein zu hohes Niveau erwartet.
Dennoch hat der zweite Band seine Schwächen, die ihn ein bisschen hinter den ersten Teil abfallen lassen. Zum einen ist es eigenartig, dass Trajans Gemahlin einen völlig anderen Namen erhält und auch sonst nicht wirklich etwas mit der historischen Kaiserin gemeinsam zu haben scheint. Statt Pompeia Plotina heißt Trajans Gemahlin hier Milenia - und anders als in der Überlieferung ist die Kaiserin in dem Roman nicht für ihre Intelligenz und Belesenheit berühmt, sondern für ihre Schönheit und ihre Schwäche für Gladiatorenspiele - und für Gladiatoren an sich. Die Darstellung Kaiser Trajans ist nicht uninteressant, historische Details zu seinem Leben darf der Leser jedoch nicht erwarten. Allgemein bleiben zeitgenössische Bezüge oberflächlich und das Potential, den Alltag der Antike im 2. Jahrhundert nach Christus darzustellen, wird bei Weitem nicht ausgeschöpft. Das Ende ist zwar angemessen dramatisch, bietet aber nicht ganz den erwarteten Abschluss - Spielraum für eine weitere Fortsetzung ist auf jeden Fall gegeben. Etwas übertrieben und effektheischend ist Marcellus´ unersättliches sexuelles Verlangen, auch bei Milenia sind diese Züge etwas zu stark ausgeprägt.
Unterm Strich bietet der Roman eine unterhaltsame Fortsetzung einer verbotene Liebe in der Antike, bleibt dabei aber etwas zu oberflächlich. Zielgruppe sind vor allem Leserinnen, die gerne dramatische Liebesgeschichten im historischen Gewand lesen - wer sich viele Details zur römischen Geschichte unter Trajan erhofft, wird sicher eher enttäuscht.
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