Mord in Babelsberg
- dtv
- Erschienen: Januar 2014
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- dtv, 2014, Titel: 'Mord in Babelsberg', Originalausgabe
Leo Wechslers persönlichster Fall
Berlin, 1926. Der Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise ist überwunden, die auf der Kippe stehende Weimarer Republik scheint sich von ihrer politischen wie auch wirtschaftlichen Krise zu erholen. Leo Wechsler hat geheiratet und ist glücklich in seinem neuen Leben. Doch dann holt ihn sein neuer Fall in die Vergangenheit zurück, denn die Frau, deren Leiche man gefunden hat, ist Leo nur allzu bekannt. Doch dem Kommissar bleibt kaum Zeit, mit seiner persönlichen Involvierung zurecht zu kommen, denn ein weiterer Toter fordert seine Aufmerksamkeit. Die beiden Morde scheinen zusammen zu hängen, denn die Tatwaffe ist beide Male eine rote Scherbe. Treibt ein Serienmörder in Berlin sein Unwesen?
Der vierte Fall für ein eingespieltes Team
Leo Wechsler, Robert Walther, Jakob Sonnenschein mittlerweile ist das Team um den sympathischen Berliner Kommissar nicht nur einander, sondern auch dem Leser bestens vertraut. Und nicht nur auf beruflicher, sondern auch auf privater Ebene scheint sich im Leben der Herren vieles zum Guten eingependelt zu haben. Doch die Harmonie wird zerrissen durch den grausigen Fund einer Frauenleiche und Leo kennt die Frau nur zu gut.
Es ist Marlen, seine ehemalige Geliebte Leo ist persönlich betroffen. Obwohl er weiß, dass er den Fall nach allen Regeln abgeben müsste, macht er sich zu seiner persönlichen Aufgabe, den Mörder zu finden. Eine Belastungsprobe, für seine persönlichen wie für seine beruflichen Beziehungen.
Ein spannender Einblick in die Filmindustrie
Der zweite Tote ist ein gefeierter Filmregisseur und eröffnet dadurch Leo wie auch dem Leser einen Einblick in die schillernde Filmwelt der Zwanzigerjahre. Eine Szene, die sich im Umbruch befindet, die pulsiert, die das Zentrum des lebenslustigen und intensiven Berlins darstellt.
Wie schon in ihren Vorgängerkrimis gelingt es der Autorin, einen spannenden Krimi mit starker Zeitgeschichte zu kombinieren. Das Berlin der Weimarer Republik wird lebendig, und inmitten der Sonnenseiten nach der überstandenen Weltwirtschaftskrise ist man - ganz wie die Berliner - sogar geneigt, zu vergessen, dass auch die stabilisierte junge Demokratie noch immer von inneren Feinden umzingelt ist.
Charaktere, die einem ans Herz wachsen ein rundum empfehlenswerter Kriminalfall
Im mittlerweile vierten Fall ist es für den Leser schon wie nach Hause kommen. Man hat nicht nur Leo, sondern auch seine Familie und seine Kollegen mittlerweile gut kennengelernt. Aber auch die Neulinge und fallbezogenen Charaktere gelingen der Autorin - wie gewohnt sehr gut und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Sie stehen für ihre Epoche, für ihre soziale Schicht und sind doch weit mehr als blosse Stereotypen.
Wie auch die anderen Wechsler-Krimis ist Mord in Babelsberg ein rundum empfehlenswerter Histo-Krimi vielleicht sogar noch einen Tick mehr als seine Vorgänger.
Susanne Goga, dtv
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