Die Reliquienjägerin
- Lübbe
- Erschienen: Januar 2014
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- Lübbe, 2014, Titel: 'Die Reliquienjägerin', Originalausgabe
Eine Reise quer durch Böhmen auf der Suche nach den Schätzen der Christenheit
Die Reliquienjägerin ist der dritte historische Roman des Autorenduos Sabine Martin. Diesmal beginnt ihre Geschichte im Jahre 1349. Die Jüdin Rebekka muss aus ihrer Heimatstadt Rothenburg fliehen. Die Pest geht um, und die Juden werden beschuldigt dafür verantwortlich zu sein. Rebekka verliert ihre Familie und kann sich nur mit großer Anstrengung nach Prag in Sicherheit bringen. Auf dieser Reise lernt sie den Ordensritter Engelbert kennen, er steht in den Diensten von König Karl IV. und muss ihm immer wieder neue Reliquien beschaffen. Schnell erkennt er, dass Rebekka ihm dabei von Nutzen sein kann. So macht sich Rebekka auf die Suche nach einer sehr wertvollen Reliquie für den König. Gleichzeitig will sie ihre eigenen Familienangehörigen finden, doch sie hat mächtige Gegner.
Eine Jüdin, ein junger Mann und das Geheimnis einer Reliquie
Der Erzählstil von Sabine Martin ist leicht zu lesen und von daher fliegen die Seiten nur so dahin. Einmal begonnen, fällt es schwer, wieder inne zu halten. Rebekka ist eine junge Frau, die einige Geheimnisse mit sich trägt. Sie ist in Rothenburg als Jüdin aufgewachsen. Ihre Kindheit war glücklich. Sie hatte sich mit Johann, einem Christenjungen angefreundet. Doch durch die Vertreibung aus ihrer Heimat muss sie sich einer Herausforderung stellen, die ihr alles abverlangt. Das Autorenpaar hat diese Szenen eindrucksvoll umgesetzt. Die Reise nach Prag und darüber hinaus mit Rebekka ist spannend und zu keiner Zeit langweilig. Die Lebensumstände werden authentisch wiedergegeben und wirken glaubhaft. Die Bräuche der Juden werden erzählt und auch das Umfeld Karls IV. wird authentisch wiedergegeben. Beim Lesen entsteht, trotz fiktiver Handlung, der Eindruck, ein gut recherchiertes Buch zu lesen. Die historischen Ereignisse und Lebensumstände sind gut dargestellt.
Ein junge Frau, ein Ordensritter und die Erkenntnis nicht alles ist mit Gold zu bezahlen
Die einzelnen Charaktere sind authentisch ausgearbeitet und der Leser spürt deutlich, wie sie sich nach und nach weiterentwickeln. Vor allem bei Rebekka wird dies schnell deutlich. Auf ihrer gefahrvollen Suche wird sie vom jungen Mädchen zu einer erwachsenen Frau, die weiß, was sie am Ende will und die sich auch durchzusetzen versteht. Aber auch ihr Jugendfreund Johann, der zwischendurch immer mal wieder in Erscheinung tritt, wird durch seine Suche nach Rebekka erwachsen. Selbst der Ritter Engelbert muss bald erkennen, dass für Gold nicht alles zu haben ist.
Das Cover ist zwar schlicht gehalten, aber es passt mit dem Silberkreuz sehr gut zu der Geschichte um die Reliquienjagd. Eine kleine Karte zu Beginn sorgt dafür, dass sich der Leser den Weg, den Rebekka genommen hat, gut nachvollziehen und vorstellen kann. Vor jedem Kapitel steht eine Zeitangabe, so dass man auch die Zeitspanne, in der die Geschichte spielt, gut nachverfolgen kann. Ein Nachwort und ein abschließendes Glossar beschließen das Buch.
Eine Ende, welches auf weitere Abenteuer hoffen lässt
Die Reliquienjägerin ist ein weiterer historischer Roman, der für spannende Lesestunden sorgt. Er erzählt die Geschichte einer jungen Frau, von ihrem Leben, von ihrer Liebe und von kleinen und großen Geheimnissen. Am Ende gibt es noch einen kleinen Cliffhanger, der schon erahnen lässt, dass es hier einen zweiten Band geben wird.
Sabine Martin, Lübbe
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