Sharpes Rivalen
- Lübbe
- Erschienen: Januar 1993
- 0
- Lübbe, 1982, Titel: 'Sharpe's Company', Originalausgabe
Sharpe auf Himmelfahrtskommando
Spanien, Januar 1812. Es könnte weitaus besser laufen für Richard Sharpe. Nicht nur verliert er das Kommando über seine Soldaten, auch die Eroberung von Badajoz steht bevor. Sharpe sieht die einzige Möglichkeit, sich seine Position zurück zu erkämpfen, in einer Beteiligung an einem Angriffstrupp – ein tödliches Unterfangen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, sieht sich Sharpe wieder mit seiner Nemesis Hakeswill konfrontiert, der zwar gealtert ist, aber weder an Überlebenswille noch an Niedertracht eingebüßt hat.
Dunkle Zeiten für den Antihelden Sharpe
Sharpe hat eine beachtliche Karriere hingelegt – mit Glück, vor allem aber auch mit Mumm, Leidenschaft und unbändigem Willen hat es der Schütze aus „Sharpes Feuerprobe“ in den bisherigen 12 Bänden bis zum Major geschafft, allen teilweise auch selbst geschaffenen Hindernissen zum Trotz. Doch jetzt scheint ihn sein Glück verlassen zu haben – seine letzte Beförderung ist endgültig hinfällig und dazu verliert er sein Kommando. Gleichzeitig beginnt Hakeswill, Sharpe leider nur zu vertraut, Zwietracht zu säen.
Die Ausgangskonstellation ist also ein Stück weit altbekannt – Sharpe steht vor einem großen Hindernis, die Situation ist alles andere als einfach. Das kann man als „Schema F“ bezeichnen, doch durch immer neue Abwandlungen dieses Schemas sorgt Bernard Cornwell dafür, dass es dem Leser auch im mittlerweile dreizehnten Zusammentreffen mit Sharpe nicht langweilig wird. Auch die Begegnung mit liebgewonnenen alten Bekannten macht seit vielen Bänden den Charme dieser Reihe aus
Ungeschönte Darstellung einer entsetzlichen Schlacht
Die Eroberung von Badajoz, an der Sharpe in diesem Band teilnimmt, gilt als eine der Blutigsten in den Spanischen Befreiungskriegen, die vielen Soldaten das Leben kostete. Die Verluste auf beiden Seiten schildert der Autor gewohnt ungeschönt, ohne den Fehler zu begehen, die Grausamkeiten auf sensationslüsterne Art zu schildern. Gleichzeitig vermeidet er auf diesem Wege eine unnötige und unangebrachte Glorifizierung des Geschehens.
Wie auch in seinen vorherigen Bänden versteht es Cornwell, den Leser in das Geschehen eintauchen zu lassen. Der Geruch von Schießpulver, die Explosionen, all das schildert der Autor so detailliert und glaubhaft, dass der Leser das Gefühl hat, die Belagerung mitzuerleben.
Gewohnt hohe Qualität
Stilistisch und in der Erzählung seiner Geschichte merkt man dem Autor Erfahrung und Routine an. Seine Kunst ist es, den Leser trotzdem jedes Mal aufs Neue mitzunehmen, ihn nicht zu langweilen und ihm eine spannende Geschichte zu präsentieren. Alte Fans von Richard Sharpe, Seargent Harper kommen auf ihre Kosten, auch Neulinge können die Geschichte lesen, auch wenn ihnen manche Anspielung auf die Vergangenheit entgehen wird.
Bernard Cornwell, Lübbe
Deine Meinung zu »Sharpes Rivalen«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!