Ein Schatten von Verrat und Liebe
- Blanvalet
- Erschienen: Januar 2014
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- Blanvalet, 2014, Titel: 'Written in My Own Heart's Blood', Originalausgabe
Ein Ehemann zu viel, eine historische Schlacht und eine Brücke in die Gegenwart
Claire lebt mit ihrem Ehemann, Lord John in Philadelphia. Jamie Fraser hielten beide für Tod, ertrunken bei einem Schiffsunglück. Aber dann steht er plötzlich vor der Tür und möchte wissen, warum seine Frau mit seinem Freund verheiratet ist. Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg steht vor einer großen Schlacht und noch bevor es richtig los geht, will Jamie klären, was hier los ist. William, der neunte Graf von Ellesmere und Lord Johns Ziehsohn, findet heraus, dass er der uneheliche Sohn von Jamie Fraser ist. Er ist entsetzt. Brianna und Roger haben einige Probleme in der Gegenwart und versuchen damit klar zu kommen &
Dies ist nunmehr der achte Band der Highland-Saga und ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein. In mehreren Handlungssträngen erzählt die Autorin hier ihre Geschichte weiter. Dabei hat sie es geschickt geschafft, die losen Enden der Vorgängerbände zu verknüpfen und zu verbinden. So langsam scheint alles auf ein Ende hin zuzulaufen. Dieser Teil beginnt direkt dort, wo Echo der Hoffnung geendet hat. Der Erzählstil von Gabaldon ist leicht und flüssig zu lesen und dabei facettenreich und detailverliebt. Sie erzählt von einfachen Szenen aus dem Alltag genauso wie vom Schlachtfeld, immer sehr ausführlich und dabei gleichzeitig spannend und auch humorvoll. Es fällt leicht, mit den Protagonisten mitzufiebern und mit ihnen zu gehen. Hat sich der Leser erst einmal auf diese Saga eingelassen, macht sie süchtig und man will und muss einfach immer wissen, wie es weitergeht.
Ein großer Erzählstrang ist wie immer Jamie und Claire gewidmet. Jamie ist mal wieder gezwungen an einer großen Schlacht teilzunehmen und Claire muss einmal mehr ihr Geschick als Ärztin unter Beweis stellen. An Hand einiger Szenen wird schnell deutlich, wie groß ihr medizinisches Wissen zu sein scheint. Folgt der Leser Jamie, bekommt er die Schlacht von Monmouth aus dem Jahre 1778 geschildert. Natürlich gibt es auch hier wieder einige Szenen, die nicht so ganz Jugendfrei sind, aber eben auch dazugehören.
Der zweite wichtige Handlungsstrang erzählt von Brianna und Roger und ihren Kindern. Sie leben nach wie vor in der Gegenwart in Schottland, aber auch hier gibt es Probleme, die gelöst werden wollen. Wobei hier diesmal ausführlich erklärt wird, wie die Zeitreise eigentlich funktioniert beziehungsweise wie Brianna sich dies vorstellt. Dies ist interessant dargestellt und geschildert.
In den weiteren Handlungssträngen werden dann die Erlebnisse von Lord John, William und auch von diversen Familienmitgliedern des Fraser-Clans geschildert. Überhaupt gibt es zahllose Protagonisten die alle unterzubringen sind. Aber irgendwie kann man auch nicht auf einige verzichten. Sie alle zusammen machen das Buch spannend und sorgen dafür, dass der Leser nicht mal Zeit zum Atem holen hat. Man kann direkt miterleben, wie sich jeder einzelne im Laufe der Jahre weiterentwickelt und die Kinder erwachsen werden und ihren eigenen Weg finden.
Historische Tatsachen verflochten mit einer fiktiven Handlung
Historische Tatsachen sind gekonnt mit einer fiktiven Geschichte verflochten. So wird die Schlacht von Monmouth ausführlich geschildert und gibt Einblicke in die politische Situation dieser Zeit. Einige historische Persönlichkeiten wie zum Beispiel Banastre Tarleton oder George Washington (um nur einige zu nennen) haben ebenfalls den Weg zu Jamie und Claire gefunden. Auf sie wird aber nicht zu ausführlich eingegangen, gerade so viel, dass es in die Geschichte passt und sie glaubwürdig und authentisch macht.
In einem Nachwort klärt die Autorin über ihre dichterische Freiheit und Wahrheit auf. Vor allem in Bezug auf die historischen Begebenheiten der Zeit, was sehr informativ ist. Auch die Aufmachung dieses Hardcovers ist gelungen, wobei das Cover eher schlicht gehalten ist, dafür besticht das Buch mit Inhaltsverzeichnis und Lesebändchen.
Ein Lesevergnügen für Fans dieser Reihe, dagegen etwas schwierig für Neueinsteiger
Leser, die bereits die Vorgänger gelesen haben, werden sich hier wie zu Hause fühlen und Ein Schatten von Verrat und Liebe lieben, aber solche Leser die zum ersten Mal zu einem Buch von Diana Gabaldon greifen, werden vermutlich etwas verwirrt sein und sich fragen, wo die vielen Protagonisten herkommen und wer sie eigentlich sind und was sie wollen. Als Einstieg in die Serie ist Band 8 daher nicht zu empfehlen. Wer aber einfach nur mal ein bisschen was von dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg lesen möchte (und auch gegen ein Schuss Fantasy nichts einzuwenden hat), könnte dann aber auch schon wieder richtig liegen. Dies solange es ihn eben nicht stört, der Handlung der Protagonisten wie Jamie, Claire oder William nicht folgen zu können, beziehungsweise ihre Handlungsart nicht zu verstehen. Die Reihe sollte man wirklich mit dem ersten Buch "Feuer und Stein" beginnen, da man sonst nicht wirklich nachvollziehen kann, warum die Protagonisten so handeln wie sie handeln. Aber dann macht es einfach nur Spaß diese Reihe zu lesen.
Diana Gabaldon, Blanvalet
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