Der Sakralfleck
- Zytglogge
- Erschienen: Januar 2007
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- Zytglogge, 2007, Titel: 'Der Sakralfleck', Originalausgabe
Der Sakralfleck oder Mongolenfleck bezeichnet ein dunkelblaues Geburtsmal in der Kreuz-Steiss-Gesäss-Gegend. Aber das ist nur am Rande von Bedeutung.
Unterschiedlicher könnten Kinderleben nicht verlaufen, das des Mongolenjungen und das des Findelkindes in Mailand. Angesiedelt ist die Geschichte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bator wächst in behüteter Umgebung in den Steppen der Mongolei mit Eltern, Grosseltern, Onkeln und Tanten auf. Er erzählt uns sein Leben selber, vom Alltag, den Festen, den Freuden, den Streichen, den Zwängen, den Niederlagen. Ungeachtet des schier grenzenlosen Horizonts ist es eine Welt in festen Traditionen, die durch Riten, Sitten und Bräuche dem unbändigen Jungen enge Schranken setzt. Bator verliebt sich in Telema, verstösst gegen die Konvention. Sein Vater bringt ihn ins buddhistische Kloster, wo Bator Schreiben und Lesen lernt, aber auch durch den heilkundigen Onkel in die Krankenpflege eingeweiht wird. Bators Leben ist vorgezeichnet, dennoch kommt alles anders.
Julia-Johanna, als dreiwöchiger Säugling im Mailänder Waisenhaus abgegeben, kennt ihre Herkunft nicht. Einzig ein halbes Medaillon, darstellend den heiligen Christophorus mit dem Jesuskind, nebst einem Brief erinnern an ihre Mutter. Julia erlebt ein paar wunderbare Jahre umsorgt von ihren Pflegeeltern. Nach deren Tod muss sie wieder zurück ins Findelhaus, in die Pia Casa di San Caterina. Strenge Normen, harte Arbeit, Kargheit und Lieblosigkeit prägen den Alltag der unerwünschten, vergessenen Kinder. Doch Julia wächst zu einer starken, jungen Frau heran, die ihr Leben mit Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen meistert.
Ursula Meier-Nobs, Zytglogge
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