Herrin der Schmuggler

  • Lübbe
  • Erschienen: Januar 2015
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  • Lübbe, 2015, Titel: 'Herrin der Schmuggler', Originalausgabe
Herrin der Schmuggler
Herrin der Schmuggler
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Karin Speck
901001

Histo-Couch Rezension vonAug 2015

Schmuggler im 14. Jahrhundert

Man schreibt das Jahr 1306, es sind ein paar Jahre vergangen und aus dem Kind Gera ist eine junge, verheiratete Frau geworden. Sie lebt mit ihrem Mann Hans in der Nähe von Augsburg. Ihr Mann ist ein Obsthändler, der ständig unterwegs ist, sie führen ein einfaches Leben. Doch dann bringen Fremde ihren Nachbarn tot nach Hause und auch ihr Mann ist verschwunden. Die beiden Männer waren zusammen unterwegs, was also ist geschehen, wo steckt Hans? Dann wird auch noch die Nachbarin überfallen und zurück bleiben ein Templerkreuz und ein Kohlestück. Was haben diese Dinge mit ihrem Mann und dem Obsthandel zu tun? Gera macht sich auf die Suche, dieses Rätsel zu lösen.

Starke Fortsetzung

Herrin der Schmuggler ist der zweite Band um Hannah und ihre Familie aus Augsburg. Allerdings sind eben ein paar Jahre vergangen und diesmal ist Gera die Hauptprotagonistin. Dieser Umstand sorgt auch dafür, dass man die Geschichte problemlos lesen kann, auch wenn man den Vorgänger Fürstin der Bettler nicht gelesen hat. Der Autor hat aber auch zusätzlich geschickt ein paar Rückblenden eingebaut und so erfährt man gerade so viel von der Vorgeschichte, wie nötig ist, um die Zusammenhänge zu verstehen. Man könnte aber auch jetzt noch Band 1 lesen, ohne zu viel verraten zu bekommen.

Dempf hat gekonnt seine Spuren gelegt. Gera versucht herauszufinden, was ihrem Mann zugestoßen ist und warum Obsthandel mit einem Mal so ein schwieriges Unterfangen ist. Sie braucht nicht lange, um herauszufinden, dass noch viel mehr dahinter steckt. Der Leser erfährt gemeinsam mit ihr, was wirklich geschmuggelt wurde und warum. Die Charaktere hat der Autor zudem auch noch gut gezeichnet. Die Verzweiflung der Gera ist glaubhaft wiedergegeben und auch die anderen Figuren, die ihr begegnen und ihr helfen sind gut dargestellt. Da ist zum Beispiel Bertil, ein Köhler, der versucht, Gera zu helfen. Er selbst hat auch Probleme, aber gerade durch ihn erfährt man einiges über das Leben der Köhler und der einfachen Menschen. Des weiteren gibt es gleich eine ganze Gruppe von Frauen, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen und dabei nicht immer auf legalen Pfaden gehen, aber trotzdem auch Gera bei ihrer Suche unterstützen. Gleichzeitig erfährt man so einiges über das Schmugglerhandwerk, wie sie vorgegangen sind, was sie verbunden hat und warum. Auch über das schwierige Leben der Menschen dieser Zeit wird so einiges berichtet.

Leichter Erzählstil und gute Unterhaltung

Der Erzählstil von Peter Dempf lässt sich leicht und locker lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Kleine Überschriften und Zeitangaben am Anfang der Kapitel sorgen dafür, dass der Leser den Überblick behält. Gleich zu Beginn gibt es eine schöne kleine Karte der Umgebung von Augsburg, in der die Schmugglerwege eingezeichnet sind. Am Ende befinden sich ein Glossar der fremden Begriffe, ein Personenregister und ein Nachwort des Autors klärt Fiktion und Wahrheit.

Herrin der Schmuggler ist eine interessante und spannende Geschichte auf den Spuren der Schmuggler im Mittelalter und sorgt für einiges an Lesespaß. 

Herrin der Schmuggler

Peter Dempf, Lübbe

Herrin der Schmuggler

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