Das Herrenhaus von Pembrooke Park
- Scm Hänssler
- Erschienen: Januar 2015
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- Scm Hänssler, 2014, Titel: 'The Secret of Pembrooke Park', Originalausgabe
Leben im 19. Jahrhundert
Abigail Foster ist eine junge Frau, die im London des 19. Jahrhunderts lebt. Ihre Familie besaß ein nicht unbeträchtliches Vermögen. Leider haben Abigail und ihr Vater den falschen Leuten vertraut und den größten Teil ihres Vermögens verloren. Nun müssen sie in London ihr Haus verkaufen und die Stadt verlassen. Ein entfernter Verwandter, der nicht genannt werden möchte, bietet ihnen das Herrenhaus von Pembroke Park günstig zur Miete an. An diesen Mietvertrag ist aber eine Bedienung geknüpft, das Haus stand viele Jahre leer und muss nun wieder hergerichtet werden. Abigail übernimmt diese Aufgabe, da Mutter und Schwester noch eine Weile in London bleiben wollen. Die Schwester soll in der laufenden Ballsaison einen Mann finden. Schon bald ist Abigail allein in dem Herrenhaus, nur umgeben von einigen dienstbaren Angestellten. Sie lernt schnell die Menschen der Umgebung kennen und vor allem der Sohn des Gutsverwalters schleicht sich unauffällig in ihr Herz.
Die Protagonisten werden langsam vorgestellt und einige Geheimnisse gilt es zu lüften
Das Herrenhaus von Pembroke Park beginnt zunächst in ruhigen Bahnen. Die Familie von Abigail wird vorgestellt und später die Menschen, die in der Umgebung von Pembroke Park wohnen, arbeiten und eine besondere Beziehung zum Haus haben. Aber ganz schnell wird auch klar, irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Warum darf zum Beispiel niemand über die Menschen sprechen, die vor 20 Jahren hier gewohnt haben? Und warum sieht alles im Haus so aus, als wenn jeden Augenblick die Bewohner zurückkehren würden? Fragen, die sich natürlich auch Abigail stellt. Sie beginnt vorsichtig damit, herauszufinden, was hier eigentlich los war. Sie kommt dem Geheimnis des Herrenhauses und der Familie dann auch nach und nach auf die Spur. Klassen nimmt den Leser von Anfang an mit auf diese Entdeckungsreise. Schnell gewöhnt sich die junge Frau an das Leben auf dem Land und in dem Herrenhaus. Vermutlich hat es aber auch etwas damit zu tun, dass sie den Sohn des Gutsverwalters William sehr anziehend findet. Denn hier gibt es eine sehr schöne Liebesgeschichte zu entdecken.
Julie Klassen hat die Stimmung der Zeit wundervoll eingefangen. Sie beschreibt das düstere Haus so, dass schnell Bilder im Kopf entstehen. Ihre Beschreibungen der Menschen und ihrer Umgebung sind gelungen. Die spröde und distanzierte Art zu leben ist gut wiedergegeben und authentisch. Man hat irgendwie immer das Gefühl, direkt dabei zu sein. Das Geheimnis, welches die Familie und vor allem das Haus umgibt, entschlüsselt sich erst nach und nach und bleibt bis zum Schluss interessant.
Charaktere mit Ecken und Kanten und ein etwas ungewöhnlicher Pastor
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. So manch einer hat Ecken und Kanten und muss auch schon mal über den eigenen Schatten springen. Der christliche Glaube ist unauffällig mit eingebunden. Da aber einer der Protagonisten eben Pfarrer ist, bleibt es natürlich nicht aus, dass eben auch über Gott gesprochen wird. Der junge Pastor hier hat aber seine eigene Art, mit dem Glauben umzugehen und kann gerade damit vor allem die junge Abigail in seinen Bann ziehen. Der christliche Glaube ist hier aber nicht so vordergründig. Auch Leser, die vielleicht nicht christlichen Glaubens sind, können hier mitlesen und mitfiebern.
Spannend wie ein Krimi, mit einer schönen Liebesgeschichte
Ein kurzes Nachwort klärt noch schnell Fiktion und Wahrheit. Das Herrenhaus von Pembroke Park ist schöne Unterhaltung vor historischem Hintergrund. Es hat Spannung, fast wie ein Krimi, eine Liebesgeschichte, die nicht zu aufdringlich ist und der historische Hintergrund ist auch stimmig. Kurzum, es macht einfach Spaß, von und über Abigail und ihre Familie und Freunde zu lesen.
Julie Klassen, Scm Hänssler
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