Verräterische Gebeine

  • Brunnen
  • Erschienen: Januar 2015
  • 1
  • Brunnen, 2008, Titel: 'The Unquiet Bones', Originalausgabe
Verräterische Gebeine
Verräterische Gebeine
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Karin Speck
851001

Histo-Couch Rezension vonDez 2015

Erster Fall für Hugh de Singleton

Es ist Herbst im Jahre 1363, als Hugh de Singleton beschließt, sich in Oxford, als Chirurg niederzulassen. Allerdings starrt er mehr aus Langweile aus dem Fenster, als dass er Patienten behandelt. So wird er dann auch Zeuge eines Reitunfalls. Er kann helfen und dies stellt sich für ihn als Glücksfall heraus. Bei dem Verletzten handelt es sich um Lord Gilbert Talbot. Dieser bietet ihm eine neue berufliche Chance an, die Hugh auch sofort ergreift. Nichts ahnend, was alles auf ihn zukommen wird, zieht er nach Bampton, einer kleinen Ortschaft, die zu dem Gebiet von Lord Gilbert gehört. Hier hofft er auf Patienten und ein regelmäßiges Einkommen, dann aber werden die Gebeine eines Toten gefunden und Hugh als Chirurg wird hinzugezogen. Er soll herausfinden, was hier vorgefallen ist.

Es liest sich fast wie ein Tagebuch

Verräterische Gebeine ist nicht nur der erste Fall für Hugh de Singleton, sondern auch das Debüt des Autors Mel Starr. Gekonnt legt er seine Spuren und lässt den Chirurgen ermitteln. Was für diesen nicht immer einfach ist, da es ja eigentlich nicht sein Fachgebiet ist. Allerdings merkt man deutlich beim Lesen, dass der amerikanische Autor von seinem Fachgebiet eine Menge versteht. So ist das historische Umfeld gut geschildert. Auch die Schwierigkeiten, die eine solche Mordermittlung damals mit sich brachte, hat er gut dargestellt. Starr lässt seinen Protagonisten Hugh de Singleton seine Geschichte selbst erzählen. Fast ist es, als lese man das Tagebuch dieses Herren. Von seinen Problemen erzählt er genauso, wie von seinem seelischen Zustand. So wird er zum Beispiel nicht müde, immer wieder zu erwähnen, wie gern er eine Frau für sich hätte, um nicht mehr allein zu sein.

Durch den Erzählstil aus der Ich-Perspektive bekommt man aber nur die Seite von Hugh mit. So sieht der Leser die Ereignisse eben nur aus der Perspektive des Ermittlers. Dafür lernt man den Protagonisten aber auch richtig kennen. Man kann richtig mit ihm mitfiebern und seine Welt kennenlernen.

Ein bisschen mehr Humor wäre schön gewesen

Ab und an lässt Starr auch mal ein Prise Humor durchblitzen. Ein bisschen stellt sich das Gefühl ein, als würde der Autor gern etwas mehr Witz einfließen lassen und würde sich nicht trauen, aber vielleicht kommt das ja noch in den nächsten Bänden. Der eigentliche Fall um die gefundenen Knochen klärt sich so nach und nach. Es braucht seine Zeit, bis Hugh mit seinem neuen Aufgabengebiet zurechtkommt. Einige falsche Spuren sorgen ein bisschen für Verwirrung bei dem Ermittler und für Spannung beim Lesen.

Da diese Reihe in einem christlichen Verlag erschienen ist, ist natürlich auch der Glaube zu Gott ein Thema. Allerdings fällt es hier nicht so auf, da in fast jedem historischen Roman der Glaube und auch der Aberglaube eine große Rolle spielen. Es lässt sich trotzdem angenehm lesen.

Gelungener Start dieser Reihe

Das Buch startet gleich mit einer Danksagung und hier erzählt der Autor kurz, wo er die Idee zu seiner Romanfigur herhatte. Dann folgen ein Glossar der fremden Begriffe und ein Stadtplan von Bampton. Ein Nachwort klärt noch kurz Fiktion und Wahrheit. Verräterische Gebeine ist ein gelungener Einstand in eine mittelalterliche Krimireihe, die von seinem Hauptakttüre Hugh de Singleton getragen wird. Sein Leben, seine Arbeit und seine Liebe wird in dieser Reihe genauso erzählt wie die Kriminalfälle, die er zu lösen hat. Auch wenn es hier der Start einer Reihe ist, so ist der Fall um die verräterischen Gebeine in sich doch abgeschlossen. Man darf gespannt sein, auf was für Fälle der Protagonist noch stoßen wird.

Verräterische Gebeine

Mel Starr, Brunnen

Verräterische Gebeine

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