Die honigsüßen Hände

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  • Erschienen: Januar 2016
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  • , 2016, Titel: 'Die honigsüßen Hände', Originalausgabe
Die honigsüßen Hände
Die honigsüßen Hände
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Karin Speck
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Histo-Couch Rezension vonFeb 2016

Eine Liebesgeschichte vor historischer Kulisse

Beatrix ist eine junge Kaufmannstochter, die gegen ihren Willen mit einem Ritter aus der Eifel verheiratet wurde. Statt der erhofften Ehe mit Kindern wird sie aber von ihrem Gatten wie eine Gefangene gehalten. Sie muss dabei zusehen, wie ihr Gemahl weiterhin mit seiner Geliebten in der Burg lebt. Beatrix wird schikaniert und misshandelt. Gemeinsam mit ihrer Magd Mechthild beschließt sie zu fliehen. Ihr Weg führt sie nach Köln. Hier kann sie unerkannt leben und sich eine neue Existenz aufbauen und trifft sie auf den Patrizier Daniel Jude. Er hilft ihr und sie verliebt sich in ihn. Aber diese Liebe hat es nicht leicht. Nicht nur, dass Daniel verheiratet ist, auch gibt es in Köln immer wieder Kämpfe um die Macht.

Ein etwas holpriger Start und interessante Einblicke in das Bäckerhandwerk

Die Geschichte um Beatrix beginnt auf der Burg in der Eifel im Jahre 1266. Hier wird geschildert, wie sie dort lebte und wie ihr die Flucht gelang. Etwas seltsam ist das Verhalten ihres Ehemanns schon. Er hat eine Geliebte, mit der er sich vergnügt, zeigt aber kein Interesse daran mit seiner Ehefrau einen Erben zu zeugen. Eigentlich war das für die damalige Zeit ja unbedingt notwendig, hier eher nicht. Es genügt ihm, die Mitgift seiner Frau zu verprassen. Beatrix wird wie eine Gefangene gehalten, sie lebt eingesperrt in einer Kammer, muss Hunger leiden, ist geschwächt und kann sich kaum auf den Beinen halten. Trotz dieser Umstände gelingt ihr die Flucht nach Köln.

Irgendwie liest sich dieser Start etwas holprig und auch ein bisschen unglaubwürdig, bedenkt man die Zeit. In Köln findet Beatrix dann Arbeit als Magd. Sie darf bei einer Witwe als Bäckergehilfin arbeiten und auch ein bisschen lernen. Die Strukturen des Bäckerhandwerks hat die Autorin dann allerdings gut dargestellt. Sie erzählt davon, wer was backen und wo verkaufen durfte. Dieser Teil ist wirklich interessant. Auch hat Marion Johanning die politischen Ereignisse um die Jahre 1266 und danach gut mit eingebaut. Sie schildert die Streitigkeiten der Bürgerparteien und ein bisschen wie es dazu kam. Sie lässt historisch belegte Protagonisten wie eben Daniel Jude einfließen und erzählt von ihm. Hier ist zu spüren, dass im Vorfeld gut recherchiert wurde, die politischen Ereignisse sind gut erklärt und nachvollziehbar.

Liebe mit Hindernissen

Zwischen Daniel und Beatrix entwickelt sich eine Beziehung. Er hilft ihr, bei den Patriziern Fuß zu fassen und ihr Backwerk zu verkaufen. Gleichzeitig verlieben die beiden sich ineinander, aber Daniel ist verheiratet und sie eigentlich unter seinem Stand. Hier entspinnt sich eine Liebesgeschichte, die eigentlich auch nett zu lesen ist, leider sorgen die ständigen Zweifel und ihr zieren schon gelegentlich dafür, dass man als Leser rufen möchte, nun stell dich nicht so an. Die beiden brauchen eine Weile, um zueinander zu finden. Sie haben dabei einige Hürden zu überwinden und eben diese Hürden hat die Autorin geschickt in die historischen Ereignisse eingebaut.

Ein Nachwort, welches kurz Fiktion und Wahrheit trennt, so wie ein kleines Glossar der fremden Begriffe beenden dieses Buch. Die honigsüßen Hände ist ein schöner Liebesroman vor historischer Kulisse. Er ist wunderbar zum Schmökern geeignet und lässt sich flott lesen, da der Erzählstil eher einfach statt modern gehalten ist.  

Die honigsüßen Hände

Marion Johanning, -

Die honigsüßen Hände

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