Krone des Schicksals
- Lübbe
- Erschienen: Januar 2016
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- Lübbe, 2016, Titel: 'Krone des Schicksals', Originalausgabe
Von Freundschaften und Edelsteinen, oder was aus Walther von der Vogelweide wurde
Eine Reichskrone mit Edelsteinen besetzt, leider fehlt ein Stein. Es ist der Stein, den man Orphanus, den Einzigartigen, nennt, der entwendet wurde. Genau diesen Stein hat in jungen Jahren Walther von der Vogelweide mit drei gemeinsamen Freunden gestohlen. Seine Majestät Philipp von Schwaben hat diese Tat angeordnet und Walther hat getan, was ihm aufgetragen wurde, nicht aber ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Sein Lied zu Ehren des Edelsteins, trägt dann auch noch zur Berühmtheit des Steines bei. Zwanzig Jahre später holt Walther eben genau diese Geschichte ein. Jetzt fordert Kaiser Friedrich den Gehorsam des Sängers erneut. Dieser macht sich auf die Suche nach dem Stein. Er findet aber nicht nur diesen, sondern noch einiges anderes interessante aus seiner Vergangenheit.
Richard Dübell erzählt die Geschichte des Meistersängers mal aus einer ganz anderen Perspektive. Nicht der strahlende Jüngling ist der Held, sondern der schon in die Jahre gekommene Sänger und seine alternden Freunde stehen im Mittelpunkt. Genau schildert Dübell, wie es den Freunden geht, was sie durchmachen müssen, um an das Gewünschte zu gelangen, von ihren Zweifeln, ihren Ängsten und Sorgen.
Mit Humor und Fantasie
Die Dialoge sind humorvoll geschrieben und sorgen für Heiterkeit. Der historische Hintergrund ist dabei authentisch und hinterlässt ein schönes Bild des 13. Jahrhunderts. Allerdings hat Dübell seiner Geschichte noch eine ordentliche Portion Fantasie beigefügt. Nicht nur die Suche nach dem sagenumwobenen Edelstein, sondern auch einige Protagonistinnen stammen wohl eher aus dem Reich der Fantasie, als dass sie historisch belegt sind. Hier gibt es zum Beispiel einen Frauenorden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Stein zu schützen. Diese Frauen stürzen sich auf Walther und seine Freunde. Erschwerend für Walther kommt noch hinzu, dass er mindestens eine der Frauen kennt. In jungen Jahren hatte er sie verführt und diese sinnt nun auf Rache. Für die vorliegende Geschichte ist es aber durchaus passend. Dübell hat diese Szenen stimmig eingebaut und sorgt damit für eine rasante Handlung. Vielleicht sollten Leser historischer Romane diese Geschichte nicht zu ernst nehmen, sich aber trotzdem gut unterhalten fühlen und darauf kommt es doch letztendlich an, oder?
Die Aufmachung des Hardcovers hat einiges zu bieten. Neben Personenregister und einem umfassenden Nachwort gibt es auch das eine oder andere Lied des berühmten Sängers aus dem 13. Jahrhundert.
Fazit:
„Krone des Schicksals“ ist ein historischer Roman über einen Sänger, der zu seiner Zeit eine gewisse Berühmtheit erlangt hatte. Eine rasante Handlung und spritzige Dialoge sorgen für gute Unterhaltung. Allerdings sollte der Leser die Geschichte auch nicht zu ernst nehmen. Sie ist humorvoll und hat einen ganz anderen, aber durchaus lohnenden Blick auf Walther von der Vogelweide, als man ihn sonst kennt.
Richard Dübell, Lübbe
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