Das Land der roten Sonne

  • Rütten und Loening
  • Erschienen: Januar 2016
  • 1
  • Rütten und Loening, 2016, Titel: 'Daughter of Australia', Originalausgabe
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Karin Speck
601001

Histo-Couch Rezension vonNov 2016

Liebesroman vor australischer Kulisse

Zwei unterschiedliche Handlungsstränge erzählen zunächst von zwei unterschiedlichen Leben. Da ist Leonora, die schon als Kind ihre Heimat Australien verlassen musste. Sie wurde adoptiert, um in Amerika als Kind reicher Eltern aufzuwachsen. Ihr Freund aus Kindertagen, James, wird von seinen Verwandten aus Irland aus dem Waisenhaus herausgeholt und wächst auf einer Farm auf. Jahre später begegnen sich die beiden wieder. Leonora ist inzwischen mit einem reichen Minenbesitzer verheiratet, James hingegen muss hart für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Aber doch stellt die junge Frau bald fest, dass ihre Gefühle für den Freund aus Kindertagen immer noch da sind und viel tiefer als sie sein dürften. Die Entscheidung, wie sie in Zukunft leben möchte, fällt schwer.

Schwieriger Beginn, aber dann wird die Geschichte immer besser und lässt den Leser nicht mehr los

Eigentlich verspricht der Klappentext spannende Unterhaltung. Leider ist dies zu Beginn nicht so. Die Autorin erzählt zunächst aus dem Leben der Kinder Leonora und James, von ihrem Leben im Waisenhaus und wie die beiden in ein neues Leben aufbrachen. Dann kommen Schilderungen ihrer jeweiliger Leben zum Erwachsen werden. Diese Seiten sind etwas mühevoll zu lesen und ziehen sich ein bisschen in die Länge. Es geschieht auf diesen Seiten einfach nichts Aufregendes. Selbst die Charaktere der Protagonisten bleiben dabei blass. Erst als Leonora endlich in ihre alte Heimat zurückkehren darf und ihren Jugendfreund auf wundersame Weise wieder trifft, überschlagen sich die Ereignisse. Jetzt erzählt Harmony Verna endlich aus dem richtigen Leben und lässt den Lesern ein Gefühl für die Anfänge des 20. Jahrhunderts in Australien entwickeln. Die Gegensätze zwischen reichen Minenbesitzer und armen Arbeiter des Landes könnten größer kaum sein und werden nun auch gut dargestellt. Die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten vertieft die Geschichte.

Schade ist nur, dass dieser wundervolle Roman erst so spät richtig in die Gänge kommt und den Leser dann endlich mitnimmt. Der Erzählstil der Autorin ist gut zu lesen und fesselt durchaus. Die Beschreibungen der Landschaft und der Menschen sind detailgetreu und bildhaft. Hier hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet und für ihren Debüt-Roman versucht, das Beste herauszuholen. Mag sein, dass bei der Übersetzung ein wenig von dem schriftstellerischen Können der Autorin verloren gegangen ist, aber in jedem Fall darf der Leser gespannt sein, was diese Frau noch für Geschichten zu erzählen hat.

Eine Geschichte, welche zum Ende hin immer besser wird

Das Land der roten Sonne ist ein schöner Liebesroman aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts in Australien. Er erzählt von Liebe und Leidenschaft, von Freundschaften und Hoffnungen. Schade, dass er nur so lange braucht, um richtig gut zu sein. Durch den etwas schwierigen Einstieg hinterlässt er leider einen nicht so positiven Eindruck wie zum Ende hin. 

Das Land der roten Sonne

Harmony Verna, Rütten und Loening

Das Land der roten Sonne

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