Der Kreis der Rabenvögel

  • Droemer-Knaur
  • Erschienen: Januar 2017
  • 1
  • Droemer-Knaur, 2015, Titel: 'The Taxidermist's Daughter', Originalausgabe
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Karin Speck
921001

Histo-Couch Rezension vonJan 2017

Düstere Atmosphäre, gepaart mit einer spannenden Handlung

In einem kleinen Dorf in England lebt Constantia. Sie ist eine junge Frau, die ein Geheimnis mit sich herumträgt. Als 12jährige ist sie schwer gestürzt und kann sich seitdem nicht mehr an ihre Kindheit erinnern. Ihr Vater ist nicht bereit über ihre Vergangenheit zu reden. Oft stellt Connie sich die Frage, was damals wohl passiert ist. Dann wird eines Morgens im Sumpf, nahe bei ihrem Haus, eine Leiche gefunden. Was hat diese nur mit ihrem Vater zu tun und warum verhält er sich so seltsam? Die Vergangenheit scheint sie alle einzuholen. Nicht nur Constantia und ihren Vater, sondern auch Menschen, die sie gar nicht kennt, scheinen betroffen zu sein.

Aus dem Leben eines Tierpräparators

Diese schaurige Geschichte spielt im England des Jahres 1912 in einem abgelegenen Dorf an der Küste. Es ist umgeben von Sümpfen und ein schwerer Sturm kündigt sich an. Schon allein die Beschreibungen der Naturgewalten lässt einem Schauer über den Rücken jagen. Damit aber nicht genug, der Vater von Constantia ist ein berühmter Tierpräparator dieser Zeit. Er selbst arbeitet kaum noch, da er mit der Vergangenheit hadert, aber er hat seiner Tochter alles beigebracht, was es darüber zu wissen gibt. Connie arbeitet mit Hingabe in diesem Beruf und die Autorin erzählt hier, wie damals Tiere präpariert wurden. Immer wieder zitiert sie dazu aus einem Werk aus dem 19. Jahrhundert, somit bekommt der Leser schöne Einblicke, wie es damals in diesem Beruf vonstattenging. Manche Szenen sind dabei schon etwas gruselig und auch ein bisschen eklig, also nicht unbedingt etwas für schwache Nerven.

Viele Geheimnisse, die in einer unbekannten Vergangenheit ruhen

Die Beschreibungen dieses Berufsstandes sind aber nur der Rahmen der Geschichte. Eigentlich geht es hier um die Tote, die nicht unbedingt eines natürlichen Todes gestorben ist. So wird aus dem Roman schnell ein Krimi und der Leser ist mittendrin in einer spannenden Handlung. Connie selbst stellt hier Fragen und begibt sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit. Sie bekommt dabei unerwartet Hilfe von Harry Doyle, einem jungen Mann aus Chichester. Harry selbst hat damit zu kämpfen, welche Erwartungen das Leben und vor allem sein Vater an ihn stellen. Mit Connie lernt er eine ganz andere Seite des Lebens kennen und gemeinsam kommen sie den Geheimnissen der Vergangenheit und Gegenwart auf die Spur. Auch die Beziehung von Constantia zu ihrem Vater schildert die Autorin Kate Mosse nachvollziehbar. Die Atmosphäre hier ist schon ziemlich düster und schaurig, aber es passt zu dieser Zeit des Jahres 1912.

Nervenkitzel garantiert

Die Autorin wechselt immer wieder die Perspektiven, sodass der Leser mal bei Constantia ist und dann wieder bei Harry. Auf diese Weise erlebt der Leser hautnah mit, wie die beiden den Geheimnissen immer näherkommen und die Lösung finden. Mosse nimmt ihre Leser von der ersten Seite an mit auf diese Reise und lässt sie nicht mehr los. Der Spannungsbogen hält bis auf die letzte Seite.

Der Kreis der Rabenvögel ist ein spannender, schauriger Roman aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein wenig Liebesroman, ganz viel Krimi und vor allem schaurig gute Unterhaltung.  

Der Kreis der Rabenvögel

Kate Mosse, Droemer-Knaur

Der Kreis der Rabenvögel

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