Die Söldner von Treveris
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- Erschienen: Januar 2016
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- , 2016, Titel: 'Hasgers Hunde 2: Die Söldner von Treveris', Originalausgabe
Teil 2 der Hasger-Trilogie mit nur kleinem Spannungsbogen
Mit Der Weg nach Treveris begann die vielversprechende Trilogie um "Hasgers Hunde", die mit Die Söldner von Treveris ihre Fortsetzung findet. Geht es im ersten Teil noch darum, wie die Protagonistin Thurudhild nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes zu der Söldnertruppe stößt und mit ihr nach Treveris zieht, so geht es im vorliegenden Band vor allem um das harte Training, welches aus Thurudhild endlich eine Kämpferin machen soll, bevor es im Finale (Die Kriegerin) zur großen Schlacht kommt. Einmal mehr drängt sich der Verdacht auf, dass hier ein Roman geschrieben wurde, der dann aus gewöhnungsbedürftigen Marketinggründen in drei Teile zerlegt wurde. Dies erscheint umso seltsamer, da die drei Bände nicht wirklich zeitversetzt, sondern in monatlichen Abständen (Oktober bis Dezember 2016) auf den Buchmarkt kamen. Seis drum&
Die Söldner von Treveris startet am nächsten Morgen nach Ende des ersten Teils. Thurudhild flog nach einer Unbeherrschtheit aus der Küche und schließt sich notgedrungen den "Hunden" an. Jetzt gilt es in endlos erscheinenden Trainingseinheiten den echten Kampf zu üben. Keine Holzschwerter mehr, stattdessen echte Schwerter und Gere. Und da es bis zur ersehnten Schlacht im dritten Teil knapp 170 Seiten dauert, gibt es zur Abwechslung noch ein kurzes Gefecht mit einer Diebesbande und eine Schifffahrt, bei der Thurudhild erstmals das Meer erblickt. So erlebt man erneut aus der Sicht der jungen Barbarin, wie sie die für sie neue Welt entdeckt. Die Geheimnisse der ihr unbekannten christlichen Religion werden vertieft, wobei Thurudhild nicht verstehen kann, warum der eine Gott ausgerechnet seinen eigenen Sohn geopfert hat. Die Kampfhandlungen werden detailliert vorgestellt und auch die Fragen beantwortet, wie man das Töten eines Menschen üben kann und warum Hasgers Hunde so heißen.
"In Rom sind inzwischen fast alle Leute Christen. Aber ihre Gottesdienste sind todlangweilig - all das Gesinge und lateinische Geschwätz. Zum Glück nimmt Guntram es bei uns nicht so genau, ob wir tatsächlich daran glauben, Hauptsache, wir latschen an den großen Festtagen brav mit zum Kirchplatz. Wenn wir richtige Christen wären, könnten wir unsere Arbeit ja nicht mehr machen und müssten vor jeder Schlacht Angst haben, in der Hölle zu landen, wenn wir einen Feind töten."
Der Zusammenhalt der Truppe und deren Eigenleben werden weiter vorgestellt, wobei die Vergangenheit der einzelnen Kämpfer einmal mehr im Verborgenen bleibt. Geri gibt nach wie vor den Bösen, der mit einer Frau als Söldnerin nichts anzufangen weiß, was natürlich den Reiz der Handlung ausmacht. Denn darum geht es der Autorin ja vor allem: um die Fragen, ob eine Frau als Kriegerin damals denkbar war, wie sie diese Welt erlebte und ob sie in dieser bestanden hätte? Die erste und letzte Frage darf man vermutlich mit nein beantworten, denn eine Frau als Kriegerin zu Beginn des Mittelalters (der Roman spielt 504 n. Chr.) dürfte es nicht gegeben haben, wie Annette Imort im Anhang selber ausführlich erläutert. Sollte es aber möglich gewesen sein, dann hätte die Autorin eine denkbare Antwort auf die mittlere Frage gegeben (so könnte es gewesen sein).
"Wenn dich einer auf die eine Backe schlägt, dann halte ihm auch die andere hin! Soweit kommts noch! Wer sich mit uns anlegt, kriegt es doppelt und dreifach zurück!"
Die Atmosphäre und auch die Figuren sind erneut gekonnt dargestellt, man kann sich in damalige Zeit gut hineinversetzen. Dennoch können die intensiven Trainingseinheiten nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Plot recht dünn und somit auch ein wenig spannungsarm und nicht zuletzt weitgehend vorhersehbar ist. Gleichwohl steigert sich gerade dadurch die Vorfreude auf das große Finale.
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