Asterix in Italien
- Egmont
- Erschienen: Januar 2017
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- Egmont, 2017, Titel: 'Astérix et la Transitalique', Originalausgabe
Spannendes transitalienisches Wagenrennen
Das ist er also, der bereits dritte Asterix-Band aus der Feder von Zeichner Didier Conrad und Texrter Jean-Yves Ferri, die 2013 das schwere Erbe von Albert Uderzo und bereits 1977 verstorbenen René Goscinny angetreten haben. Nach einer Reise nach Schottland (Asterix bei den Pikten) und der Beschäftigung mit Literatur aus den Händen Cäsars (Der Papyrus des Cäsar) steht in Asterix in Italien nun ein Wagenrennen durch ganz Italien an, bei dem unsere fröhlichen Gallier natürlich mitmischen.
Im Senat von Rom wird Lactus Bifidus, der entsprechende Ressortsenator, schwer angegangen, weil die Strassen im Römsichen Reich in schlechtem Zustand sind und er beschuldigt wird, sich das Geld dafür in die eigene Tasche zu stecken. Daraufhin startet ein ein unüberlegtes Ablenkungsmanöver, indem er ein Wettrennen durch ganz Italien ankündigt, um zu zeigen, dass dem nicht so ist. Cäsar persönlich ist begeistert von dem Gedanken und wittert die Chance, durch einen Römischen Sieg sich und seine Politik noch beliebter zu machen.
Natürlich bekommen Asterix und Obelix Wind davon und vertreten Gallien mit ihrer eigenen Quadriga. Das Rennen startet in Modicia (heute: Monza) und endet in Neapolis (hetue: Neapel) am Fuße des Vesuvs. Natürlich gibt es Intrigen und fingierte Unfälle, vor allem Roms Fahrer Caligarius scheint vor nichts zurückzuschrecken und die anderen Konkurrenten zu manipulieren und aus dem Weg zu Räumen. Wird es den Galliern gelingen, die Verschwörung aufzudecken und am Ende vielleicht sogar das Rennen zu gewinnen? Dem mutigen Knirps Asterix und seinem Kumpel, dem Neu-Fahrer Obelix ist alles zuzutrauen...
Gelungene Übersetzung
Dieser Asterix-Band, Nr. 37 im offiziellen Asterix-Kanon, hat wieder alles, was das Herz eines Fans der Gallier begehrt. Er folgt dem System, immer Abwechselnd einen Band im "Ausland" und einen zu Hause im gallischen Dorf spielen zu lassen, und er zeigt alle Figuren, die der Leser kennt und liebt und übernimmt zahlreiche Running Gags, die der Leser erwartet. Hierzu gehören die immer unterligenden Piraten, eine Klopperei mit den Römern, Wildschweine, eine Begegnung mit Cäsar, der Einsatz des Zaubertranks, das große Dorffest am Ende und vieles andere mehr.
Ein besonderes Kompliment darf hier Klaus Jöken gemacht werden, der unter strengen Auflagen und Rückübersetzungsvorgaben den Band übersetzt hat und dadurch viel Sprachwitz ins Deutsche gerettet hat. Natürlihc kann nicht jeder Gag aus dem Französischen übersetzt werden, da hierzulange manche in Frankreich bekannten Wortspiele nicht verstanden würden. Aber es blieb immerhin so viel übrig, dass man als Leser sich gelegentlich Schmunzler oder gar Lacher nicht verkneifen kann. Daß der Neu- und Gebrauchgwagenhändler Erlkönix heißt, ist nur einer davon.
Tolle Karikaturen mit viel Witz
Zu den Asterix-Bänden gehört auch immer, dass der Zeichner einige Prominente zu Gastauftritten bittet, Cameos, wenn man so will. Diese alle in diesem Band aufzuzählen, wäre unmöglich, aber wer ein wenig Italien-affin ist, wird bekannte Köpfe wie Silvio Berlusconi und Luciano Pavarotti. Und wer schafft es, Bud Spencer zu entdecken?
Kurz, der Band Asterix in Italien hat alles, was das Fan-Herz begehrt und man darf sich freuen, dass die beiden neuen kreativen Köpfe hinter dem Franchise wieder Ideen haben, von denen man merkte, dass dem zuletzt allein produzierenden Albert Uderzo genau diese in seinen letzten Bänden ausgegangen waren. Einzig vermisst wird die Startseite mit den Figuren, die vorgestellt werden und der einleitenden Landkarte. Die ist zwar immer dieselbe, gehört aber doch irgendwie dazu. Der verlegende Hachette-Verlag begründet dies als bewusste Entscheidung, zudem gäbe es mitten im Band eine Karte von Italien, wo das Rennen entlangläuft. Ob das den Fan befriedigt, bleibt dahingestellt. Bei manchen Dingen mag man einfach, dass sie bleiben, egal ob es Sinn macht oder nicht. Man wird sehen, wie es in einem nächsten Band aussieht.
Es ist gut zu wissen, dass es gelungen ist, die Asterix-Reihe auf gewohntem Niveau forzuführen und wieder in alte Bahnen zu lenken, die vor allem mit Uderzos letztem eigenem Band Gallien in Gefahr mächtig ins Wanken geraten war. Gut, dass er nicht verfügt hat, Asterix mit seinem eigenen Ableben sterben zu lassen (was noch lange dauern möge!), wie es bei den Peanuts, Tim und Struppi oder anderen der Fall war. Jedes Kind sollte mit Asterix aufwachsen, das neben Witz und Humor und spannenden Geschichten auch noch mit zum Teil realen Hintergründen und Geschichtsdaten aufwarten kann. Mancher Lehrer nutzt sogar die entsprechenden Übersetzungen für seinen Lateinunterricht. Mehr davon!
Sabine Ebert, Egmont
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