Die Abtei der hundert Täuschungen
- Emons
- Erschienen: November 2018
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- Emons, 2018, Titel: 'L'abbazia dei cento inganni', Originalausgabe
Trilogie findet ihren Abschluss
Im tiefen Winter des Jahres 1349 beobachtet ein Wolfsjäger einen seltsamen Menschenzug im Wald, begleitet von einer seltsamen Kreatur. Daraufhin beauftragen Bischof Baisio und der Dominikanermönch Lamberto da Cingoli, Inquisitor von Ferrara, Maynard de Rocheblanche der Sache auf den Grund zu gehen.
Doch insgeheim ist es das Wichtigste, hinter das Geheimnis von Rocheblanche selbst zu kommen, nämlich das Rätsel um den Lapis exilii zu klären. Im Hintergrund sitzt nämlich Kardinal Bertrand du Pouget, er ist besessen von dem Trieb, dieses Rätsel endlich zu lösen. Skrupellos setzt er dabei alles in Bewegung und geht dabei über Leichen. Rocheblanche teilt das Geheimnis einzig mit dem jungen Maler Gualtiero de Bruni. Doch da der junge Mann selbst aufgrund seiner Herkunft in Gefahr schwebt, muss dieser auf unbestimmte Zeit abtauchen und selbst seine geliebte Isabeau in der Obhut von Eudeline zurücklassen. Die Fallstricke werden immer verworrener und schließlich befindet sich auch Rocheblanche in höchster Lebensgefahr. Kommt der edle Ritter mit dem Leben davon und kann das Rätsel um den Lapis exilii behütet werden oder wird es in die falschen Hände geraten?
Historischer Abenteuerroman
In diesem dritten Teil beginnt der Autor mit einem Prolog. Darin schildert er eine Szene im Wald, die ein Wolfsjäger beobachten kann. Da es sich um einen nicht klar definierten Menschenzug handelt, ruft es unter anderem die Inquisition von Ferrara mit auf den Plan. Vertreten wird diese durch den unnahbaren Dominikanermönch Lamberto da Cingoli. Seine Figur erscheint unergründlich, kalt und düster. Man hat den Eindruck einen harten unbarmherzigen Menschen zu sehen.
Es gibt noch eine Figur, der gegenüber der Leser nicht unbedingt gewogen ist. Im diesem Teil tritt Kardinal Bertrand du Pouget wieder persönlich in Erscheinung. Von krankhaftem Wahn zerfressen, zieht er aus dem Hintergrund alle Fäden. Wie schon bekannt verkörpert seine Person alles erdenklich Böse und Schlechte in sich. Maynard de Rocheblanche hat der Leser ja bereits aus den vorhergehenden Bänden liebgewonnen. Auch hier tritt er wieder unerschrocken in Aktion und ohne sich selbst zu schonen geht er über das Menschenmögliche hinaus.
Die meisten Personen kennt man aus der schon bekannten Geschichte der beiden Vorgänger. Der Leser sollte diese unbedingt vorher gelesen haben. Denn selbst wer die Geschichte kennt, muss aufpassen, bei all den Verstrickungen und Verschwörungen nicht den Faden zu verlieren.
Lösung des Rätsels Lapis exilii
Der Schreibstil von Marcello Simoni ist lebhaft. Er schildert sehr bildhaft alle Vorkommnisse. Dadurch entsteht eine tolle Spannung und der Roman liest sich sehr unterhaltsam. An manchen Stellen ist man derart von den Entwicklungen gefesselt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Am Ende findet das Rätsel um den Lapis exilii ein friedvolles Ende. Befriedigt kann der Leser das Buch weglegen.
„Die Abtei der hundert Täuschungen“ ähnelt optisch seinen beiden Vorgängern. Diesmal ist die Grundfarbe des Buches ein sattes Blau und wird ebenfalls wieder von einem leuchtroten Siegel verziert. Die Silberschrift konnte den Berührungen der Hände beim Lesen diesmal standhalten und hat sich glücklicherweise nicht wieder abgegriffen.
Fazit:
Im dritten Teil gelingt es Simoni Marcello wieder besser, den Leser an die Geschichte zu bannen. Die vielen Verstrickungen sind recht verworren und erschweren es teilweise den Überblick zu behalten. Das harmonische Ende versöhnt mit all den vorhergehenden Aufregungen. Zufrieden kann man nun mit der Geschichte um den sagenumwobenen Lapis exilii abschließen und das ist auch gut so.
Marcello Simoni, Emons
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