Die Salbenmacherin und der Engel des Todes
- Gmeiner
- Erschienen: März 2019
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Olivera unter Verdacht
Nürnberg 1409: Olivera trauert um ihre Großmutter, diese verstarb im fernen Konstantinopel. Für die junge Salbenmacherin ist es schwer, mit dem Gedanken zu leben, ihre geliebte Angehörige nie wieder zu sehen. Olivera vergräbt sich in die Arbeit im Heilig-Geist-Spital. Dann versterben aber plötzlich ungewöhnlich kurz hintereinander mehrere Insassen. Schnell wird Olivera verdächtigt, etwas mit den Todesfällen zu tun zu haben. Bange Tage beginnen für die junge Frau. Wie kann sie beweisen, dass sie unschuldig ist? Wer wird ihr helfen und zu ihr stehen? Was für Auswirkungen werden die Anschuldigungen auf das Leben ihres Mannes, den Apotheker haben?
Die Anschuldigungen treffen die Salbenmacherin schwer. Sie ist doch eigentlich dafür bekannt, dass sie nur helfen will. Jetzt steht sie selbst unter Verdacht. Nur einer glücklichen Fügung ist es zu verdanken, dass sie nicht im Gefängnis landet, sondern fliehen kann.
Beschuldigt, verfolgt, auf Hilfe angewiesen
Silvia Stolzenburg legt mit „Die Salbenmacherin und der Engel des Todes“ den vierten historischen Krimi der Salbenmacherin-Reihe vor. Sie schafft es mühelos, den Leser in die Seiten zu ziehen. Diesmal steckt die Salbenmacherin selbst in der Klemme und muss hoffen, dass sie Heil aus der Geschichte herauskommt. Jona ist hier wohl als der heimliche Held zu bezeichnen. Auch wenn der Junge nicht immer zuverlässig wirkt, scheint doch gerade er es zu sein, der die richtigen Schlüsse zieht. Die Entwicklung, die dieser Protagonist nimmt, lässt sich gut nachverfolgen, wenn man die Bücher der Reihe nach gelesen hat. Überhaupt gehören Protagonisten wie Jona oder der Stadtmedicus auf der Gegenseite, zu Olivera und machen jeden Teil zu einem großen Ganzen.
Für die Salbenmacherin waren es keine leichten Tage, aber der Leser bekommt dafür einen guten, soliden Krimi geliefert. Deutlich wird, wie schwer es gerade für die selbstbewusste Olivera ist, auf Hilfe von anderen angewiesen zu sein und nicht selbst eingreifen zu können. Nicht nur, dass sie verdächtigt wird und fliehen muss, sie kann nichts dagegen unternehmen. Für die junge Frau, die ja sonst immer selbst dafür sorgt, dass sich die Fälle klären, ist das ganz neu. Jetzt ist sie auf Hilfe angewiesen. Einmal mehr zeigt sich vor allem, dass auf den jungen Jona Verlaß ist.
Kräuterheilkunde, Pflege und kriminalistischer Spürsinn
Es darf mitgefiebert und geraten werden. Gerade wer eigentlich hinter den Todesfällen steckt, ist gar nicht so leicht zu entschlüsseln. Der Autorin ist es gut gelungen, ihre Spuren so zu streuen, dass sie nicht zu offensichtlich ins Auge springen. Ihre Handlung schreitet dabei rasant voran und eigentlich ist es fast nicht möglich, das Buch zur Seite zu legen. Man will eben wissen, wer und warum verantwortlich ist.
Neben der Krimispannung ist die Geschichte aber auch informativ. Gekonnt, so scheinbar nebenbei, lässt die Autorin Wissen aus der Kräuterheilkunde einfließen. Die Pflege der Alten und Siechen ist genauso Thema, wie die Suche nach den Schuldigen und rundet diesen Teil einmal mehr ab.
Fazit:
Der vierte Teil der Salbenmacherinen-Reihe ist genauso gelungen wie die Vorgänger-Bände, vielleicht sogar noch ein klein wenig besser. Olivera und ihre Gefährten entwickeln sich weiter und wachsen mit ihren Abenteuern. Am Ende darf man wohl gespannt sein, was der Salbenmacherin und ihrer zusammengewürfelten Familie noch alles bevorsteht.
Silvia Stolzenburg, Gmeiner
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