Napoleon Bonaparte
- Severus
- Erschienen: November 2017
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Das Leben Napoleons im Schnelldurchlauf
Die Geschichte Napoleon Bonapartes wurde schon so oft erzählt und wiedergegeben. Diese Biografie handelt von seinem Leben und Arbeiten, seinem Wirken und erzählt gleichzeitig die Geschichte Frankreichs. Die Handlung findet ihren Anfang bei dem Jungen auf Korsika, macht Station in diversen Schlachten, ist auf Elba dabei, lässt ihn als Kaiser noch mal auferstehen und endet schließlich auf St. Helena.
Vom Rekruten zum General, dann Konsul und später Kaiser
Die Originalausgabe von Alexandre Dumas‘ „Napoleon Bonaparte“ erschien bereits 1925. Er schildert die Geschehnisse aus der Ich-Perspektive und meint vermutlich, wenn er „wir“ schreibt, das französische Volk. Dumas geht die Ereignisse chronologisch durch. Wobei er die Handlung nicht zu sehr ausschmückt und nur das notwendige zum Verständnis erwähnt. Obwohl es so ist, scheinen alle wichtigen Ereignisse ihren Weg in dieses Buch gefunden zu haben. Er schildert den Mann so, wie er ihn sich wohl vorgestellt hat, eben als jungen Mann, als General und zuletzt als Kaiser für das Volk. Wie nebenbei lässt der Autor Zitate einfließen, die von Napoleon selbst stammen sollen und die er wohl während seiner Recherche zum Buch gefunden hat. Kleine Episoden rund um den Herrscher lockern die Handlung auf.
Jahre voller Krieg, detailliert geschildert
Dumas setzt bei seiner gesamten Arbeit die einzelnen Schlachten in den Vordergrund. Sie werden detailliert beschrieben, was die Menge an Menschen und Waffen angeht. Die Verluste der einzelnen Seiten werden aufgelistet. Einige Schlachten gar ausführlich erzählt, wie zum Beispiel die Eroberung Ägyptens oder die Schlacht von Waterloo.
Vielleicht waren es insgesamt ein bisschen viel an Zahlen und zu wenig an zwischenmenschlichen Verhalten. Gerade die Fragen nach dem Wie und Warum werden nicht eingehend erläutert. Napoleon selbst wird als großer Stratege geschildert, wie genial sein Wirken war. Alles in allem bekommt man den Eindruck, dass der Autor ihm, als Kaiser, sehr zugeneigt war und mit dem Abstand der Jahre, die zwischen dem Buch und der eigentlichen Zeit Bonapartes lagen, ihn ein wenig verherrlicht hat. Dafür entschädigt aber der schöne Erzählstil Dumas. Auch heute noch lässt er sich flüssig lesen und beeindruckt.
Kleine Randnotizen des Übersetzers klären einzelne Falschinformationen, die Dumas wohl vorlagen. Die Geschichte wird mit dem Kenntnisstand aus den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts erzählt. Heute weiß man einiges mehr, was damals wirklich geschah.
Fazit:
Erzählungen über den Kaiser Napoleon gibt es viele. Diese von Alexandre Dumas ist vermutlich nicht besser oder schlechter als die anderen. Er hebt sich wohl nur dadurch hervor, weil sie bereits vor knapp 100 Jahren geschrieben wurde und damit dichter am damaligen Geschehen ist wie die Bücher heutiger Autoren. Trotz kleiner Kritikpunkte lässt sich diese Erzählung aber gut lesen. Auch oder gerade weil es noch nach altem Erzählstil geschrieben ist, eben aus der Perspektive von Alexandre Dumas.
Alexandre Dumas, Severus
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