Schwert und Krone - Herz aus Stein
- Droemer-Knaur
- Erschienen: November 2019
- 0
Der Kampf um die Krone geht weiter
Kaiser Friedrich Barbarossa ist am Ziel seiner Träume, er beherrscht Europa. Es ist ein harter Kampf, dieses Reich zusammen zuhalten. Im fernen Dänemark fürchtet Adele von Meißen um ihr Leben. Ihr Mann Sven, der dänische König, wagt das Unfassbare, am Ende bleibt der jungen Königin nur die Flucht. Heinrich der Löwe ist inzwischen Herzog von Sachsen und Bayern. Sein Reich wird immer größer und mächtiger, aber kann er es auf Dauer auch zusammenhalten oder wird er am Ende alles verlieren? Im äußersten Winkel dieses großen Reiches kämpft Niklot, der Fürst der Abodriten, um das Leben seiner Landsleute, um Leben und Freiheit. Wie wird ihr Schicksal aussehen?
Die Sorge um einen Erben ist für alle gleich
„Herz aus Stein“ setzt genau dort an, wo der Vorgänger „Zeit des Verrats“ endet. Dieser Band umfasst die nächsten 10 Jahre von 1157 bis 1167. Sabine Ebert hat versucht, diese Jahre umfassend zu schildern, Friedrich sein Streben nach Macht und Reichtum, ebenso, wie die Sorge um einen Erben. Was bedeutet schon Macht und Reichtum und ein großes Reich, wenn es keinen Erben gibt. Dies galt genauso für den Kaiser, wie auch für die Fürsten des Landes. Diese große Sorge lastet vor allem auf den Schultern der Frauen. Bekommen sie nicht das richtige Kind, ist es ihre Schuld, da gibt es keine Ausnahmen. Beatrice als Gattin von Friedrich I. betrifft es genauso, wie Hedwig, die mit Otto dem Markgrafen von Meißen verheiratet ist, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Autorin hat diesen Aspekt gelungen in ihre Geschichte mit eingeflochten und zeigt somit ein menschliches Bild ihrer Protagonisten.
Wie schon gewohnt, erzählt die Autorin in unterschiedlichen Handlungssträngen, so dass der Leser mal bei dem Kaiser ist, um dann im nächsten Kapitel bei Heinrich dem Löwen zu sein oder Fürst Niklot zu erleben. Es ist interessant, die vielen kleinen Geschichten des Adels zu lesen und dabei zu sein, wie aus dem nichts heraus zum Beispiel München entstanden ist. Intrigen, Macht und Verrat sind immer dabei.
Kriege gab es in dieser Zeit in jeder Ecke des Reiches, einfache Fehden jeder gegen jeden oder eben die großen Schlachten, die jeder aus den Schulbüchern kennt. Die Autorin erzählt unter anderem von dem Italien-Feldzug so fesselnd, dass man schnell Bilder im Kopf hat. Aber wohl noch eindrucksvoller ist die Handlung rund um Niklot, dem Fürsten der Abodriten.
Historisch genau
Die Vielzahl der Protagonisten ist beeindruckend und es ist nicht immer leicht, den Überblick zu behalten, aber die Autorin hat es verstanden, sie alle zu vereinen und daraus eine imposante Saga zu gestalten. Sie hat versucht, den einzelnen Charakteren gerecht zu werden und dabei möglichst historisch genau zu erzählen, wie es damals gewesen sein könnte. In diesem Band schildert sie unter anderem von dem schwierigen Verhältnis zwischen dem Kaiser und seinem Vetter Heinrich. Hier taucht schon eine Ahnung davon auf, was noch passieren wird.
Mit ihrem leichten Erzählstil versteht sie es, gekonnt von den Sorgen und Nöten aller Protagonisten zu erzählen. Das umfangreiche Zusatzmaterial, welches sich in jedem Buch im Anhang befindet, zeugt davon, wie intensiv die Recherche im Vorfeld gewesen sein muss. Es gibt immer ein Personenregister und Stammbäume der Herrscherhäuser, sowie Karten, ein Glossar und auch eine Zeittafel. Eben alles, was der Leser braucht, um nachschlagen zu können und den Überblick nicht zu verlieren.
Fazit:
„Herz aus Stein“ ist der vierte Band aus der Reihe „Schwert und Krone“ und fast scheint es so, dass die Autorin von Buch zu Buch immer besser wird. Man merkt der Reihe an, dass Sabine Ebert ein Herz für diese Epoche hat. Nicht nur, dass sie spürbar gut recherchiert hat, sie versteht es, die handelnden Charaktere lebendig werden zu lassen.
Sabine Ebert, Droemer-Knaur
Deine Meinung zu »Schwert und Krone - Herz aus Stein«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!