Borgia - Die Verschwörung
- Goldmann
- Erschienen: August 2019
- 3
Übersetzung: Ingrid Exo, Christine Heinzius
Historischer Thriller auf hohem Niveau
Rodrigo Borgia, auch bekannt als Papst Alexander VI. scheint an seinem Schmerz zu zerbrechen. Sein Lieblingssohn, Juan Borgia, der auch Herzog von Gambia war, wurde ermordet - hinterhältig erstochen und mit durchgeschnittener Kehle in den Fluss geworfen. Der Papst setzt alles daran, den Schuldigen zu finden. Aber das ist gar nicht so einfach, denn der attraktive Juan hatte viele Feinde. Skrupellos hat er zu Lebzeiten viele Menschen vor den Kopf gestossen und damit nicht wenigen ein Motiv für diesen Mord geliefert. Nicht nur andere Familien, sondern selbst seine eigenen Brüder hat er sich zum Feind gemacht. Wer hat wohl Nägel mit Köpfen gemacht und den Mord verübt oder ausführen lassen?
Borgia - ein imposantes Kapitel in der Geschichte
Die Borgias nehmen einen großen Teil der Geschichte ein. Die Familie war groß, mächtig und skrupellos. Die beiden Autorinnen, die Schwestern Martignoni, haben sehr gut recherchiert und viele Begebenheiten, die der Wahrheit entsprechen, in ihren Roman eingebaut. Dabei gelingt es ihnen sehr geschickt, Wahres mit Fiktivem zu verbinden.
Am Anfang hat man etwas Mühe nicht den Faden zu verlieren, da sehr viele verschiedene Personen und dazugehörige Namen vorkommen. Hilfreich dabei ist aber der Stammbaum der Borgia und das übersichtliche Personenregister am Anfang des Romans. Ein zweiter Punkt der etwas für Verwirrung beim Lesen sorgt, sind die Zeitsprünge. So beginnt der Roman zunächst im Juni 1497 mit der Ermordung von Juan Borgia. Im Folgenden springt die Erzählung immer wieder mehr oder weniger große Sprünge in der Zeit zurück. Dabei werden verschiedene Vorkommnisse geschildert, die erklären, warum die verschiedensten Personen einen Grund gehabt hätten Juan zu töten. Wenn man gut am Kapitelanfang auf den Datumsvermerk achtet, kann man aber gut den Überblick behalten. Diese Finesse ist zwar etwas verwirrend, aber macht genau die Spannung des Romans aus. Es werden immer mehr mögliche Täter und der Leser weiß bis zum Ende tatsächlich nicht, wer hinter der Ermordung steckt.
Der Spannungsbogen bleibt von Beginn an erhalten, beziehungsweise steigt ständig an. Dadurch liest sich der Roman kurzweilig und flüssig. Die eine oder andere Stelle, die sich etwas zieht ist zum besseren Verständnis der Zusammenhänge notwendig.
Charaktere klar und überzeugend
Die Autorinnen beweisen ein besonderes Geschick ihre Hauptprotagonisten zu beschreiben. Sehr klar und eindrucksvoll können sie den Charaker der einzelnen Figuren an den Leser vermitteln. Man glaubt teilweise die Personen selbst zu kennen. Dabei gehen sie insbesondere auf Rodrigo und seine Söhne ein. Die Borgia sind nicht unbedingt Sympathieträger, aber beeindruckende Persönlichkeiten. Im Verlauf der Geschichte erkennt der Leser insbesondere bei Juan, wie skrupellos diese Familie sein kann. Alle geschilderten Zeitgenossen hätten letztlich gute Gründe gehabt, den Herzog von Gandia zu töten und man ist am Ende bei der Auflösung nicht überrascht.
Fazit:
Man macht keinen Fehler diese Trilogie zu beginnen. Auch wenn der Leser am Ende erfährt, wer hinter dem Mord steckt, bleiben noch einige Dinge offen. Somit freut man sich sehr auf den nächsten Teil der Reihe, zumal die mächtigen Borgias ja noch genug Potential für die Fortsetzung bieten. Eine gute Wiedergabe geschichtlicher Begebenheiten mit viel Spannung und einer Prise Erotik sind hier garantiert.
Elena Martignoni, Michela Martignoni, Goldmann
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