Arrowood - Die Mördergrube

  • HarperCollins
  • Erschienen: Juni 2019
  • 0

Kerstin Fricke (Übersetzung)

Arrowood - Die Mördergrube
Arrowood - Die Mördergrube
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Nicole Goersch
751001

Histo-Couch Rezension vonApr 2020

Der Anti-Holmes ermittelt in seinem zweiten Fall

London, 1896: Birdie Barclay weigert sich nach ihrer Heirat mit dem Landwirt Walter Ockwell, mit ihren Eltern zu sprechen. Diese sind verzweifelt und heuern den zweitbesten Privatermittler Londons an: William Arrowood. Dieser findet mit seinem Assistenten Norman Barnett schnell heraus, dass etwas Seltsames auf der Farm der Ockwells vorgeht. Sie entdecken, dass vieles nicht so ist, wie es auf dem ersten Blick erscheint und bringen durch ihre Ermittlungen nicht nur sich in Lebensgefahr.

Zweiter Teil der Reihe um den Anti-Holmes

Es gibt viele Parallelen zu dem berühmtesten Privatdetektiv Londons, von denen Arrowood aber nichts wissen will. Seine Reaktionen auf Holmes‘ Erfolge lassen nicht nur Barnett schmunzeln, sondern auch den Leser. Die Beobachtungsgabe und die Ermittlungsmethoden sind allerdings sehr ähnlich, wie Ich-Erzähler Norman Barnett zu berichten weiß. Sherlock-Holmes-Anhänger werden sich über einige Andeutungen, wie z. B. dass Birdies Mutter zusammen mit Irene Adler gesungen hat, freuen.

Es ist hilfreich, den ersten Teil gelesen zu haben, um die Beziehungen der Figuren untereinander und ihr Verhalten besser zu verstehen. Man kennt alle Verbindungen, auch wenn es manche Erläuterung in diesem Band gibt, die nützlich sind.

Londons dreckige Seite

William Arrowood kann sich seine Klienten, die zudem nicht zur High Society gehören, nicht aussuchen. In seinem Umfeld gibt es Slums und Armut, Straßenverkäufer und misshandelte Frauen. Dreck, Ungeziefer, Prügel, Verwahrlosung und Enge gehören zu dem normalen Leben im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts dazu. Der Autor Mick Finlay versteht es, diese Szenerie auferstehen zu lassen und geht dabei derb und deutlich vor.

Eine große Stärke des Romans sind seine Charaktere, die detailreich und vielschichtig dargestellt werden. Besonders Arrowood tritt dabei hervor mit seinem teilweise rüpelhaften und ekligen Verhalten, so dass man sich als Leser angewidert abwenden möchte, um auf der nächsten Seite sein großes Herz kennenzulernen.

Kleinere Unstimmigkeiten

Der Leser braucht etwas Geduld, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt, dann wird es allerdings so spannend, dass man das Buch gar nicht mehr beiseitelegen möchte. Aufmerksam sollte man dennoch sein, denn es werden einige abstruse Personen vorgestellt, die immer wieder auftauchen.

Kleinere Ungereimtheiten wie die Zeitangabe des Abends, an dem Petleigh bei Arrowood gewesen ist, fallen nicht ins Gewicht für den Verlauf der Ermittlung und besonders nicht für die Auflösung des Falls.

Fazit:

Der zweite Teil um den zweitbesten Privatermittler William Arrowood und seinen Assistenten Norman Barnett baut sich langsam auf, um am Ende mitreißend und spannend zu werden. Vor allem die ausgefeilten Charaktere und die Beschreibungen des einfachen Lebens in London lassen den Roman lebendig werden.

Arrowood - Die Mördergrube

Mick Finlay, HarperCollins

Arrowood - Die Mördergrube

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