Hereward - Das Teufelsheer
- Lübbe
- Erschienen: März 2019
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Dr. Helmut Pesch (Übersetzer)
Widerstand aus den Sümpfen Englands
Hereward und seine Anhänger haben ihr Lager in den Fenlands im Osten Englands aufgeschlagen. Von hier aus organisieren sie ihren Widerstand gegen den Eroberer König Wilhelm I. Dieser erstickt jede Gegenwehr im Keim und scheut nicht davor zurück, Verräter hinrichten zu lassen. Hereward wird als Anführer respektiert und geachtet, sein Wort gilt. In den Sümpfen sammeln sich die Rebellen und schüren ihren Hass auf den fremden König und seine Männer. Ihr Kampf um die Freiheit Englands geht weiter.
Grausames Bild dieser Epoche
Der englische Widerstandskämpfer Hereward ist eher unbekannt und findet nur wenig Beachtung in historischen Romanen. James Wilde erzählt nun seine Geschichte weiter. „Das Teufelsheer“ schließt somit nahtlos an den Vorgänger „Der Geächtete“ an. Es empfiehlt sich, den ersten Teil gelesen zu haben, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können. James Wilde erstellt mit dieser Romanreihe ein historisches Bild dieser Epoche, mit seiner ganzen Grausamkeit. Er schafft es aber auch, dem Freiheitskämpfer ein Gesicht zu geben und ihn lebendig werden zu lassen.
Der Widerstand der einfachen Bevölkerung war groß und sie brauchten einen Führer, der sie einigte und ihnen sagte, was zu tun war. Hereward schien wie gemacht dafür gewesen zu sein. Leider gibt es aber auch immer wieder Menschen, die voller Neid und Hass sind. Hereward bekommt dies mehr als einmal deutlich zu spüren. Intrigen, Mord und Verrat scheinen diese Zeit zu prägen. Viele der Grausamkeiten hat der Autor deutlich beschrieben. James Wilde hat es aber auch verstanden, seine Protagonisten vielschichtig lebendig werden zu lassen. Es ist nicht immer einfach, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Die Grenzen dazu verwischen. Jeder handelt und agiert so, wie es für den Einzelnen richtig zu sein scheint. Dadurch wird die Geschichte aber auch authentisch.
Das Leben dieser Menschen war geprägt von Hunger und Hass und dem starken Willen, in Freiheit zu überleben. Die Protagonisten haben somit einiges durchzustehen.
Hexen und Geister
Da es aus dieser Epoche wohl nicht so viel schriftlich überlieferte Informationen gibt, ist einiges der Fantasie des Autors zuzuschreiben. Der Widerstand der einheimischen Bevölkerung wird gut und auch glaubhaft erzählt, aber dann kommt noch eine Hexenverfolgung dazu, die mit einigen grausamen Details erzählt wird. Dies wirkt fast so, als sollte hier zusätzlich noch Spannung aufgebaut werden, die es so aber gar nicht gebraucht hätte. Der Aberglaube dieser Epoche sorgt schon für genügend Aufregung. Das Entstehen des Teufelsheeres und wie es seine Feinde in Angst und Schrecken gejagt hat, wird dramatisch dargestellt und sorgt für ausreichend Gänsehautmomente.
Fazit:
„Das Teufelsheer“ erzählt, wie das Leben von Hereward wohl weiter gegangen sein könnte. Der Stoff scheint vielfältig zu sein. Das harte Leben dieser Menschen und ihr Kampf um Freiheit und Selbstständigkeit bietet reichlich Stoff für weitere Geschichten. Im englischen Original sind bereits 6 Bände veröffentlicht worden. Bleibt nur die Frage, ob auch die gesamte Reihe aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt werden wird.
James Wilde, Lübbe
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