Im schwarzen Wasser
- Rowohlt
- Erschienen: Oktober 2020
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Komödiantin Rosina ermittelt
In einer ätzenden Brühe vor der Gerberei im alten Hamburg liegt eine Leiche. Der Mann ist keiner der Ortsansässigen, sondern ein Fremder, der erst kürzlich in die Stadt gekommen ist. Was zunächst wie ein Unfall wirkt, stellt sich schnell als Mord heraus. Seite an Seite machen sich die Komödiantin Rosina, der in ihrem ruhigen Leben die Herausforderung gefehlt hat und der Weddemeister Wagner daran, dem Weg des toten Fremden nachzuspüren. Der Tote hatte nämlich kurz zuvor in den Gaststätten um Unterstützung für eine geheimnisvolle Erfindung geworben. Je tiefer sich Rosina und Wagner in die Geschichte graben, desto undurchsichtiger wird alles.
Treffen mit alten Bekannten
Wer sich mit den ersten zehn Bänden der Krimi-Reihe um die Komödiantin Rosina auskennt, wird hier nach langer Zeit wieder auf alte Bekannte treffen. Die Autorin Petra Oelker lässt einige von den liebgewonnenen Figuren auftreten und holt damit die Rosina-Fans dort ab, wo sie vor nahezu zehn Jahren zurückgelassen wurden. Für Neueinsteiger hat die Autorin gleich zu Beginn des Buches ein Personenregister geschaffen, das hilft, sich mit den einzelnen Figuren vertraut zu machen und gewisse Verbindungen besser zu verstehen. Anders als in früheren Rosina-Krimis stehen die Ermittelnden dieses Mal nicht ganz so stark im Fokus. Die anderen Figuren sind ebenso prächtig und umfangreich skizziert und so ergibt sich ein facettenreiches textliches Gemälde.
Viele Wendungen und Überraschungen
Dass sich die Autorin im Hamburg des 18. Jahrhundert bestens auskennt, wissen Oelker-Leserinnen und Leser von früheren Romanen. Auch, dass ihre Krimis sich stets langsam und Schritt für Schritt entwickeln gehört zum soliden Handwerk der Autorin. Doch mehr als bisher überraschen auch immer wieder Wendungen und Situationen, bringen die Vermutung der Rätselnden ins Wanken, wer denn nun der Täter ist und sorgen für eine weitere Portion Spannung.
Fazit
Die Rosina-Krimis wirken auch heute noch durchaus überzeugend – sowohl von den Figuren her wie von der dichten Atmosphäre. Auch der Kriminalfall selber ist weitgehend schlüssig, nur zum Schluss gibt es die eine oder andere Wendung, die dann doch etwas gewagt ist. Grundsätzlich mag man sich aber auf weitere Rosina-Episoden aus der Feder von Petra Oelker freuen.
Petra Oelker, Rowohlt
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