Das Leben von Friedrich Barbarossa
Arndt wächst als Waise im 12. Jahrhundert, in dem Kloster Cappenberg auf. Er lernt Lesen, Schreiben und auch Latein. Als Knabe begegnet ihm ein rothaariger Junge, der einige Tage in dem Kloster verbringt. Arndt ahnt nicht, dass hier bereits über seine Zukunft verhandelt wird. Einige Jahre nach dieser Begegnung tritt er in den Dienst von Friedrich Barbarossa und wird von diesem Tage an sein Schatten. Er bereist mit ihm das Königreich, steht ihm in Kriegen zur Seite und folgt ihm auch auf dem Kreuzzug. Arndts Schicksal ist untrennbar mit dem des Kaisers verbunden. Er steht ihm treu und loyal zur Seite, auch wenn es ihm nicht immer leichtgefallen ist.
Leben an der Seite des Kaisers
Über den Kaiser Friedrich I. mit dem Beinamen Barbarossa gibt es unzählige Legenden und Geschichten. Sein Lebensweg ist aus vielen Büchern bekannt. Er lebte für sein Reich und hat alles dafür getan, um es zusammenzuhalten. Viele Kriege und Auseinandersetzungen haben sein Leben bestimmt. Michael Peinkofer hat mit seinem Roman „Im Schatten des Kaisers“ versucht, einen neuen Blickwinkel aufzuzeigen. Mithilfe des fiktiven Charakters Arndt von Cappenberg hat er einen Protagonisten erschaffen, der sehr persönliche Einblicke in das Leben des Kaisers hatte, da er stets an der Seite des Kaisers verweilen konnte. Arndt ist es, der nun rückblickend das Leben des Kaisers erzählt.
Der Autor beginnt mit einem Prolog im Jahre 1190, am 10. Juni, um genau zu sein. Ein Raunen geht durch das Lager „Der Kaiser ist tot“, was ist geschehen? Friedrich Barbarossa ist ertrunken, so steht es geschrieben, aber war es wirklich so? Die Mächtigen des Landes sind zusammengekommen, um dieser Frage nachzugehen und Arndt soll ihnen aus dem Leben des Kaisers erzählen. So beginnt eine spannende Geschichte über das Leben des Monarchen und das seines Schattens.
Doch der Schatten bleibt ein Schatten
Leider hält die Spannung zu Beginn nicht durch die gesamte Zeit, die es braucht, um diesen Roman zu lesen. Sicherlich erzählt Arndt detailgetreu aus dem Leben seines Herren und lässt die Leser daran teilhaben, aber es ist eben auch zu beachten, dass die Stationen, von denen erzählt wird, durch die Geschichtsbücher bekannt sind. Wer also historisch bewandert ist, wird hier nicht viel Neues erfahren. Zudem tritt Arndt nur als Erzähler auf, der zwar immer in der Nähe des Kaisers ist, aber irgendwie kein eigenes Leben führen durfte. Er bleibt bei dieser Erzählung irgendwie unsichtbar und geisterhaft - und bleibt auf diese Weise nur der Schatten des Kaisers. So manches Mal hätte man sich gewünscht, Arndt dürfte ein bisschen mehr in den Fokus rutschen. Seine Figur hätte durchaus etwas mehr Tiefe verdient.
Fazit
„Im Schatten des Kaisers“ ist ein leicht und flüssig zu lesender Roman über Friedrich Barbarossa. Beleuchtet werden die wesentlichen Stationen im Leben des Kaisers. Tiefere Einblicke, wie in etwa die Politik dieser Zeit, gibt es hier zwar nicht, aber unterhaltsam ist die Geschichte allemal. Der fiktive Charakter Arndt von Cappenberg bleibt zwar ein wenig in der Handlung zurück, aber dafür schildert er detailgetreu das Leben des Kaisers.
Michael Peinkofer, Lübbe
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