Der Totentanz zu Freiburg
- Rowohlt
- Erschienen: Dezember 2022
- 3
Serafinas emotionalste Geschichte
Der Michaelismarkt zu Freiburg ist immer wieder ein großes Ereignis in der Stadt. Auch in diesem September des Jahres 1419 freuen sich Serafina und ihr Mann Adelbert auf dieses Erlebnis. Zudem ist endlich Vitus, der Sohn von Serafina in der Stadt. Er spielt bei dem Possenspiel seiner Truppe eine Magd, die mit einem Brotmesser einen Bauern verfolgen soll, doch dann gerät das als Spiel gedachte Schauspiel aus den Fugen. Am Ende liegt ein Passant mit dem Messer in der Brust Tod am Boden. Ausgerechnet der reiche Gerbermeister Oblathus ist das Opfer. Die Jagd nach dem Täter findet ihren Anfang, es braucht nicht lange, bis ein Verdächtiger zur Hand ist.
Die Familie hält zusammen
Dies ist bereits Band 7 der Reihe um die Armenapothekerin Serafina und ihren Mann, der Stadtarzt Adalbert Achaz. Serafinas Lebensgeschichte entwickelt sich im Verlauf der Reihe immer weiter. Inzwischen ist sie eine verheiratete Frau und hat eine kleine Tochter. Ihr Leben verläuft seit einem Jahr in ruhigen Bahnen; doch als jetzt der Gerbermeister den Tod findet, steckt sie wieder mitten in dem Kriminalfall und kann sich den Geschehnissen nicht entziehen. Da sie zudem noch persönlich betroffen ist, möchte sie natürlich wissen, was hier vor sich geht. Für Serafina steht dabei das ganze Wohl ihrer Familie auf dem Spiel. Durch ihren persönlichen Bezug geht sie dementsprechend emotional an die Aufklärung des Falles. Auf diese Weise bekommt man die Armenapothekerin noch einmal von einer ganz neuen Seite zu sehen.
Astrid Fritz ist wieder einmal ein authentischer historischer Kriminalfall gelungen, den sie geschickt inszeniert, indem sie ihn von ihren Protagonisten lösen lässt. Die Abläufe schildert sie dabei logisch und durchdacht. Wobei Serafinas handeln nicht immer leicht zu durchschauen ist. Nicht für die Leser und auch nicht für ihren eigenen Mann. Den Charakter dieser Frau hat die Autorin gut angelegt und ihn im Laufe der Bücher stimmig weiterentwickelt. Gleichzeitig erfährt man einige Details aus dieser Epoche, über das Leben der Menschen und wie Verbrechen in dieser Zeit aufgeklärt wurden.
Ein Personenregister gleich zu Beginn sorgt für den nötigen Überblick der Protagonisten, gleichzeitig ist es eine kurze Zusammenfassung über das Leben der wichtigsten Charaktere. Mit diesem Überblick ist es durchaus möglich, die Bücher einzeln zu lesen, zumal der Kriminalfall jeweils in sich abgeschlossen ist.
Fazit
Die Jagd nach dem Mörder in Freiburg ist durchweg unterhaltsam zu lesen, vielleicht nicht ganz so spannend wie einige Vorgängergeschichten, aber doch fesselnd genug, um es zügig durchzulesen. Astrid Fritz schildert das alltägliche Leben in Freiburgs 15. Jahrhundert lebendig und lüftet so manches Familiengeheimnis.
Astrid Fritz, Rowohlt
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