Die Tochter der Drachenkrone
- Aufbau Taschenbuch
- Erschienen: Dezember 2024
- 7


Kampf für die Freiheit.
Gwenllian ferch Rhys ist die Tochter eines der mächtigsten Herrscher von Wales. Der Kampf um ihrer aller Freiheit gegen die Normannen und den englischen König sind für sie Alltag. Sie wurde dazu erzogen, einmal so verheiratet zu werden, dass es dem Wohl ihres Volkes dient. Seite an Seite kämpft sie mit ihren Brüdern für ihr gemeinsames Ziel. Doch gegen die Ehe mit einem Fürstensohn aus den feindlichen Reihen wehrt sie sich. Welche Folgen es für sie haben wird, kann sie nicht überblicken, doch ihr Glaube an Britannien und dass sie für dieses Britannien kämpfen muss, ist fest in ihr verankert. Gwenllian geht ihren eigenen Weg. Sie willigt in eine Ehe ein mit einem Krieger aus dem Haushalt des walisischen Herrschers Llewelyn aus dem Norden Wales. Ihr Bruder glaubt, sie würde dort als Spionin für ihn den Norden im Blick behalten, doch die junge Frau ahnt nicht, wie schwer ihr dies fallen wird. Der Mann, der ihr bestimmt ist, erweckt mehr als nur die Hoffnung für ein vereintes Britannien, auch ihr Herz entwickelt ein Eigenleben.
Ein Leben für die Familie
Die Geschichte Britanniens ist nicht so einfach zu erzählen. Viele Fürsten und Adelige kämpfen für ihre Rechte auf Land und Freiheit. Am Ende des 12. Jahrhunderts regieren bereits die Normannen über England und auch über große Teile von Wales, (in dieser Zeit der Handlung ist bereits John Plantagenet König von England), doch der Drang nach Freiheit ist ungebrochen. Die Geschichte von Gwenllian ferch Rhys von Wales fällt in diese Zeit. Sie wird ganz als Tochter ihrer Epoche beschrieben. Mit ihr lässt die Autorin Sabrina Qunaj diese Zeit lebendig werden. Die Handlung beginnt 1196, als die Fürstentochter ein noch ganz junges Mädchen ist und endet 1219, als es scheint, dass die größten Kämpfe für Wales beendet sind. Die Stellung der Frau wird gut dargestellt. Vor allem, wie die Frauen im Familienverband zu bestehen haben.
Die Autorin hat es geschickt verstanden, von den Konflikten unter den Fürsten zu erzählen und hat die Zusammenhänge mit den Feinden mit eingebunden. Sie schildert zwar fast nur aus Sicht der Briten, eben von Gwenllian und wie sie zu dem Königshaus von England steht, doch ist durchaus ein stimmiges Bild entstanden.
Kämpfe, Verhandlungen und Ehen
Im Buch werden die Engländer als Freinc betitelt und die Protagonisten aus Wales als Briten. Auf diese Weise gelingt es der Autorin, ein Gefühl für die beiden unterschiedlichen Parteien zu entwickeln, und als Leser behält man dadurch doch den Überblick, wer gerade gemeint ist. Die einzelnen Verknüpfungen der Fürstenhäuser sind gar nicht immer so einfach zu durchschauen. Vor allem, wer mit wem verwandt oder verheiratet ist. Irgendwie scheinen alle miteinander verbunden zu sein. Das Geflecht dieser Familien hat die Autorin ein wenig entzerren können, sodass man gut verfolgen kann, wer gegen wen gekämpft hat oder wer mit wem im Bündnis steht.
Damit die Leser den Überblick über die vielen fremden Namen nicht ganz verlieren, ist ein Personenregister zu Beginn vorhanden. Im Anhang befinden sich noch Stammbäume der Fürstenhäuser und das Nachwort klärt über Fiktion und Wahrheit auf. Der Erzählstil ist zudem flüssig zu lesen, hat man sich erst an die Namen der Waliser gewöhnt. Geschildert werden historische Details wie einzelne Kämpfe und Verhandlungen, aber doch so, dass immer wieder Spannung entsteht. Auch die Liebe kommt neben all den Kämpfen nicht zu kurz. Diese Geschehnisse fügen sich gut in die eigentliche Handlung ein.
Fazit
Mit „Die Tochter der Drachenkrone“ lässt Sabrina Qunaj ein Stück Geschichte Britanniens lebendig werden. Das Leben von Gwenllian und ihrer Familie wird greifbar geschildert und gleichzeitig werden einige historische Augenblicke aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Die Autorin nimmt ihre Leser mit auf einen spannenden Lebensweg einer jungen Frau aus der Vergangenheit.

Sabrina Qunaj, Aufbau Taschenbuch
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