Hellas - Der Löwe von Athen

  • Droemer-Knaur
  • Erschienen: Juni 2024
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Hellas - Der Löwe von Athen
Hellas - Der Löwe von Athen
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Carsten Jaehner
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Histo-Couch Rezension vonAug 2024

Das Leben des Perikles spannend erzählt.

Im fünften Jahrhundert vor Christus herrscht Krieg im heutigen Griechenland, die Perserkriege sind in vollem Gange. Da kommt es gerade recht, dass Kimon auf der Insel Skyros die Gebeine des legendären Königs Theseus findet und nach Hause nach Athen bringt. Im athenischen Reich gründet sich unter dem ehemaligen Feldherrn und Helden von Marathon Xanthippos gerade der attische Seebund, der unter Athens Flagge alle keinen Reiche zu einem großen gegen die Perser zusammenschweißt, ein gewaltiges Bündnis, zu dem einige Königreiche aber nicht beitreten wollten.

Xanthippos‘ Sohn Perikles genießt sein Leben in Athen, lernt von seinem kränklichen Vater und geht mit Kimon auf See. Nach einigen Scharmützeln auf Zypern trifft die athenische Armee auf die zahlenmäßig weit überlegene persische Armee, und in der Schlacht am Eurymedon 466/65 v. Chr. steht man dem berühmten König Xerxes gegenüber, der von der Seemacht der Athener überrascht ist. Wer wird die Perserkriege für sich entscheiden und die Fehde beenden?

Als Griechenland noch nicht Griechenland war

Es ist eine ungewohnte Zeit, in die Conn Iggulden seine Leser in dem Roman „Hellas – Der Löwe von Athen“ versetzt. Nicht die Römische Antike ist hier der historische Hintergrund, sondern noch früher und auch noch vor der Zeit des großen Alexanders findet man sich hier in Griechenland wieder, das damals noch nicht so hieß und auch noch keine Großmacht war. Verfolgt wird die Geschichte des Soldaten Perikles, der einst ein berühmter Staatsmann werden wird, hier aber noch weit davon entfernt ist.

Perikles steht in Diensten von Kimon, einem tatsächlichen athenischen Helden, und anhand beider Lebensläufe wird erzählt, wie sie sich ihre ersten Sporen verdienen, und es endet mit der Schlacht am Eurymedon. Dabei weiß der Autor flüssig und leicht zu erzählen und doch die große unbekannte Geschichte leicht verständlich weiterzugeben. Wichtige geschichtliche Ereignisse, die dem paneuropäischen Leser bislang unbekannt gewesen sein dürften, werden hier in den verdienten historischen Kontext gesetzt und vor allem für das hellenische Volk eindrucksvoll geschildert.

Spannende historische Vorgänge

Dabei muss der Leser nicht befürchten, von Jahreszahlen und blutigen Schlachtengeschehen überrumpelt zu werden. Auf nicht ganz 480 Seiten stehen auch Taktik und politische Dinge im Vordergrund, und es wird gezeigt, wie Gefühl und Intuition ihr Übriges dazu beitragen, dass das übermächtige Perserheer in die Schranken verwiesen wird.

Neben Kimon und Perikles, die beide in recht jungen Jahren aufstrebend geschildert werden, lernt man Perikles‘ Vater Xanthippos kennen, bereits alt und krank, aber von allen Völkern hochverehrt und über jeden Zweifel erhaben. Attikos ist ein zwielichtiger Diener und Soldat, der die Seiten wechselt wie andere ihre Sandalen, und auch Thetis, Perikles‘ erste Frau, macht ihm das Leben nicht immer leicht. Perikles berufliches Leben wird also genauso beleuchtet wie sein Privatleben, so dass er rundes Bild entsteht.

Versierter Erzähler

Auch die geschichtlichen Ereignisse werden in die Zeit eingeordnet, Sitten und Gebräuche bilden den Rahmen und es erweist sich erneut, dass Conn Iggulden ein versierter Erzähler ist, der bereits mit seinen erfolgreichen Imperator-Romanen und seiner Dschingis Khan-Reihe gezeigt hat, dass er sich in der Vergangenheit auskennt und diese seiner Leserschaft spannend und plausibel herüberbringen kann.

Eine Karte der damaligen antiken Welt um die Ägäis, ein Glossar, ein Personenregister und ein ausführliches und daher unbedingt zu empfehlendes Nachwort ergänzen den gelungenen Roman, zu dem es noch einen zweiten, abschließenden Band geben wird. Man darf gespannt sein, wie das Leben des berühmten Perikles sich weiter entwickelt.

Fazit

Conn Iggulden beschreibt mit seiner Hellas-Duologie das Leben des Perikles und entführt den Leser dabei in das 5. Jahrhundert v. Chr., in die Zeit der Perserkriege, des legendären König Xerxes und den Beginn eines Gemeinschaftsgefühls der athenischen Staaten. Das ist eine spannende Geschichtsstunde, verständlich und leicht erzählt, nicht allzu blutig und flüssig zu lesen. Hier werden alle Wünsche bedient, und der zweite Teil wird hoffentlich nicht lange auf sich warten lassen. Mehr davon.

Hellas - Der Löwe von Athen

Conn Iggulden, Droemer-Knaur

Hellas - Der Löwe von Athen

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